Inhalte, die auf Cloud-Inhalten von US-Firmen liegen, sind vor dem Zugriff durch US-Behörden nicht geschützt. Das ist allen, die es wissen wollen, bekannt. Aber auch Cloud-Instanzen, die von rein europäischen Anbietern gehostet werden, sind vor dem Zugriff durch US-Behörden nicht geschützt – jedenfalls dann nicht, wenn der europäische Anbieter signifikante Geschäftsaktivitäten in den USA unterhält. Das wurde jetzt mit einem Rechtsgutachten nochmals belegt.
Microsoft & Co. werden nicht müde, für ihre Cloud-Angebote zu werben. Diese werden auf europäischen Servern gehostet und verlassen die EU nicht, heißt es. Zudem gibt es den Angemessenheitsbeschluss der EU hinsichtlich das EU-US Transatlantic Data Transfer Abkommens, dass den Datenflug persönlicher Daten von EU-Bürgern rechtlich absichern soll (siehe EU-Kommission fällt Angemessenheitsbeschluss für EU-U.S. Data Privacy Framework). Der Angemessenheitsbeschluss besagt, dass EU-Bürger in den USA das gleiche Datenschutzniveau wie in Europa "genießen". Im September 2025 wurde eine Klage eines französischen Abgeordneten vom europäischen Gericht abgewiesen (siehe EuG weist Nichtigkeitsklage gegen EU-US-Datentransferabkommen (TADPF) ab). Aber das Verfahren geht nun vor den Europäischen Gerichtshof (EuGH), der bereits die beiden vorherigen Abkommen gekippt hat.
Blog-Leser kennen das Märchen der souveränen Cloud
Blog-Leser wissen, dass das Versprechen, dass "Daten in der Cloud, die auf europäischen Rechnern liegen" nicht vor Zugriffen durch US-Behörden geschützt werden können. Der US Cloud Act verpflichtet US-Firmen den US-Behörden die Daten stillschweigend herauszugeben und die Besitzer der Daten nicht zu informieren. Microsoft musste dies bei einer offiziellen Anhörung in Frankreich bestätigen (siehe meinen Blog-Beitrag Souveräne EU-Cloud-Debakel: Microsoft kann US-Zugriff nicht verhindern).
Aber es geht noch weiter. In Kanada hat ein Gericht den französischen Cloud-Anbieter OVH verpflichtet, Daten eines Kunden, die auf europäischen Cloud-Rechnern liegen, an die kanadische Justiz bzw. Polizei zu übergeben. Aber das französische Recht verbietet diese Herausgabe. Der offizielle Weg wäre, dass Kanada die Datenherausgabe über einen diplomatisch/juristischen Kanal beantragt und ein europäischer Richter über die Herausgabe entscheidet. Ich hatte diesen Sachverhalt im Blog-Beitrag Keine digitale Souveränität: Französischer Richter Nicolas Guillou gerät nach US-Sanktionen in Digitaler Steinzeit; OVH soll Daten eines Kunden an Kanada liefern angesprochen.
Neues Gutachten bestätigt fehlenden Schutz der Cloud-Daten
Es gibt eine Analyse bzw. ein Gutachten, angefertigt für das deutsche Innenministerium, welches sich mit der Frage befasst, wie US-Gesetze sich auf Cloud-Inhalte auswirken, die auf europäischen Servern liegen. Frag den Staat hat das Rechtsgutachten zur US-Rechtslage zum weltweiten Datenzugriff durch US-Behörden bei der Nutzung von Cloud-Diensten der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln in geschwärzter Form erhalten und veröffentlicht.
heise hat das Thema zum 10. Dezember 2025 in diesem Artikel aufgegriffen und die Quintessenz herausgezogen. Diese bestätigt meine oben skizzierten Aussagen: Das Gutachten zieht den Schluss, dass US-Behörden weitreichenden Zugriff auch auf Daten haben, die in europäischen Rechenzentren gespeichert sind.
Der US Stored Communications Act (SCA), später durch den US Cloud Act erweitert, sowie Abschnitt 702 des Foreign Intelligence Surveillance Act (FISA) verpflichtet Cloud-Anbieter zur Herausgabe von Daten an US-Behörden. Diese US-Rechtsvorschriften adressieren die Firmen und machen keine Unterscheidung, wo die Daten liegen. Sprich: Auch Daten auf Cloud-Instanzen, die in Europa gespeichert sind, müssen herausgegeben werden, wenn die US-Firma die Kontrolle besitzt.
- Das gilt auch für deutsche oder europäische Tochtergesellschaften von US-Firmen, wenn die US-Muttergesellschaft die Kontrolle besitzt.
- Und es gilt für europäische Unternehmen, wenn diese signifikante Geschäftsaktivitäten in den USA unterhalten.
