Aufregung im Lager der Cobra Adress Plus-Händler und wohl auch Kunden. Der Anbieter vom Bodensee hat seine Händler über eine kurzfristige Änderung seiner Lizenzbedingungen informiert. Die Folge sind wohl kräftige Steigerungen der Lizenzkosten – von einer Verdoppelung und mehr ist die Rede.
Cobra und deren ADRESS PLUS
Die in Konstanz am Bodensee beheimatete Cobra Computer's Brainware GmbH vertreibt seit 30 Jahren CRM Lösungen für eine effiziente Kundenbeziehung und ist DSGVO-konform. Das 1985 gegründete Unternehmen hat zwischen 51 und 200 Mitarbeiter (Quelle) und gehört inzwischen zur Buhl Data GmbH (Quelle).
cobra ADRESS PLUS ist dabei die Lösung für Adress- und Kontaktmanagement, Bürokommunikation und Officemanagement, sowie Direkt- und E-Mail-Marketing samt unternehmensweitem Terminmanagement. Das alles soll durch ein integriertes DSGVO-Leistungspaket rechtskonform sein.
Langjähriger Kundenbestand, breiter Vertrieb
Ein Blog-Leser schrieb mir, dass einige seiner Kunden das Programm cobra ADRESS PLUS seit mehr als 35 Jahren (also noch zu DOS Zeiten) benutzen. Auch nach dem Verkauf der Cobra GmbH an Buhl Data Service konnten Kunden weiterhin eine einzelne Lizenz oder hunderte davon kaufen und dazu eine jährliche Upgrade-Pauschale erwerben.
Weiterhin gebe es eine weitere Programmversionen, die z.B. CRM PLUS heißen, mit zusätzlichen Funktionen zur Bewältigung großer bis riesiger Adressmengen und damit verbundener Aktivitäten. Alle diese Lösungen lassen sich auf eigener Hardware oder auf bei Cobra gemietetem Serverplatz in deren Rechenzentrum hosten.
Der Vertrieb lief und läuft laut Leser zweigleisig, sowohl über den Hersteller in Konstanz, als auch über eine große Zahl von Händlern, die die Produkte oft seit Jahrzehnten verkaufen und supporten, bei Bedarf installieren etc.
Lizenzänderung mit Preissteigerung
Am letzten Freitag (5. Dezember 2025) hat die Cobra GmbH aus Konstanz ihre Händler über eine Änderung des Lizenzmodells von ADRESS PLUS informiert. Die Händler sollen ihre Kunden bis zum gestrigen Montag, den 8. Dezember 2025, über diese Änderung informieren.
Das ist schon arg kurz. Aber so richtig Aufregung unter den Händlern hat eine zweite Kleinigkeit verursacht. Die Lizenzkosten für ADRESS PLUS sollen sich, so der Leser, dabei mindestens mehr als verdoppeln. Zur Zeit lägen die Lizenzkosten, je nach Menge, zwischen 6,20 und 8,30 pro Lizenz. Künftig sollen 19,00 Euro pro User fällig werden.
Gleichzeitig wird das neue Lizenzmodell von einer "per Use"-Berechnung auf "per User" umgestellt. Sprich: Bisher konnte ein Kunde für seine Belegschaft X Nutzerlizenzen kaufen, und dann war es für die Mitarbeiter bis zur Zahl der gekauften Lizenzen möglich, die Software gleichzeitig zu nutzen. Das ändert sich nun, da auf ein "personales Benutzermodell" umgestellt wird, d.h. je Benutzer muss eine Lizenz vorhanden sein. Die Lizenz wechselt also zusätzlich, von einer Kauf-Version mit Support Vertrag auf ein Abo/Mietmodell.
Die Nachricht an die Händler (siehe unten) verbrämt das halbwegs geschickt, schrieb der Leser. Es werde dabei so getan, als wenn man das tolle neue Lizenzmodell geradezu ewig on Prem nutzen könne.
Kosten für Kunden verzehnfacht
Für Kunden des Lesers bedeutet diese Lizenzänderung ab Januar 2025 teilweise eine Verzehnfachung der monatlichen Kosten. Gleichzeitig solle man früher oder später in die Cloud (sprich das Buhl eigene Rechenzentrum) gedrängt werden, vermutet der Leser und geht davon aus, dass das Rechenzentrum nicht genug ausgelastet sei – was ich aber nicht beurteilen kann.
Es gibt ein Schlupfloch
Einige Händler haben ihren Kunden gleichzeitig ein Schlupfloch mitgeteilt, merkt der Leser an. Kunden können durch einen Wechsel der Programmversion von Adress Plus auf CRM PRO bis zum 15.12.25 für zwei weitere Jahre mit den bisherigen Lizenzkonditionen weiter arbeiten. Pferdefuß ist, dass es sich halt um eine Programmversion mit etwas umfangreicheren Funktionen handelt.
