Job-Verluste durch KI – eine Themenübersicht

CopilotHP hat gerade angekündigt, 6.000 Beschäftigte abzubauen, weil diese durch den AI-Einsatz nicht mehr gebraucht werden. Eine Allianz-Tochterfirma will 1.800 Mitarbeiter in einem Call-Center abbauen und durch KI ersetzen. Im Beitrag werfe ich daher einen Blick auf dieses Themenfeld.

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Arbeitsplatzabbau durch KI

Treiber des gegenwärtigen KI-Hypes sind die Versprechen der Effizienzsteigerung der Beschäftigten, wobei vom Management gerne der Abbau von Arbeitsplätzen zum Rechnen der KI-Kosten herangezogen werden.

Allianz-Tochter will 1.800 Stellen streichen

Allianz Partners, eine Tochterfirma der Allianz-Versicherungen plant laut heise und weiteren Medienberichten in seinem Callcenter zwischen 1.500 und 1.800 Stellen abzubauen. Automatisierte KI-Systeme sollen künftig einen großen Teil der einfachen telefonischen Anfragen erledigen, heißt es von Insidern.

Im Beitrag Verantwortungsvoller KI-Einsatz: Code of Conduct "Demokratische KI"; Governance und Abwägung gefordert hatte ich skizziert, dass der Schuss auch nach hinten losgehen kann, weil nichts mehr funktioniert. Der Schweizer Anbieter Spitch verspricht seinen Kunden, dass AI den Kundendialog übernimmt.

HP will 6.000 Stellen streichen

Vor zwei Tagen gingen Presseberichtet durch die Medien, dass HP zwischen 4.000 und 6.000 Stellen streichen und durch KI ersetzen möchte. Die betreffenden Stellen sollen bis spätestens 2028 abgebaut worden sein. HP verspricht sich ca. 650 Millionen Dollar (560 Millionen Euro) an Personalkosten einzusparen. Das Ganze läuft unter dem Plan,  die Produktivität, Innovationsfähigkeit und Kundenzufriedenheit durch verstärkten KI-Einsatz zu steigern, wie heise z.B. hier schreibt.

MIT-Studie zum Personalabbau

Eine Studie des MIT kommt zu dem Ergebnis, dass KI 11,7 % der US-Arbeitnehmer ersetzen kann. Die Studie, CNBC berichtet hier, basiert auf dem "Iceberg Index", der das Automatisierungspotenzial von Arbeitsplätzen misst. Es werden Personalkosten-Einsparungen von etwa 1,2 Milliarden US-Dollar genannt. heise hat die Ergebnisse der Studie in diesem deutschsprachigen Artikel aufbereitet. Betroffen sind vor allem die Bereiche Verwaltung und Finanzen.

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59 Antworten zu Job-Verluste durch KI – eine Themenübersicht

  1. User007 sagt:

    Tja, ist i-wie nichts Überraschendes und mir geht dazu auch noch das immer gebetsmühlenartig beförderte Statement aus der AG-"Ecke" über den großen Nutzen von AI durch den Kopf – scheint halt, wie immer, nur eine Frage des jeweiligen Standpunkts zu sein und der angestrebt tolle Effizienzgewinn eindeutige Verlierer zu produzieren!
    Und dass die durch AI ersetzten Arbeitnehmer dann mal eben einfach woanders Arbeitsplätze finden können sollen ist auch nur 'ne Schutzbehauptung sowie wenig realitätsnah und verschiebt auch mal wieder die Verantwortlichkeit nur auf den AN, der sich gefälligst nur einfach anpassen und andere angeblich entstehende Jobs suchen müsste – absolutes Narrativ-Fail und klasse Zukunftsaussichten in der Branche. 🤷🏻‍♂️

  2. Gerold sagt:

    Hatte letzten Montag mal wieder ein Telefonat mit einem Kundendienst, mache ich ja nur wenn es unbedingt notwendig ist. Nach dem unerfreulichen Gespräch war mein erster Gedanke, diese Person sollte man durch eine KI ersetzen, die kann das besser und ist billiger.

  3. Daniel Blum sagt:

    Die KI wird uns alle retten und Weltfrieden bescheren….🎉

    Was hat man eigentlich erwartet? Natürlich wird das erst mal zur eigenen Bereicherung genutzt… 🫣😮‍💨

  4. Tomas Jakobs sagt:

    Alles bla und blupp… 95% der tollen LLM Luftschloß-Projekte scheitern und nach kurzer Zeit werden Menschen wieder eingestellt.

    Und im deutschen Mittelstand wird nichts passieren, solange KI dort auf desolate IT Infrastrukturen trifft:

    https://blog.jakobs.systems/blog/20251126-governance-ki/

    Meine erste Fangfrage bei Menschen, die von KI sprechen, ob sie den Unterschied zwsichen ML und LLM überhaupt kennen.

  5. Luzifer sagt:

    Fortschritt killt Berufe… war so, ist so und wird immer so sein! Jetzt trifft es halt nicht nur die hart arbeitende Bevölkerung im Niedriglohnsektor. Dafür entstehen wieder andere Jobs.

    Frag mal einen Pferdekutscher, wenn du noch einen lebenden triffst, was der damals vom Automobil hielt… oder die Weberin, den Müller oder, oder, oder.

    Musst dir halt einen neuen Job suchen! Ich spreche da aus Erfahrung. Mein Job wurde damals auch wegrationalisiert! Und das war gut so: Ich habe den Kopf nicht in den Sand gesteckt und bin anstatt Lohnsklave heute Herr über eine kleine Firma mit 30 Angestellten!

    Du hast deine Zukunft selbst in der Hand. Wir leben schließlich nicht in Indien, wo du in der falschen Kaste geboren nie eine Chance hast!