Frag den Staat schreibt hier zum 15. Oktober 2025, dass gegenwärtig viel über das Thema digitale Souveränität im Zusammenhang mit Digitalisierungsvorhaben in Europa diskutiert wird. Dabei werden regelmäßig auch die Zugriffsbefugnisse von US-Behörden auf in Europa gespeicherte Daten, etwa in Rechenzentren europäischer Tochtergesellschaften amerikanischer Unternehmen, thematisiert.
In einer Ausgabe der "Zeitschrift für Datenschutzrecht – ZD" wurde ein Beitrag zu diesem Thema veröffentlicht, der auf einem Gutachten im Auftrag eines Bundesministeriums beruht. Frag den Staat hat dann die Herausgabe des Gutachtens beauftragt, da die entsprechenden Einschätzungen von erheblichem öffentlichen Interesse sind. heise beleuchtet die Aussagen aus dem Gutachten im diesem Artikel, und kommt zu den gleichen Schlüssen, wie oben angerissen.
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DSK-Anwendungshinweise zum EU-US Data Privacy Framework (DPF)
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Danke für die Info, dann ist das so. Das versetzt mich nicht in Unruhe. Ohne AWS, Google, MS, Oracle etc. ist Europa doch am A. Es wurde alles verschlafen, nun ist das so und dies wird noch Jahrzehnte so ein.
Europa könnte auch ohne US-Unternehmen digital souverän sein. Es kostet halt; und aktuell Wirtschaft über allem steht, versuchen letztlich alle noch die nächsten 4(?) Jahre zu überstehen, in der Hoffnung, dass danach wieder Vernunft im Weißen Haus sitzt. Aber beim aktuellen Zustand der Demokraten glaube ich eher, dass einer von Trumps Jüngern danach kommt …
Es wird sich rein gar nichts an der nicht vorhandenen digitalen Souveränität ändern, egal wer da in den USA im weißen Haus sitzt, wenn man nur von Hoffnung lebt. Für jeden Präsidenten wird immer "America first" und die nationale Sicherheit der USA der zentrale Leitsatz sein, egal aus welcher Partei.
Aktuell ist dem ganz klar nicht so.
Weder kann Europa sinnvolle PC Chips erzeugen, noch hat es die Rohstoffe dazu.
Netzwerk Ausrüstung.. noch schlechter.
Storage?
Netzteile? -> Bauteile? -> die ganzen Probleme von den Autoherstellern wegen Nexperia schon wieder vergessen?
Und Software.. eventuell kleine Teile in der Linux Welt.
Aber schon klar, es fehlt hier deutlich der Wille hier Unabhängig zu werden. So eine Art Energie-Wende nur eben für IT Produkte.
Nexperia ist schon eine europäische Firma.
Deren Sitz ist in den Niederlanden.
Das Problem ist, das die weltweit Fabriken haben und die Chips für die Autohersteller in einer Fabrik in China produziert werden.
Nexperia müsste also die Produktion zurück holen in die EU.
Das werden die aber kaum machen, weil die Produktion hier teurer ist und die dan auch die Preise anheben müssten.
Die Kunden werden sich dann nach günstigeren Alternativen umsehen.
Wie naiv muss man eigentlich sein, um so etwas zu schreiben?
Es spielt keine Rolle wer da drüben im weissen Haus sitzt bzw. sitzen sollte – es ging um digitale Abhängigkeit..
Die Demokratie da drüben scheint übrigens demokratischer als "Unsere Demokratie" zu sein;)
Die Demokratie da drüben ist z.Z: komplett ausgehebelt, weil per Erlasse und Dekreten regiert wird!
Das Parlament, welches eigentlich die Regierung kontrollieren sollte,
schaut gerade einfach nur zu!
Aber gut, wenn Du meinst, dass "da drüben" gerade demokratischer als hier
regiert wird, dann sind Russland und China ja waschechte und lupenreine Demokratien.
Mal schauen, was die Midterms so bringen.
Vielen Dank für die heutige Erinnerung, dass das Trump Derangement Syndrom tatsächlich existiert.
"Dann ist das so", die totale Kapitulation, so sieht Digitale Souveränität aus.
Haste ein paar Billionen um das aufzuholen und auch mindestens 20 Jahre Zeit? Uns fehlen auch Unternehmen, die das stemmen könnten. Unsere Bürokratie würde sowieso auf irgendeiner Weise das ganze Vorhaben verunmöglichen. Das ist die Realität. Das hat mit Kapitulation nichts zu tun.
Wende Dich an all die Leute, die über Jahre alles was von Microsoft kam, inklusive aktuell das völlig verbuggte und Cloud- und KI-verseuchte Windows 11 ohne jedes Hinterfragen gefeiert und verteidigt haben. Diese Leute sind schuld an der aktuellen Realität. Und sagen jetzt "dann ist das so".