Die Benutzerzahlen von Adress Plus oder CRM PRO seien zwar nicht mehr so wie vor 25 Jahren. Aber der Leser meint, dass es sicher Tausende von Unternehmen, sehr kleine , aber genauso sehr sehr große Firmen betrifft, denn die Cobra sei Marktführer im Adressbereich. Der Aufschrei sei groß merkt der Leser an.
Nachfolgend findet sich noch die cobra Herstellerinformation an die Händler. Ist jemand aus der Leserschaft betroffen?
cobra ADRESS PLUS
Ihr cobra Tarif wird zum 01.01.2026 auf cobra One Base umgestellt
Sehr geehrter Herr …,
wir möchten Sie über eine bevorstehende Änderung in Ihrem cobra Tarif informieren. Seit über 40 Jahren entwickeln wir CRM-Lösungen für Unternehmen wie Ihres. Um Ihnen weiterhin den hohen Wert zu bieten, den Sie von uns erwarten, investieren wir kontinuierlich in neue Funktionen, unsere technische Plattform und unseren Support.
Zum 01.01.2026 stellen wir daher Ihren cobra ADRESS PLUS Tarif auf den neuen cobra One Base Tarif in Software-Miete um. Diese Umstellung bringt Ihnen wichtige Vorteile:
Zugang zur komplett neuen cobra CRM Cloud
Ab Frühjahr 2026 erhalten Sie Zugriff auf unsere brandneue cobra CRM Cloud – als moderne Alternative zu Ihrer bewährten ADRESS PLUS Software, die Sie weiterhin wie gewohnt nutzen können. Die CRM Cloud ist unser KI-gestütztes, neu entwickeltes CRM, das komplett im Browser bedient wird. In den kommenden Wochen erhalten Sie weitere Highlights zu diesem aufregenden Produkt per E-Mail.
Zukunftssichere CRM-Lösung
Künftige Funktionen und Weiterentwicklungen konzentrieren sich auf die cobra One Produktfamilie. Sie sind von Anfang an dabei. Mit Release 1 in 2026 erhalten Sie die erste cobra One Edition: ADRESS PLUS One Edition.
Umfassendes CRM-Paket inklusive
Sie erhalten nicht nur ein umfassendes CRM, sondern auch cobra Forms (150 Antworten/Jahr), cobra Event (150 Teilnehmer/Jahr) und eLearnings der Akademie auf Abruf – ein Komplettpaket für professionelles Kundenmanagement.
Zusammen mit den neuen Funktionen passen wir auch unsere Preise an. Ihr neuer Tarif kostet 19 € pro Nutzer/Monat.
Was Sie jetzt wissen müssen:
- Die Umstellung erfolgt automatisch am 01.01.2026
- Ihre bewährte ADRESS PLUS Software können Sie weiterhin wie gewohnt nutzen
- Die Nutzung der CRM Cloud ist optional – Sie entscheiden selbst, wann und ob Sie wechseln möchten
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter +49 7531 8101-66 oder csm@cobra.de.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr cobra Team



MVP: 2013 – 2016




Buhl versucht auch an anderer Stelle massiv in die Cloud zu drängen: zb.B. WISO Steuer. Dabei würde Buhl bei Nutzung der Cloud nicht mehr berechnen. Für mich stellt sich da sehr die Frage wo für Buhl der Mehrwert liegt. Den muss es bei den immer deutlicheren Aufforderungen zur Cloud geben. Ich befürchte eine irgendwie geartete Nutzung der in der Cloud hinterlegten Steuer- und Finanzdaten.
Und wenn man einfach die bisherige (gekaufte) Version weiternutzt?
Wenn das genug machen, werden die sich das vielleicht nochmal überlegen… So viel Grundlegendes ändert sich ja bei einer Adressverwaltung nicht.
Wir hatten Adress Plus 10 (ja, ist alt) jahrelang im Einsatz. Kam mit XP, ging mit Ende von Win 7 (funktionierte aber immer noch). Eigentlich sollte es auf Win 7 schon nicht mehr gehen – der Trick war, den MSI-Installer zu patchen, sodass er nur noch das Programm selbst und keine Voraussetzungen (DirectX usw.) installierte, was auf 7 fehlschlug, da das da ja schon eingebaut war.
Jahre nach der Win 7 Umstellung rief ein Cobra-Mitarbeiter an und wollte uns Version 13 für die 'anstehende Win7-Umstellung' verkaufen. Das Erstaunen war durch die Leitung zu fassen, als ich ihm eröffnete, dass wir Version 10 schon über ein Jahr mit Win7 nutzen…
naja eine Firma (Broadcom) machts vor und kommt damit problemlos durch, also machen die anderen das nach… die Kunden schlucken es ja… das wird nicht die Letzte Firma sein die Ihre Abos anzieht.
