[English]Ich stelle mal einen Fundsplitter hier in den Blog ein, der mir die Tage unter dies Augen gekommen ist. Es betrifft den HP Aruba/HP 1930 Switch, wo es ggf. Verbindungsprobleme geben kann. Wenn ich es richtig interpretiere, dürfte das ein Software-Fehler sein, der dazu führt, dass Geräte auf bestimmten Anschlüssen (Ports) keine Verbindung bekommen. Inzwischen gibt es diverse Berichte dazu im Internet.
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Einen Post auf Facebook gefunden
Ich bin Freitag beim Aufruf von Facebook über einen Post in einer Facebook-Gruppe für Netzwerkspezialisten auf eine krude Fehlerbeschreibung gestoßen. Ein IT-Mitarbeiter hatte in einem Betrieb einen Switch getauscht und stellte fest, dass eine angeschlossene Heizungsbridge (10Mbit Half Duplex) nicht mehr zuverlässig funktionierte.
Ein kurzer ping-Test zeigte ca. 80-90% Packet Losses. Tauschen von Netzwerkkabeln, feste Vorgabe der Port-Geschwindigkeit etc. half in diesem Fall nicht weiter. Bei einer Suche im Internet fand er den Hinweis, dass es "bei jedem zweiten Switch dieses Herstellers das Problem gebe, dass Port 1 und 2 funktionieren, Port 3 und 4 fehlerhaft arbeiten, Port 5 und 6 wieder gehen, und Port 7 sowie 8 auch nicht funktionieren".
Der IT-Mitarbeiter hat das dann getestet und die angeschlossene Heizungsbridge konnte wieder ohne Probleme kommunizieren. Auf Facebook fragte der Betreffende, ob irgend jemand eine technische Erklärung habe, ihm fehle die Vorstellungskraft für so etwas?
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Was er noch erwähnte, war, dass es ein Aruba/HP 1930 Switch sei, der mit aktueller Firmware laufe. Bei diesen Switches handelt es sich um Geräte für den Unternehmenseinsatz, die in Modelle mit unterschiedlichen Port-Zahlen (8 Ports, 24 Ports) angeboten werden.
Die Vermutung diverser Forenmitglieder, dass ein "kaputter Chip" die Ursache sei, konnte entkräftet werden, da ein zweites Ersatzgerät das gleiche Fehlerbild zeigte. An allen Ports seien auch die gleichen Chips verbaut, schrieb der Betroffene. Er tippt auf einen Software-Bug in der Firmware. In den Kommentaren schimmert auch der Ratschlag "lieber Finger weg von diesem Anbieter" durch.
Fehlerbild in Foren bestätigt
Der Post hat mich dann neugierig gemacht, war es eine Anekdote "aus dem IT-Azubi-Fundus" oder gibt es diese Fehlerbeschreibung im Internet wirklich. Eine kurze Suche nach "Aruba/HP 1930 Switch port geht nicht" hat mir dann gleich mehrere Treffer ausgeworfen.
Auf reddit.com findet sich der bereits zwei Jahre alte Eintrag Aruba Instant On 1930 – Einige Geräte funktionieren an bestimmten Ports nicht. Der Betroffene schreibt, dass er auf ein seltsames Problem gestoßen sei. Er habe mehrere der 1930 Switches im Einsatz, und bestimmte Geräte funktionierten an bestimmten Ports nicht. Die Ports zeigten Aktivität, als wären sie verbunden, können aber nicht mit anderen Geräten am Switch kommunizieren (gleiches Fehlerbild wie oben beschrieben).
Auch dieser Nutzer bestätigt: Wenn er das betreffende Gerät an einen anderen Port des Switch anschließt, funktioniert die Kommunikation ohne Probleme (also ähnliche Erkenntnisse wie oben). Noch kruder: Er gibt an, dass er zudem ein anderes Gerät (z. B. seinen Laptop) an den fraglichen Port anschließen können und habe ohne Probleme Konnektivität.
Er schreibt, dass es für ihn so ausschaut, als ob die MAC-Adress-Tabelle Probleme beim Aktualisieren hat. Das Fehlerbild zeigt sich an mehr als einem Switch, so dass er ein Hardwareproblem ausschließt. Die betroffenen Geräte laufen mit der Software 2.8, schrieb er noch.
Ich habe in einem Forum, in dem es um Verbindungsabbrüche ging, den Hinweis gefunden, dass die "EEE energy saving option" die Ursache war. Nachdem diese abgeschaltet wurde, traten keine Verbindungsprobleme mehr auf.