    Hype kommt und Hype geht… übrig bleibt evtl. wass nutzbares.
    Das in unsere Gesellschaft des Marktkapitalismus Firmen über Leichen gehen ist ja nun auch nix völlig Neues! Gewinnmaximierung um jeden Preis!

    Human Resources, damit ist alles gesagt. Mehr bist du nicht. Der Unterschied zum Feudalismus ist lediglich das du die Peitsche nicht mehr siehst.
    Und nun wieder an die Arbeit Sklave! ;-P

    • janil sagt:

      Stimme Dir da zu.
      Nur das dieser Kapitalismus ein wenig außer Rand und Band gerät, was hüstel, in Deutschland die begrabene "soziale Marktwirtschaft" betrifft und in anderen Ländern sicher einen anderen Namen hat.
      In Deutschland gibt es alle 14 Tage einen neuen Millionär, hust, sollte vielleicht mal wieder Lotto spielen, vielleicht ist Fortuna ja hold…
      Wenn es die, von glaube Regierung Kohl, abgeschaffte Vermögensteuer noch geben würde, würde sicher einiges in diesem Land besser aussehen.
      So, und jetzt mache ich die Schublade besser wieder zu.
      Allen ein schönes Wochenende!

      • S. sagt:

        Ich stimme hier voll und ganz zu.
        Die nächste Sau wird durchs Dorf gejagt, dabei werden halt ein paar Sachen dreckig. isso.
        Wir in D haben dabei das unglaubliche Glück, weich fallen zu dürfen. Mit AAMT und Sozialen Leistungen etc.
        Wenn ich mich an meine Zeit im Ausland erinnere… Per Whatsapp eingestellt, per Whatsapp gekündigt. zack. Einfach so. Und wenn Du nix gespart hast, sitzt Du am nächsten 1. auf der Strasse.

        Daher: Autoindustrie und KI-Verlierer in D jammern auch richtig hohem niveau. Sehr gut ausgebildet und unflexibel sind die.

        • Günter Born sagt:

          Zum letzten Satz: Es ist was dran, greift aber zu kurz. Wir werden uns gesellschaftlichen Realitäten stellen müssen – es wird Leute geben, die aus verschiedenen Gründen nicht die Fähigkeiten zur Flexibilität haben – selbst bei gutem Willen nicht. Wie wollen wir damit umgehen? Pech gehabt, reicht nicht. Es wird gerne der Aufstand der Weber als Beispiel, dass die Geschichte darüber hinweg geht, oder der Siegeszug von Dampfmaschine und Eisenbahn als Treiber der industriellen Revolution angeführt. Was aber vergessen wird: Die großen sozialen Innovationen (Krankenversicherungen, Genossenschaften, Rentenversicherung, Unfallversicherungen, sozialer Wohnungsbau etc.) wurden in dieser Zeit von klugen Köpfen (Unternehmern und Politikern) aus der Taufe gehoben. Dieser Teil fehlt mir derzeit komplett in der Diskussion.

        • R.S. sagt:

          Ja, noch fallen wir weich.
          Aber die ganzen sozialen Systeme müssen bezahlt werden.
          Und wenn es immer weniger Leute gibt, die in die Systeme einzahlen, dann müssen zwangsweise die Beiträge steigen.
          Und das führt dann dazu, das die Leute, die noch arbeiten, immer weniger Geld in der Tasche haben und sich daher beim Konsum einschränken müssen.
          Weniger Konsum = weniger Umsatz bei den Unternehmen = noch mehr Leute werden entlassen….
          Und es betrifft ja nicht nur die Sozialsysteme, sondern der Staat hat dadurch auch immer weniger Steuereinnahmen.
          Nicht nur durch die fehlende Einkommenssteuer, sondern auch durch den geringeren Konsum weniger Umsatzsteuer.
          Und zusätzliche Kosten, da er den Arbeitsagenturen finanziell unter die Arme greifen muß, damit die noch Arbeitslosengeld etc. zahlen können.
          Ergo stockt es dann auch bei den Investitionen durch den Staat, was wiederum bei den Unternehmen weniger Umsätze bedeutet, da die weniger Aufträge vom Staat bekommen.
          Weniger Aufträge = weniger Unternehmenssteuern = noch weniger Einnahmen für den Staat.
          Das ist eine kaum aufzuhaltende Abwärtsspirale.
          Und zur Not greift der Staat dann in die Kassen der Sozialsysteme.
          In den 1970ern hat er das z.B. bei der Rentenkasse massiv getan und da viele viele Milliarden DM abgegriffen.
          Hätte er es damals nicht getan, dann ginge es der Rentenkasse heute finanziell sehr viel besser und die Beiträge könnten niedriger sein.

          Ich glaube kaum, das in vielen Bereichen die KI ernsthaft Menschen ersetzen kann.
          Schon heute sitzen in den Callcentern ja keine echten Spezialisten mehr, sondern nur kurz eingelernte Hilfskräfte, die die Anworten aus einem Antwortkatalog ablesen.
          Bei Fragen, die nicht im Antwortkatalog drin stehen, sind die hilflos, weil die vom Produkt keine Ahnung haben.
          Durch die KI wird sich das nicht ändern. Dadurch wird nur der Ablesevorgang aus dem Antwortkatalog automatisiert.

      • Anonymous sagt:

        Das Blöde daran ist nur, daß eine Million gerade in EURO heute so gut wie nichts mehr wert ist – im Vergleich zu der Währung die wir vor 30 Jahren noch hatten.
        Ich wünsche Dir auch ein schönes Wochenende!

        • R.S. sagt:

          Ach, immer dieses Argument mit dem Euro.
          In den 1970ern war die DM auch nicht mehr das Wert, was sie 1955 wert war.
          1955 kostete z.B. ein Brötchen beim Bäcker 5 Pfennig!
          1975 kostete das schon über 20 Pfennig!
          etc. etc.
          Das nennt man Inflation.
          Und die gab es schon immer!