Da machst du es dir aber zu einfach dir eine Opfergruppe rauszusuchen und der alle Verantwortung zu übertragen.
Nein. Das ist so einfach wie es ist. Die anderen Leute, die gewarnt haben und Alternativen gesucht haben, tragen daran keinerlei Schuld.
Und wir sollen auf was z.B. Autodesk Produkte installieren? Auf Linux :). 90% der vorhandenen Software, die Unternehmen benötigen, laufen auf was? Alternativen? Fehlanzeige!
Wer Software für Unternehmen verkauft, muss sich nach den Unternehmen richten. Nach den gleichen Unternehmen, die über Jahre alles was von Microsoft kam, inklusive aktuell das völlig verbuggte und Cloud- und KI-verseuchte Windows 11 ohne jedes Hinterfragen gefeiert und verteidigt haben.
Wären diese Unternehmen stattdessen bei Linux, gäbe es Autodesk für Linux.
Merkst Du doch selbst.
Gibt es aber nicht, merkst du doch selbst? Das sind Aussagen – unglaublich.
Lies es einfach nochmal. Offenbar hat Du die Aussage nicht verstanden.
Und das ist eine Naturkonstante oder was? Software läuft nur auf Windows, weil jemand wollte, dass die Software nur auf Windows läuft, sonst gibt es keinen Grund.
Das kann man ändern. Europa hat genug Ressourcen für sowas, aber man macht halt andere Sachen. Das ist eine bewusste Entscheidung – eben keine Naturkonstante.
Jetzt habe ich aber mal lachen müssen, wo sind denn die Ressourcen?
Deutschland alleine gibt im Jahr sowas um die 10,3 Milliarden Euro für "Klimaschutz" und Gedöns in aller Welt aus. Dafür bekäme man vermutlich problemlos eine Bundessoftwareagentur an den Start, die ein OS, einen Desktop, eine Office-Suite und einen Browser mit Crypto hinbekommt.
Nimmt man die produktiven Länder in der EU mit ins Boot, also die Niederlande, Frankreich, Österreich, die neuen Oststaaten, etc., dann kann man sicher auch einen europäisches Hyperscaler aufstellen. Im besten Fall ist das eine Anschubfinanzierung für die Privatwirtschaft, die dann auf diesen Plattformen arbeitet und sie später finanziert.
Wie gesagt, es ist keine Frage der Ressourcen, sondern der Prioritäten – und die ist ein Problem der Führung, die das größte Problem ist.
"Ohne AWS, Google, MS, Oracle etc. ist Europa doch am A." ist eine einfache Behauptung, die falsch ist. Nichts wurde verschlafen. Die Clouds braucht wirklich fast niemeand. Und es geht sehr gut ohne amerikanische Clous, zudem billiger und sicherer. Alles was man braucht ist eigene Expertise, aber in der deutschen Industrie gelten eigene Experten i. d. R. nichts nur dahergelaufene Heilsbringer. Diese Einstellung muß sich zu allererst ändern. Deutsche Ingenieure sind durchaus in der Lage eine Infrastruktur bereitzustellen. Aber sie sollen es nicht. Europa ist nicht am A. sondern ganz tief im A. der Amerikaner, selbstverschuldet. Kein Mitleid.
Man hat alles verschlafen, was geht, und es gibt auch nullkommanull Interesse, etwas zu ändern. Die EU sollte sowas eigentlich regulieren bzw. sogar verbieten. Fakt ist, wir sind digital abhängiger denn je von den USA.
Und wenn wir irgendwann unsere digitale Souveränität wiedererlangen sollten, müssen wir noch Master Card, Visa etc. kompensieren.
Deswegen wird ja auch nur gejammert und hätten/müssten/sollten…
Die IT(-Sicherheit) und vor allem die "digitale Souveränität, wurde in den letzten 20-30 Jahren durch die Politik zerstört, aber wenn man dies anspricht kommen wieder die üblichen Keulen…
Mir ist es mittlerweile egal, sollen das ganze (IT) System zusammenbrechen, die haben ja genug "Experten " die dann helfen 😅
Das hat meiner Meinung nichts mit Jammern zu tun, was man braucht sind gesetzliche Rahmenbedingungen. Hilft ja auch nicht wie aktuell, Steuern zu kassieren, und alle Firmen immer nur auf die DSGVO zu verweisen bzw. Sie dann im Regel stehen zu lassen.
Aber wie üblich, wird jetzt heiß darüber diskutiert, und schlussendlich wird nichts passieren, wie üblich. Leider…..