Kann ich es ned kaufen nur "mieten" kommt es nicht in die Tüte ;-P
2 Ausnahmen: Banking Software & Security Appliance.
Na ja, problemlos schauen wir uns mal in 5 bis 10 Jahren an.
Aber ja, Kaufen – Auspressen mit Gewinn- weg damit kann achon klappen wenn man die 69 Mrd Kaufpreis rein bekommt + Gewinn
> Für mich stellt sich da sehr die Frage wo für Buhl der Mehrwert liegt.
– Lock-in in die eigene Cloud und damit Bindung an Buhl.
– Verzicht auf lokale Software spart einen ganzen Entwicklungszweig inkl. Support ein
Für den Anbieter ist es schon deutlich besser. Man spart sich die ganzen kaputten Windows Kisten und sondern Lösungen, merkwürdigen Netzwerke . Usw..usw.
Gewinnoptimierung kann ich ja noch nachvollziehen, aber die Umstellung von „per use" auf „per user" ist die große Sauerei! Damit muss für jeden, der nur gelegentlich in die Software reinguckt bzw. etwas nachschaut eine Lizenz gezahlt werden und das kann heftig werden, wenn man deutlich mehr MitarbeiterInnen als Lizenzen/Dauernutzer hat.
Vertrauen und Gefolgschaft von 40 Jahren werden mal so eben weggeworfen. Bin gespannt wo das hinführt. So etwas nennt man heute wohl Lebenszyklusoptimierung, unschön!
Dafür kann man ja einen User anlegen in der cobra Benutzer Verwaltung. Zum Beispiel den User "Jeder". Man darf dann eben nicht die Windows Anmeldung für cobra benutzen.
Technisch mag das gehen, aber hast du die Lizenzbedingungen geprüft ob dies zulässig ist?
Vielleicht führt es ja in die Erkenntnis, dass IT nichts mehr ist, was man einfach so bedenkenlos outsourcen kann und zu einer Geschäftsführung heute genauso Kenntnis über IT gehört wie Wissen über Kaufmännisches oder die Produktion.
der Dreck kann eh weg! Selten so ein lahmes Programm gesehen, da nutzen weder 30 Gold Kerne noch 6 NVMes im Raid 10 etwas: diese Produkt ist sowas von grottenlahm geworden.
Je eher das rausfliegt, umso besser! Das ist doch jetzt der passende Anlass.
Wahrscheinlich gibt es hier noch ein bisschen Optimierungspotenzial in der Anwendung selbst, zum Beispiel über die Ansicht. Aber da habe ich Kunden, die eine deutlich schlechtere Umgebung haben, bei denen es deutlich flüssiger läuft.
es startet in Zeitlupe – 10s sind da gar nichts. Auch fühlt es sich träge an. Keine Ahnung, Vibe Code Zeitalter! Nutze parallel geschäftlich noch alte 32 Bit Anwendungen auch fürs Geschäft, teilweise aus den 90ern: da ist die Eingabe schon vor dem Programmstart gespeichert, so schnell flutscht das.
Heute gibt es eben viel aufgeblasenen Code, muss man immer wieder feststellen.
Ab und zu starte ich mal eine W7 VM mit Office 2010 – das ist V8 Diesel mit E-Boost gegenüber dem heutigen Spaghetti Code.
Das kann man bestimmt optimieren.
Dazu gibt es über den Hersteller zum Beispiel eine "Performance – Sprechstunde" oder einfach beim cobra Partner oder bei mir mal nachfragen.
Ich persönlich würde mich hier jetzt anbieten, um mit dir mal ne halbe Stunde über das System zu schauen.
kenne jemanden, der nutzt eine 20 Jahre alte version, die damals auf ein netzlaufwerk installiert wurde.
läuft immer noch, aber supporten möchte ich das nicht, wenn es mal kracht.
Falls es dort einmal kracht, kann man das allerdings immer noch sehr gut "supporten". Ich hatte letztens noch einen Kunden, den ich von einer ca. 15 Jahre alten Version auf die aktuellste Version angehoben habe.
Kunde war stetig im Zahlungsverzug.
das hat sich zum Jahresende eh erledigt…
gibt es denn sinnvolle Alternativen mit Kauf + Wartung?
Man muss ja nicht alles mitmachen, stamme noch aus einer Zeit, da war der Kunde König.
Früher war nicht alles schlechter;-)
Entweder irgendwo war ein Missverständnis oder der Hersteller cobra ist etwas zurückgerudert.
Es sieht jedenfalls so aus, als ob der größte Kritikpunkt dieser Umstellung, nämlich die Umstellung des Lizenzmodells von "per use" auf "per user" vom Tisch ist, für die on prem Installationen von Adress plus. Was bleibt ist eine heftige Preiserhöhung, die aber relativ zum Wettbewerb leider noch als marktüblich bezeichnet werden kann.
Dazu gibt es wohl eine Cloud gehostete Version mit anderen Konditionen.