          • Luzifer sagt:

            Inflation ist aber auch nur Gier getrieben!
            Und ist wenn man Zeiten letztendlich vergleicht auch irrelevant, da die Inflation nicht nur die Ausgaben trifft sondern ebenso die Einnahmen.
            Inflation ist nichts anderes als ne Ausrede für die Gier!

        • mwd sagt:

          Die D-Mark wäre durch Inflation heute vermutlich noch weniger wert, bzw. fuhr sogar in den späten 80ern hart über der 5% Grenze, kumulierte zwischen 1987 und 1998 sagenhaft anmutende 33%. Die gute, alte D-Mark wird in erster Linie durch eine nicht-rationale Verknüpfung mit dem Wirtschaftswunder der 1950er und 1960er zu etwas verklärt, was sie heute nicht im geringsten noch wäre. Vor allem, wenn sich DE dem EU-Binnenmarkt verschlossen hätte.

          Das Märchen vom Teuro wird eigentlich nur noch von Leuten erzählt, die ein Interesse an Richtungen haben, die kein vernünftiger Homo oeconomicus oder democraticus, einschlagen möchte.

    • Martin S. sagt:

      Wenn die Vision der KI Päpste Wirklichkeit wird, werden in ein paar Jahren humanoide Roboter durch die Gegend laufen. Dann wird auch der Klempner irgendwann nicht mehr gebraucht.

    • Grimeton sagt:

      Das ist völlig falsch was du hier von dir gibst.

      Die Jobs werden eben nicht wegrationalisiert. Der Pferdekutscher kann nicht später als KFZ-Mechaniker weitermachen.

      Sein Job ist noch da, wird jetzt nur von jemand anderem gemacht.

  6. DaHerb sagt:

    Hier dazu ein aktuelles Interview
    https://www.youtube.com/watch?v=BFU1OCkhBwo

    Guten Morgen & gute Nacht!

  7. Werner sagt:

    Ich weiß, das ist ein IT-Blog und kein Politik Forum, aber bei diesem Thema kommt man nicht so wirklich daran vorbei. Und ein paar Fragen stellen sich mir da schon.
    Ok, da gehen also „nur" ein paar Jobs verloren. Ist das wirklich so einfach? Ich würde zum Thema KI gerne mal lesen, was Gewerkschaften und Politik für Konzepte zu diesem Thema haben. KI braucht keinen Rahmentarifvertrag und keinen Urlaub und einen Betriebsrat braucht sie auch nicht.
    Die Arbeitgeber Beiträge in die Sozialen Systeme werden für die Unternehmer auf jeden Fall sinken, denn KI zahlt keine Steuern. Das Arbeitgeber erfreut sind, wenn Sie die Abgabenlast reduzieren können, ist verständlich. Das hat definitiv soziale Sprengkraft. Wie will man die Löcher in den Sozialen Systemen schließen, ohne dass die Beiträge weiter steigen?
    Und genau deshalb würde ich gerne mal wissen, wie Gewerkschaften und Politik diese Ausfälle auffangen wollen? Demonstrationen der Gewerkschaften zu diesem Thema sind mir auf jeden Fall noch nicht aufgefallen. Das Thema ist eigentlich zu wichtig, um kein Konzept zu haben. Aktuell hat man eher das Gefühl, dass dieses Thema bei Gewerkschaften und Politik überhaupt noch nicht angekommen ist.

    • Schnicke sagt:

      Die Politik will ja in der Verwaltung selbst Stellen abbauen. Der Mensch im für mich zuständigen Finanzamt konnte mir nicht erklären, wie meine erhöhte Steuervorauszahlung zustande kommt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

      Vielleicht rede ich jetzt an dir vorbei, möchte es aber trotzdem versuchen: Ich wüsste jetzt auch tatsächlich nicht, warum der Wegfall von Arbeitsplätzen und die damit einhergenden Beiträge Aufgabe der Politik sein sollten. Eigenverantwortung wird hierzulande leider nicht mehr groß geschrieben. Kommt man nicht mehr klar, wird sofort nach Politik geschrien. Die soll das dann richten. Einfach mal in neuen Bahnen denken oder neue Wege gehen, um mit der Situation selbst fertig zu werden, ist bei vielen out.

      Wo ich für die Politik eher Handlungsbedarf sehe sind die Regulierung und die Einsatzfelder von KI. Die Qualität verschiedenster Produkte wird erheblich sinken. Vor kurzer Zeit habe ich von einer Übersetzerin gehört, die für ein Viertel ihres Honorars ein Review eines LLM-übersetztes Buches machen sollte. Und dann sind ja jetzt schon x komplett LLM-generierte Bücher auf dem Markt. Die können trotzdem unterhaltsam sein, ich finde das aber "schwierig", weil es so unpersönlich ist und die Seele fehlt (ich belasse es jetzt mal dabei, soll hier nicht ausufern). Da sollte es zumindest einen fetten Hinweis geben, dass ein Werk LLM-generiert ist und es den Autoren gar nicht gibt. Zum Beispiel das vorzuschreiben wäre m.E. eine sinnvolle Aufgabe für die Politik.

    • Günter Born sagt:

      Ist ein wichtiges Thema, was wir aktuell eher weniger hier ausdiskutieren können werden, da "die Gewerkschaften" und "die Politik" rein auf Deutschland bezogen agieren können. In den USA sieht es mit diesen beiden Themen schon gänzlich anders aus – Unions gibt es kaum, und die Politik will den KI-Durchmarsch.

