Skoda: Schwachstelle in Infotainment erlaubt Malware-Injektion per BlueTooth

Sicherheit (Pexels, allgemeine Nutzung)Sicherheitsforscher haben sich das Infotainment-System von Skoda-Fahrzeugen näher angeschaut. Dabei sind sie gleich auf mehrere Schwachstellen gestoßen, die es Angreifern ermöglichen könnten, remote bestimmte Funktionen am Fahrzeug auszulösen und den Standort der Autos in Echtzeit zu verfolgen.


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Das MIB3-Infotainment-System von VW

In Fahrzeugen der VW-Gruppe ist das MIB3-Infotainment-System verbaut. Nachfolgende Abbildung gibt einen Überblick über die betreffenden Features, bezogen auf ein Skoda-Modell.

MIB3-Infotainment-SystemVW MIB3-Infotainment-System

Aber wie sieht es aus, wenn das System Schwachstellen aufweist? Bereits 2022 und 2023 wurden zahlreiche Schwachstellen in diesem System gefunden und an VW gemeldet.

Neben Skoda findet sich dieses Infotainment-System, welches wohl 2021 eingeführt wurde, auch in Fahrzeugen von Seat und VW. Allerdings wird das System durch diverse Zulieferer gefertigt und für die VW-Gruppe bereitgestellt. Daher ist es unklar, ob überall die gleiche Firmware verwendet wird. Nachfolgende Informationen beziehen sich daher auf das System in Skoda-Fahrzeugen. Wenn ich die Vortragsfolien richtig deute, ist das Infotainment-System dieses Zulieferers aber auch in VW-Modellen verbaut – es sind also Millionen Fahrzeuge damit auf dem Markt.

PCAutomotive findet 12 Schwachstellen

Das auf den Automobilsektor spezialisiertes Cybersicherheitsunternehmen PCAutomotive hat sich der Frage der Sicherheit beim MIB3-Infotainment-System im Jahr 2024 erneut gewidmet. Beim Skoda Superb III (produziert zwischen 2015 und 2023), dessen Infotainment-System von der Preh Car Connect GmbH gefertigt wird, sind die Sicherheitsforscher dann gleich auf 12 neue Sicherheitslücken gestoßen, die sie kürzlich auf der Sicherheitskonferenz Black Hat Europe präsentiert haben.


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Die Redaktion von Techcrunch berichtet in diesem Artikel über den Sachverhalt. Golem hat dies in nachfolgendem Tweet und diesem Artikel aufgegriffen.

Angriff auf Skoda-Automobile

Die Schwachstellen in der MIB3-Infotainment-Einheit des Fahrzeugs ermöglichen eine uneingeschränkte Codeausführung im System. Ein Angreifer könnte GPS-Koordinaten und Geschwindigkeitsdaten des Fahrzeugs abrufen, Gespräche über das Fahrzeugmikrofon aufzeichnen, Screenshots des Infotainment-Displays anfertigen und beliebige Sounds im Fahrzeug abspielen, gibt PCAutomotive an.

Laut Danila Parnishchev von PCAutomotive sind die Schwachstellen miteinander verknüpfbar. Dies würde Angreifern über Bluetooth ermöglichen, sich mit der Medieneinheit des Skoda Superb III zu verbinden, und Malware in das Fahrzeug einzuschleusen. Parnishchev sagte gegenüber TechCrunch, dass "ein Angriff im Abstand von 10 Metern zum Fahrzeug ohne Authentifizierung durchgeführt werden kann."

Die Vortragsfolien von der Black Hat-Konferenz mit einer Menge Details lassen sich hier abrufen. Gegenüber TechCrunch wies Parnishchev darauf hin, dass die Schwachstellen, die PCAutomotive selbst an einem Superb III verifiziert hat, es einem Angreifer auch ermöglichen, die Telefonkontaktdatenbank des Fahrzeugbesitzers zu exfiltrieren, wenn dieser die Kontaktsynchronisation mit seinem Auto aktiviert hat. "Normalerweise sind Telefone verschlüsselt, so dass man die Kontaktdatenbank nicht einfach extrahieren kann", zitiert Techchrung Parnishchev. "Im Falle der Infotainment-Einheit ist das möglich – die Kontaktdatenbank ist im Klartext gespeichert."


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3 Antworten zu Skoda: Schwachstelle in Infotainment erlaubt Malware-Injektion per BlueTooth

  1. Luzifer sagt:

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    dass "ein Angriff im Abstand von 10 Metern zum Fahrzeug ohne Authentifizierung durchgeführt werden kann."
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    Ok muss dazu das Fahrzeug "betriebsbereit" sein, sprich Zündung an? Oder reicht da ein geparktes abgestelltes Auto mit Zündung aus. Den mein Infotainment System im Wagen ist aus wenn die Zündung aus ist.

  2. Erwin Wecker sagt:

    Auf der Autobahn im Stau – oder im dichten Stadtverkehr? Sollten sich einige finden. Passt in die Automobil-Großwetterlage. Traurig. Bitte auch die Asiaten und Franzosen mal unter die Lupe nehmen.

  3. Tomas Jakobs sagt:

    Die VW sind nicht nur von der Security sondern auch von der UI und der Ergonomie bescheiden (grundsätzlich ist die Hardware zu langsam für die Software oder die Software ist grottenschlecht programmiert wenn man den Vergleich mit z.B. Teslas hat, wo alles taktiler, mehr snappy ist).

    Am Schwerwiegendesten waren meine Erlebnisse mit Golf/Passat Mietfahrzeugen, wo ich immer mit dem Handballen auf die in der Leiste vor dem Display enthaltene Touch-Bedienelemente für Lüftung und Heizung gekommen bin. Eine Bedienung des Displays während der Fahrt ist schier unmöglich, weil ein wackelnder Finger ohne handballenabstützung kaum die viel zu kleinen Bedien-Elemente "erwischen" wird.

    Ich habe mir bei dem Müll nur gedacht, testet das auch jemand in der Praxis?

    Ich will einfach nur ein dummes Auto, ohne Gaggelfax. Und Telefonieren während der Autofahrt gehört meiner Meinung nach verboten. Aber der Zug ist wohl abgefahren. Und bei VW wundern sich alle, warum deren Müll immer weniger kaufen?

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