Im HP Enterprise-Forum hat sich Martin Rogers am 26. Juni 2023 (also vor über einem Jahr) gemeldet und den Beitrag New 1930 Switch VLANs not working eingestellt. Dort beschreibt er Verbindungsprobleme zweier Computer an Port 2 und 3 im VLAN, wenn er "Tagging" verwendet. Tagging ist in diesem Forumbeitrag erklärt. Ob es aber das obige Problem erklärt, ist mir nicht klar. Hat jemand schon einmal so etwas erlebt oder eine Erklärung?
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Genau dieses Fehlerbild hatte ich noch nicht.
Aber ich hatte schon diverse günstige Switche, die immer mal wieder Ausfälle einzelner Ports hatten und/oder hohe Paket Loss-Werte hatten.
Diese Probleme traten immer erst nach ein paar Jahren auf.
Als Ursache hat sich dann bei allen Switchen mit diesem Problem das externe Netzteil herausgestellt.
Nachdem das getauscht war, waren die Fehler weg und die Switche liefen auf allen Ports jahrelang stabil.
Die 1930 Serie hat ja ein internes Netzteil
Wenn das wirklich immer die gleichen Ports sind könnte ich mir vorstellen das das mit dem Layout der Platine zu tun hat, je nach dem wie dick oder um wie viele Ecken die Leiterbahn da geführt wird etc.
Ähnliche Anekdote: Bei einem HP 1920 Switch fiel immer nach ein paar Monaten Laufzeit der mittlere von drei Port-Blocks aus, also Port 9-17.
Ist später mit einem FW-Update behoben worden.
Das EEE Feature kann in Kombination mit manchen Geräte immer wieder mal Ärger machen. Nicht nur bei HP/Aruba.
Am besten deaktivieren.
Wir haben davon auch einige bei Kunden stehen. Inkl. VLan, Tagging etc., aber diese Green Energy Features sind immer deaktiviert. Das bringt nur einem nur Ärger ein und ich glaube die Ersparnis hält sich in Grenzen.
so Verhalten in verschiedenen Formen gibt es immer wieder.. Port-Flapping/Spanning-Tree Probleme, Auto-Neg Probleme usw. usw. jeder Netzwerkkabel hat eben 2 Enden, und beide Geräte an den Enden müssen miteinander sprechen können/wollen. Das klappt nicht immer.
Wenn ich schon "Heizungsbridge 10 Mbit" lese, gehen bei mir die Alarmglocken los. Was ich da in den letzten Jahren an "merkwürdigen China" Geräten/Steuerungen gesehn habe, wundert mich nichts mehr. Zusätzlich kommt hinzu, dass immer mehr Hersteller die 10 Mbit nur noch rudimentär unterstützen. Bei Netgear (z.B. M4300-Reihe) werden einige Ports explizit in der Anleitung genannt, die keine 10 Mbit können. Mittlerweile gibt es ja auch kaum noch Geräte, die nur 10 Mbit können.
Den Gedanken hatte ich auch. Was zur Hölle ist das für ein Gerät mit 10Mbit?
Obacht, ich bastle derzeit an meinen Schneider Euro-PC und will mir einen portablen Retro-Zocker.PC (386er im selbstgedruckten Gehäuse und externem Netzteil machen. 10/100 MBit ist da Default und an den Interfaces sind sogar noch die BNC Bajonett-Anschlüsse vorhanden wo wir damals im Bus mit 50 Ohm Widerständen uns vernetzt haben und Command & Conquer zockten. Solange alle ihre Armeen aufbauten war es erträglich bis der erste diese begann zu bewegen ;-)
Hallo,
ich habe privat einen Aruba 1930 mit 24 1G-Ports / 4 SFP+ Ports und hatte kürzlich ein ähnliches Problem:
An einem 1G-Port war ein USB/RJ45 -Adapter ("asix usb to gigabit ethernet family adapter") an einem Dell Notebook unter Windows 10 angeschlossen.
Sobald ich einen Download mit Quelle eines anderen Rechners am diesem Switch (via 10G an SFP+ verbunden) startete, schaltete sich der Port des USB/RJ45-Adapters stetig ab / ein. (Die LED am Port ging ständig aus). Vernünftige, stabile Downloads waren nicht möglich.
Nach Deaktivierung des per Default bei diesem Switch aktivierten Schalters "Low Power Idle (IEEE)" als globale Konfiguration verschwand sofort das Problem.
Klingt nach uralter Krankenhaus IT. Kenne auch nen Fall wo ein Drucker mit 10 MBit Halbduplex angebunden werden musste, weil keiner die neue Verkabelung zahlen wollte…
Ansonsten behalte ich den Beitrag mit unseren HP 2530 mal im Kopf, vll. gibt es da sowas auch. Paketverluste sind zumindest hier auch immer wieder mal, allerdings normalerweise entweder Verkabelungsthema (Elektriker) oder nach Switchtausch auch dauerhaft verschwunden.