      Aus soziologischer und ökonomischer Sicht betrachtet schaffen die AI-Tech-Giganten in ihrem Kapitalismus-Wahn extreme Probleme:

      • Wenn angeblich niemand mehr arbeiten muss, wer übernimmt denn die Arbeiten, die keine KI tun kann? In China warnt die Regierung bereits vor einer Roboter-Blase.
      • Wenn sich die "Versprechungen nicht erfüllen" und die KI-Blase platzt, werden Milliarden vernichtet – was wirtschaftliche Folgen haben wird (auch wenn das Geld nicht wirklich weg, sondern nur in anderen Taschen ist).
      • Wenn weniger Arbeit da ist, wird man eine Bevölkerungsschicht bekommen, die einfach kein Einkommen für Konsum mehr hat – es wird eine riesige Herausforderung, selbst die Grundsicherung zu gewährleisten. Unternehmen brechen also Märkte weg.
      • Arbeitgeber schaffen sich gerade Schweinezyklen und befeuern diese bis zum Excess. Wenn heute Informatik-Absolventen Probleme haben, keinen Job mehr zu bekommen, wer will noch in diese Bereiche oder in MINT-Fächer gehen und studieren? Wer will noch in die white collar worker Jobs rein, die angeblich per KI ersetzt werden können?

      Selbst wenn wir die ersten Punkte mal weglassen, der zuletzt aufgeworfene Punkt wird zu riesigen Verwerfungen am Arbeitsmarkt führen, der den Firmen, da bin ich überzeugt, fett auf die Füße fallen wird. Das beschäftigt mich derzeit mehr als alles andere, weil es die Zukunftsfähigkeit von Gesellschaften beeinflusst.

      Ich brauch nur eigene Nabelschau zu machen: 2026 ist es 50 Jahre her, seit ich nach dem Durchlaufen des 2. Bildungswegs vor einer Studienentscheidung stand. Als gelernter Elektriker hatte ich a) eine Zusage meiner Handwerkskammer, einen Zuschuss zur Meisterprüfung zu bekommen (ging darauf zurück, dass ich den Landessieger im Elektronhandwerk 1973/1974 in Rheinland-Pfalz geholt hatte). Kam nicht infrage, da ich studieren wollte. Naheliegend wäre b) für mich ein Elektrotechnik-Studium gewesen – vielleicht wäre ich ein wackerer Elektroingenieur (statt nichtsnutziger Blogger) geworden.

      Weil wir 1974 mit arbeitslosen Elektroingenieur-Absolventen die Straße pflastern konnten und einige Taxi fuhren oder Kneipen eröffneten, kam für mich ein E-Technik-Studium nicht infrage. Kerntechnik wollte ich auch nicht, 1975 gab es bereits die ersten Atomproteste – Maschinenbau hat mich nicht so abgeholt. Ergo habe ich Physikalische Technik studiert, um wirklich breit aufgestellt zu sein. Von allem etwas, aber nix richtig. Man sieht, wo das hingeführt hat – ich habe an Flugzeugen und deren Bauteilen zerstörungsfreie Werkstoff-Prüfverfahren durchgeführt, Maschinenbau-technisch Prüfanlagen konstruiert, hatte schnell die Nase voll und habe mich mit den damals neu aufkommenden Mikroprozessoren und deren Programmierung befasst. Hat ca. 14 Jahre gehalten, bis ich die Nase wieder voll hatte, und auf Schreiberling umgestiegen bin, um schnell reich und berühmt zu werden …

      Was hätte aus mir werden können, als wackerer Elektroingenieur. Meine zwei absoluten Abtörner, die mir in Erinnerung geblieben sind. Irgend einer meiner Lehrer oder Chefs erzählt die Story von einem KFZ-Ing, der den Verteilerfinger am elektrischen Zündverteiler bei VW "ein Ingenieursleben lang" optimierte. Und ein Studienkollege, der bereits im 1. Semester wusste "wenn ich hier fertig bin, gehe ich zur Post". Die Vorstellung, bei mir bei so einem Verein anzufangen, hat bei mir regelmäßig Krätze ausgelöst. Nun gut, ich bin nicht zur Post, Bahn etc. gegangen, und den Studienkollegen hat es im 3. Semester geschmissen.

      Interpoliere ich das auf die heutige Zeit, sieht das nicht gut aus. Die jungen Leute wollen Influencer werden, gut, Software-Entwickler und schnell reich werden, ginge auch noch zur Not, ist aber anstrengend. Wenn ich dann nicht mal mehr Job-Aussichten in diesem Bereich habe, bleibt nur noch Influencer – oder Handwerk … die Unternehmen verlieren gerade die klügsten Köpfe oder Talente durch diesen Hype-Zyklus – imho. Als Wanderer zwischen diversen Welten und quasi Paradiesvogel – wenn man den obigen Abriss betrachtet – habe ich die verschiedenen Denk-Richtungen und Milieus aus eigener Anschauung kennen gelernt – und als eher biederer Mensch (Eigenansicht, ein Psychologe in einem Management-Seminar hat sich totgelacht, als er meine diesbezüglich Eigeneinschätzung las und mit der Fremdeinschätzung der restlichen Kurzteilnehmer verglich – "Born, soweit hat bei mir noch niemand daneben gelegen …"), der jegliches Risiko scheut, habe ich im Leben echt krasse Sachen gemacht und Entscheidungen getroffen, die mich immer noch verwundern (aber ich hatte immer Plan B, der jetzt in KI-Zeiten weg bricht oder zunehmend schwieriger umzusetzen sein wird).

      PS: Weil ich hier das Wörtchen Influencer verwendet habe – den ersten Reflex sollte man verpuffen lassen. Ich schaue mir die Szene sowie die Leute und deren Spin sehr genau an. Die Köpfe an der Spitze sind knallharte und sehr clevere Unternehmer. Aber nur wenige der jungen Leute haben genügend Talent und Biss, da hin zu kommen und auch länger da zu bleiben. Auch da weiß ich, wovon ich so schreibe und habe früh erkannt, dass mir für diesen Bereich die Fähigkeit fehlt ;-). Und wenn ich den Protagonisten Glauben schenken darf, wird Influencer ja bald durch KI abgelöst – also auch da wird es schwierig. Mal schaue, wo das noch hin führt, und wie wir künftig Leute mit Erfahrungen bekommen wollen, oder ob wir in spät römische dekadente Verhältnisse hinein laufen (wie ein früherer Außenminister mal formulierte).

    • janil sagt:

      Es gab mal von Sozial- und Arbeitswissenschaftlern den Vorschlag einer Automatensteuer, um Entlassungen und Arbeitslosigkeit vorzubeugen, heute vielleicht KI-Steuer. Das eingenommene Geld sollte für die Schaffung von sozialen Arbeitsplätzen eingesetzt werden. Ist Sang- und Klanglos in der Versenkung verschwunden, ist nicht einmal in eine politische Diskussion gelangt.
      Google das mal, da sollte immer noch was zu finden sein.

      • R.S. sagt:

        Jein.
        Es wird ja seit Jahren heiß um eine sog. Digitalsteuer diskutiert.
        D.H., auch digitale Dienstleistungen müssen versteuert werden.
        Dagegen wehren sich die Digitalunternehmen aber vehement, weshalb es damit nicht so richtig vorwärts geht.

      • Luzifer sagt:

        Wir hatten mal ne Vermögenssteuer… so das die zu Kasse gebeten wurden welche am meisten davon profitierten!
        Wurde abgeschafft von dennen die davon profitierten ;-P

        Würde man die Profiteure zu Kasse bieten wäre das bedingungslose Grundeinkommen finanzierbar!

        • KleineGedanken sagt:

          "Wir hatten mal ne Vermögenssteuer… so das die zu Kasse gebeten wurden welche am meisten davon profitierten!"

          "Wurde abgeschafft von dennen die davon profitierten ;-P"

          "Würde man die Profiteure zu Kasse bieten wäre das bedingungslose Grundeinkommen finanzierbar!"

          Bitte mal sich WIRKLICH im Einkommenssteuerrecht und Steuerrecht einlesen!
          Und auch verstehen.
          'Die Reichen', wer zahlt den dazu? 100.000 EUR, 1 Mio, 10 Mio, …?
          Es gibt da sowas wie Steuerstufen, und so ab ca 1/4 Mio den max 45 % Satz, der wenn man sich dann die relativen Satze anguckt, durch die Stufen etwas nac unten gezogen wird. (wie alle andern Steuerstufen auch.
          Je nach Sichtweise gibt es ca. 4 Mio Personen, die den Spitzensteuersatz in DE bezahlen. Sie finanzieren einen sehr grossen Teil des Steueraufkommens.

          Stichwort Vermogenssteuer:
          Wo soll da die Grenze gezogen werden.
          Wenn man als 'kleiner Mann.Frau' oder Mittelschicht (kleiner Handwerksbetrieb) es geschafft hat, in 20, 30 oder 40 Jahren ein 'kleines' Vermogen aufzubauen, z.B. Haus, Eigentumswohnung, Sparplane oder z.B Fonts. und man hat dann mit 65 Jahren 1 Mio oder 2 Mio, die wird man brauchen in der Ruhezeit, bis man dann nach Durchschnittliche Lebenserwartung 77..82 jahren das Vermegen aufgebraucht hat. Ggf hat man auf sehr viel verzichtet, sparsam gelebt, kaum Urlaub, …
          Und jetzt soll ma (wieder) Vermoegenssteuer bezahlen, also auf schon mal versteuerte Einkommen (Arbeitslohn, Zinssteuer, …), bei Grundeigentum sehr oft seit knapp 2 Jahren massive Grunssteuererhoehungen. Wofuer hat man dan gearbeitet?

          Ein 'bedingungslose Grundeinkommen' wird nicht auf laengere Sicht realistisch funktionieren. Auch wenn man 'die wirklich Reichen' bis auf die Haut besteuert. Diese werden dann irgendwann auch festellen, wenn ihnen eh (fast) alles weggenommen wird, werden sie ggf auch nicht mehr arbeiten.
          Das wird dann auf ein sozialistische System hinauslaufen.
          Diese versuche sind bisher immer gescheitert, egal was da immer wieder versucht wurde.

          Arbeit und Leistung sollte respektiert werden. Nur fuer die wirklich Beduerftigen waere ein gemeinsames Auffangnetz aufzuspannen, aber nicht fuer ein immer groesseren Teil der Gesellschaft.

          Beende ich mal hier, das geht zu weit vom eigentlichen Blogbeitrag ab, koennte man Tagelang versuchen zu erklaeren, auch historisch, was in 'Geschichtsbuechern' nicht geschrieben wird, dazu muss man schon Archiv und Bibliotheken durchforsten.

  8. Thomas sagt:

    100% meiner Interaktionen mit Kundenservice Chatbots waren bisher unbefriedigend, konnten mein Anliegen also nicht lösen. Wenn das durch KI mal besser wird, Anliegen gelöst werden, anstatt "hier hast du 3 Links zu so ähnlichen Themen auf unserer Website" dann ist das doch super. Ich glaube aber nicht so recht dran, denn um hilfreich zu sein müssten diese KI Systeme sensiblen Zugriff auf IT Systeme haben, und dort auch etwas machen können um das Problem zu lösen. Und das traut sich aus verständlichen Gründen kaum jemand.

    Wenn ich das nun vergleiche mit "Menschen Support", den zB Amazon im Händlerbereich (B2B, Sellercentral) anbietet: Großteils in ferne Länder ausgelagert, Mitarbeiter haben meist ebenfalls keine Möglichkeit Probleme zu lösen, weil sie gar nicht die nötigen Rechte haben um etwas zu ändern. Vielleicht 80% der Interaktionen waren unbefriedigend/Probleme wurden nicht gelöst. Also auch schlecht.

    Ich denke es ist am Ende relativ egal ob man für den first level Support nun LLMs oder Mitarbeiter in Billigländern einsetzt – die beide kaum helfen können.
    Das Problem ist, wenn niemand da ist der funktionierende Systeme baut, Fehler beheben kann, die Komplexität managen kann. Dafür bräuchte man qualifizierte Menschen die eben am System etwas ändern können.

    Und ich denke auch, dass menschlicher Support, der Möglichkeiten hat Probleme auch zu lösen (ich denke da eher an kleinere Firmen), sehr wertvoll ist. Hilft enorm, um Kunden an die Firma zu binden (die immer öfter mit Chatbots abgespeist werden). Und kann wahrscheinlich auch helfen, um das System in der Firma zu verbessern. Denn Kunden melden sich ja nicht nur beim Support weil sie zu dumm sind die Website zu bedienen, sondern weil die Firma tatsächlich ein Problem hat, das gelöst werden muss.

    • Günter Born sagt:

      Im Prinzip meine Rede – hatte im Text auch einen Blog-Beitrag zum verantwortungsvollen KI-Einsatz verlinkt, wo ich das explizit angesprochen habe. Problem der kleinen Firmen mit gutem Service:

      • Kommen die Kunden für eine Beratung, kaufen aber beim großen Online-Händler, weil es da einige Cent billiger ist?
      • Sind die kleinen Firmen auf den schlechten Support der großen Unternehmen angewiesen und finden sie Lösungen, das Problem zu umschiffen?

      Es bleibt schwierig, oder Oma sagte immer: "Es muss noch viel schlechter werden, bevor es wieder besser werden kann" – oder war es Konfutius?

  9. Steter Tropfen sagt:

    Erinnert sich noch jemand an die ausgiebigen „Druckerstreiks" in Deutschland so Ende der 70er/80er? Als die Setzer, die manuell Buchstabe für Buchstabe zu Zeilen und Druckseiten zusammenfügten (heute unvorstellbar), sich wehrten, durch geheimnisvolle „Microprozessoren" ersetzt zu werden? Oder generell zur selben Zeit das Schlagwort der „Rationalisierung", der zahlreiche Arbeitsplätze ratzfatz zum Opfer fielen.
    Solche Umbrüche hat es immer gegeben. Glück, wenn die Politik dann wenigstens ein Konzept hatte, um den Arbeitsplatzverlust aufzufangen. Danach sieht es momentan aber gar nicht aus: Alle beschwören den Arbeitskräftemangel.

    Der Chef der Münchner Sparkasse hat die massive Ausweitung von KI in seinem Laden kürzlich damit begründet, dass sie sowieso bald keine Leute mehr hätten. Wenn ich dann sehe, wie die um Azubis buhlen – nicht etwa gutes, sicheres Einkommen oder hochwertige Qualifikation, sondern: Apple-Tablet geschenkt, ganz viele Urlaubstage – scheint es tatsächlich so zu sein, dass der Nachwuchs seine Karriere als neunmalkluger Youtube-Einflüsterer oder Fastfood-Kurier sieht.
    Eingespart wird bei der Sparkasse bereits länger am Kundenkontakt: Ein Chatbot, der aber nur in bestimmten Browsern überhaupt funktioniert und dann schon bei der Frage nach Zinsen passen muss.

    Dabei wären gerade die zwischenmenschlichen Aufgaben die Bereiche, in denen Menschen unersetzlich sind. Mit KI kann man da nur frustrieren und die Leute über kurz oder lang vergraulen – solange man nicht der billigste Anbieter auf dem Markt ist.

    • Anonym sagt:

      Du schließt aus der Art und Weise wie die Sparkasse Werbung für ihre Ausbildungsstellen macht, dass "der Nachwuchs seine Karriere als neunmalkluger Youtube-Einflüsterer oder Fastfood-Kurier sieht"?
      Spannende Schlussfolgerung. Man könnte auch daraus schließen, dass die Sparkasse keine Ahnung hat was junge Menschen möchten.
      Musst du wissen.

    • Martin B sagt:

      das Bankgeschäft kann man weitestgehend automatisieren und die höchsten Zinsen gibt es ohne Beratung, denn im Niedrigzinsumfeld zehrt jede Minute Beratung beträchtlich an der Rendite.

      Das war schon bei höheren Zinsen der Fall, vgl. Riesterrente oder der Zillmerung.

      Wenn man nicht gerade 6-stellige Beträge investieren kann, sollte man auf Beratung weitestgehend verzichten und einfach möglichst günstig kurzlaufende Anleihen kaufen.

  10. McAlex777 sagt:

    >> Solche Umbrüche hat es immer gegeben.

    Diesmal wird der Umbruch explosiv einschlagen.

    Die jetzigen 10% jetzt sind der Anfang bis 2028.
    AI wird in den nächsten 10Jahren spürbare Verbesserungen erleben.
    Dann werden auch schnell weitere 30% der Arbeitnehmerschaften nicht mehr benötigt.

    10.000 Mitarbeiter werden durch ein 20 Mann-Team von AI-Spzialisten ersetzt.

    • Günter Born sagt:

      Der letzte Satz holt mich nicht ab, da er zu kurz greift. Wenn jeder jederzeit ersetzt werden kann, wo wollen wir in einige Jahren denn noch die AI-Spezialisten her bekommen? Da geht doch keiner mehr in diesem Bereich rein. Die Ai-Spezialisten wachsen ja nicht, wie meine Sojasprossen, im Gurkenglas – täglich ein bisserl Wasser drauf und in drei Wochen hast Du viele AI-Spezialisten …

      • McAlex777 sagt:

        >> 10.000 Mitarbeiter werden durch ein 20 Mann-Team von AI-Spzialisten ersetzt.

        Das war als beispielhafte Antwort an "Steter Tropfen" gedacht.

        Früher wurden einzelne Jobs durch neue Jobs ähnlich ersetzt.
        Klar wurden die Pferdekutscher arbeitslos, aber es entstanden neue Jobs im Automobilbereich.

        Das seh ich im Zuge von AI nicht mehr:
        Support Hotlines können für die Standard-Verfahren zu 30% durch AI ersetzt werden, und in wenigen Jahren nach weiteren Optimierungen vermutlich zu 80%.

        Da reichen dann eine handvoll AI-Spezialisten die den Job hochbezahlt erledigen, und die Support-Hotline für wenige Spezialfälle verschlanken.

        So wird das vermutlich zukünftig in sehr vielen Fällen gehen: Möglicherweise werden dann ähnlich wie heutige "IT-Dienstleister" neue "AI-Dienstleister" entstehen/integriert, die für die breite Masse an Firmen AI-Serviceleistungen anbieten um Personalkosten zu sparen.

        Nicht heute, nicht morgen … aber möglicherweise in der Welt ab 2030.

        • Luzifer sagt:

          und? Tja nen Hotline Supporter wird sicher keinen Job mehr in der Richtung finden… dafür gibt es genug Berufe die verzweifelt Leute suchen. Gesundheitswesen Handwerk usw. Dann musst du deine Arsch halt mal bewegen und wieder ranklotzen und nicht nur den Arsch plattsitzen!

          • User007 sagt:

            Na ja, es ist eben doch nicht nur mit dem "den Arsch halt mal bewegen" und "wieder ranklotzen" getan, denn das greift einfach zu kurz und befördert mit seiner Pauschalpolemik auch wieder unnötig nur das Bild des "faulen Arbeitslosen".
            Wie hier auch schon vom Blog-Betreiber an anderer Stelle erwähnt wurde, ist halt leider nicht jeder Mensch aus durchaus validen Gründen für uneingeschränkt ALLE Jobs befähigt oder gemäß "Nicht jeder kann ein Einstein werden!" gar "talentiert". 🤷‍♂️

            Es ist ja mitnichten so, dass AI vorrangig Jobs im gehobenen bzw. akademischen Berufsbereich eliminieren würd' und man sieht ja bereits jetzt die breitflächigen Auswirkungen von mangelnder Qualifizierung mit dem sog. "Fachkräftemangel", jedoch werden eben für den allerorten vorhandenen Personalmangel nicht nur Ingenieure oder Akademiker benötigt – auch entsprechend kurzfristige Quereinstiege sind wohl nicht des Rätsels Lösung, wie mitunter dann mit mangelnder Qualität durch fehlende Ausbildung offenbar wird und selbst der sog. Facharbeiter wird sich wohl eher nicht nur als Kellner, Hausmeister oder Taxifahrer (wie lange es den wohl noch im Ausblick auf AI-gestütztes autonomes Fahren geben wird?) verdingen wollen.

            • Thomas sagt:

              Wenn Maschinen enorm produktiv arbeiten dann sollte es in einer Gesellschaft überhaupt kein Problem sein alle Menschen zu unterstützen die keinen hochproduktiven Job mehr ausüben können.

              Natürlich nur, wenn die Früchte der Maschinenarbeit irgendwie auch der Gesellschaft zugute kommen. Wenn nur Kapital der Eigentümer der Maschinen gemehrt wird ist es für die Bevölkerung auch wieder blöd.

              Da müsste man doch glatt wieder die ganzen Ideen hervorkramen, die es bei den letzten industriellen Revolutionen dazu so gab. Denn neu ist das ganze Thema mit Maschinen (KI) Arbeit und Menschenarbeit ja nicht…

              • McAlex777 sagt:

                > Wenn Maschinen enorm produktiv arbeiten dann sollte es in einer Gesellschaft überhaupt kein Problem

                Sollte, könnte ..

                Meinst Du allen ernstes OpenAI/Google/Microsoft werden Arbeitslosengeld bezahlen, wenn durch deren Agents Jobs weg rationalisiert wurden?

                Für solch eine Gesellschaft müsste vermutlich das gesamte weltweite Wirtschaftssystem umgestellt werden.

                Da fehlts mir an jedweder Fantasie zur Umsetzung …

            • Luzifer sagt:

              Aber hier auch nur weil es ein soziales Netz gibt! Anderswo musst du, den da kriegste keine Hilfe vom Staat der dich sanft auffängt… da nimmst du den Job oder schläfst unter der Brücke!
              Da fährt dann ein Akademiker auch mal Taxi wenns doof kommt.

              Unser Sozialnetz hebt so jedenfalls nicht mehr ewig…dann hast du die Wahl!

        • Thomas sagt:

          "Support-Hotline" ist ja eigentlich unnötig, wenn das System (zB Self Service Website) problemlos funktioniert.
          Tut es halt meist nicht, weil vieles durch zunehmende Komplexität zusammenbricht. Und da müsste man Systeme wieder vereinfachen (im öffentlichen Bereich: Bürokratie reduzieren).
          "Support", der Probleme von komplexen/fehlerhaften Systemen kaschieren soll durch KI (statt Menschen) anzubieten ist eher witzlos, wird den Firmen kaum helfen.

          Andere Jobs: Ich sehe sehr hohen Bedarf im Handwerk. Im Bau von Infrastruktur und Wohnraum. Ich denke da muss es ein Umdenken geben. Die "100% der Zeit am Computer arbeiten" Jobs werden eher weniger werden. Die "auch mit den Händen etwas bauen" (neben Computernutzung) Jobs werden eher mehr werden.
          Denn bei "100% am Computer" Aufgaben wird die KI Menschen einfacher ersetzen können als bei Handarbeit (wo man erst mal sehr viele sehr gute Roboter bauen müsste, die auch noch sicher überall eingesetzt werden können).

  11. peter0815 sagt:

    Klingt gleich viel besser: "Wir reduzieren vorausschauend wegen der fortschrittlichen KI die Mitarbeiter" als: "Unser Laden geht grad wegen Missmanagement und der allgemeinen Wirtschaftlage den Bach runter. Der Letzte bitte nicht vergessen das Licht auszuschalten."

    AI ist mit Sicherheit ein komplexes Thema und dürfte in den nächsten Jahrzehnten einiges verändern. Aber für das derzeitige Feuern kann sie noch nichts. Weil alle das Personal reduzieren machen wir es auch. Das alleine reicht einem Manager völlig.

    • R.S. sagt:

      Und wie man damit auf die Schnauze fallen kann hat Elon Musk nach der Übernahme von Twitter (heute X) gezeigt.
      Er hat damals auch massenweise Leute gefeuert und dann festgestellt, das der Laden ohne diese Leute kurz vor dem Kollaps war.
      Und dann hat er verzweifelt versucht, die kürzlich gefeuerten Leute wieder zurück zu holen.

  12. Luzifer sagt:

    Naja wenn du KI den wirklichen Durchbruch bringen willst. musst du die Sexbrache überzeugen ;-P War schon immer so VHS vs Betamax; BluRay vs HDDVD usw. als die Sexbranche ihren Favoriten klarstellt kam der Durchbruch…

    Allerdings stelle ich mir da nen KI SexBot auch Scheiße vor… wenn der/die antwortet sorry Schatz hab Migräne ;-P oder 間違った穴、間違った穴!
    Frei nach dem Motto: internet is for porn … KI is for porn!
    DA scheffelst du mit KI Millionen!

    • R.S. sagt:

      KI ist in der Sexbranche schon angekommen.
      Letztens lief im TV mal eine Werbung für Telefonsexnummern.
      Und da wurde explizit erwähnt, das sich am anderen Ende der Telefonleitung keine reale Person befindet, sondern eine KI.

      • Thomas sagt:

        Natürlich, man muss sich nur mal vorstellen was ein ChatGPT ohne die massive "Moderation" (Zensur) alles leisten würde in dem Bereich.

        Und genau das wird natürlich genutzt, man muss sich ja nur ein eigenes passendes LLM einrichten.

        Kostet am Ende nur GPU-Leistung und Strom…

  13. Martin B sagt:

    viele Routinejobs werden ersetzt werden können und das ist auch gut so.
    Mit KI Robotern ist das Potential noch viel größer, damit dürfte weitere rund 20% Jobs ersetzt werden können, wenn nicht mehr.

    Die arbeiten 24/7 und meckern nicht über stupide Arbeit. Auch spart man sich scheinheilige Mitarbeitergespräche und Motivationsfördergeplänkel für Sinnlosjobs, wo jeder Beteiligte weiß, dass man sich in die Tasche lügt und es am Ende nur ums Brötchenverdienen geht. Und man da ist ist, weil man muss, nicht weil man den AG so toll findet oder Spaß daran hat, in einer desolat gewordenen Arbeitswelt zwischen Mikromanagement und Teammeetings zerrieben zu werden.

    Es gibt dann noch 20-30% Jobs, die wirklich Spaß machen und Leute, die das auch gerne machen, das wird auch so bleiben und es ist gut so. Der Rest kann endlich nach Hause gehen.

    Es wird eine wunderbare Welt!

  14. Rolf sagt:

    Künstliche Intelligenz ist der richtige Weg. Ersetzen wir einfach die in Berlin und Brüssel damit; dann sparen wir eine Menge Geld. 😇

    • User007 sagt:

      Aber wahrscheinlich "nur" Geld – unabdingbar zwingend bessere Entscheidungen bedingen sich allein dadurch leider noch lange NICHT! 🤷‍♂️

      Btw.:
      Das Semikolon sollte wohl ein Komma sein, gell?! 😉

  15. Jürgen sagt:

    Ich glaube die Ahnen der Schneider, Weber, Wagner, Müller und Meier können etwas zum Thema Automatisierung berichten.
    Ich glaube auch, dass die Automatisierung in Büros nicht neu ist, das gab es praktisch von Tag 1.
    Sei es der Abakus, Schreibmaschine, Kopierer, Computer….

    LLMs sind noch das, was man aktuell macht…. aber eigentlich viel zu groß und komplex. SLMs oder spezifisch trainierte Modelle werden viele Anwendungsfälle einfacher übernehmen können.

    Dann reden wir tatsächlich mit dem Support und die Antworten passen.
    Schon so gesehen in einigen Fällen.

    Insgesamt schaue ich der Automatisierung nicht ängstlich ins Auge. Im Augenblick "erwischt" es Juristen und Controller. Vermutlich auch, weil ITlerInnen genau diese sehr fragend anschauen…. durchoptimierte Verträge, Preise und Lieferketten… oh, da hat jemand vergessen, dass … jetzt wird es hakelig und teuer.

    Wenn es KI schafft die Menschen zu unterstützen, dann wird ein Schuh draus, dann wird sie akzeptiert und eingesetzt. Dann kann sie dazu beitragen die knapper werdenden menschlichen Geisteskräfte (Alterung…) zu unterstützen.

    Würde ich heute frisch ins Berufsleben starten… Handwerk! Landwirtschaft!

    • User007 sagt:

      "Schon so gesehen in einigen Fällen."
      Wohl noch eher wenige als "einige" Fälle, gell?!

      "[…] jetzt wird es hakelig und teuer.
      Wenn es KI schafft die Menschen zu unterstützen, […]
      "
      Und genau DA liegt der Hase im Pfeffer – es ist eben schon nicht mehr die Frage der "Unterstützung", sondern eine Entscheidung zwischen zugunsten Mensch oder zugunsten Gewinnmaximierung und diese wird im Wirtschaftssystem als Unternehmen gefangen im hin zum Endstadium getriebenen Kapitalismus unabdingbar zwingend immer zugunsten Letzterem getroffen werden! 🤷‍♂️

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