Das meine ich doch – die DSGVO ist auch nur ein Bürokratiemonster, ebenso wird es mit NIS2 laufen – da werden ja die Behörden und Kommunen wieder ausgenommen, nur der "Normalo" wird wieder gegängelt und die Berater und Consultants kassieren ab – wurde doch im NIS2 Beitrag hier auch schon kommentiert…
Kaum zu glauben, dass man ein Gutachten braucht, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Der gesunde Menschenverstand liefert das wesentlich günstiger.
Es ist wie mit dem Gartner-Hinweis, den ich im Beitrag Gartner warnt: Blockt aus Sicherheitsgründen alle KI-Browser auf absehbare Zeit aufgegriffen hatten. Blogger und Fachleute können noch so oft drauf hinweisen – es muss eine externe Quelle aus dem Kreis der Unternehmensberater etc. mit einem Gutachten kommen.
Privat für sich und ggf. Freunde&Family auf NAS setzen, und als Firma eben wieder auf echtes OnPremise.
Gibt selbst für Firmen Lösungen von Synology für DriveSync auch über Standadort hinweg, Mailserver, Webserver, Netzlaufwerke, VPN, Docker, …
Und wenn es eine zu einengt gibt es ja auch noch Nextcloud und co., wenn man möchte gibt es Alternativen für alles mögliche.
Nur dann kann man sich auch entspannt zurücklegen und Popcorn holen wenn MS oder Cloudflare mal wieder Ausfälle haben usw..
und ist dann abhängig von einem Süd-Koreanischen Unternehmen, das selbst wieder genug Geschäft in den USA hat.
Kontrollierst du auch immer alle Bits in deinen Updates?
Ja … aber!
Aber wenn man nicht der Entscheider für die IT-Systeme ist (beispielsweise auf der Arbeit) eckt man teilweise heftig an, wenn man auf solche Umstände hinweist. In der Regel wird dann auch die eigene Position verteidigt, obwohl die Fakten anders sind, es wird "auf Mann gespielt", es wird ausgegrenzt, die ganze Palette.
Ist noch schlimmer beim Staat. Ich war am Montag Teil einer Konferenz auf Teams, bei der mehrere Personen nicht präsentieren konnten, eingefroren sind, … und all das obwohl sie administrierte Geräte haben und Teams ja ach so toll sei. Ich durfte zum Glück an einem Computer ohne Mikrophon und ohne Kamera in einem Webbrowser teilnehmen und musste mich nicht äussern.
Noch schlimmer sind die IT'ler, die nach dem Prinzip "Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht" agieren. Bin involviert, eine internationale Konferenz an einer Uni mit vorzubereiten, und die dortige IT hat gesagt: "BigBlueButton kennen wir nicht, das geht nicht, wollt ihr nicht Zoom nutzen?". Ich habe (als Vorsitzender des dafür zuständigen Komittees) einfach mal einen Link mit Code zu einer BBB-Instanz geschickt, die sollen das doch einfach mal ausprobieren. Sie müssen nix machen, höchstens aufhören gewisse Ports zu blockieren (wenn überhaupt nötig, ich kenne deren IT-Infrastruktur nicht, die Kommunikation geht über einen lokalen Ansprechpartner).
Privat jedoch darf man sich selber organisieren; wenn man einmal eine gewisse Infrastruktur hat, darf man auch gerne Verwandte und Bekannte mit einbeziehen.
Teams läuft super, da gibt es kaum etwas auszusetzen. Der große Vorteil ist die Integration in Exchange Online und damit Outlook (Kalender, Kontakte, Voicemail, PSTN).
Ich sage dies nicht als MS Jünger, sondern man muss es einfach anerkennen. Es ist das Killertrio, bis in die 20er Jahre war es Outlook/Exchange alleine.
Der Anwender ist der Treiber, nicht die Admins, das wird immer vergessen.
Eben mal Ports aufmachen ist einfach old-school und ein K.O. Kriterieum, bei Teams macht UDP Sinn zusätzlich, aber im Ernstfall wird eben alles über 443 getunnelt und damit funktioniert es einfach immer.
Die Usability und Handling von Devices ist einfach gelungen, ich weiß nicht, was auf der Konferenz verbockt wurde, kann es mir aber schon denken.
Ich habe bei meinen Kunden teilweise absolute Noobs, aber weißt Du was? Teams funkt immer.
Wenn BBB so toll wäre, dann hätte es sich mehr verbreitet. Hat es aber nicht, je nach freiem Codec 4-facher Bandbreitenbedarf, Instabilitäten, Probleme beim Handling mit Peripherie.
So gewinnt man keinen Blumentopf.
Ohne MS, Cloudflare etc. könnte es sein, dass deine E-Mail evtl. gar nicht ankommt.
Viele Websites von Partnern könnten down sein, du kannst nichts bestellen etc.
Du bist so oder so abhängig von deren Diensten. Klar, du kannst Mails intern versenden, wenn dir das langt?
Man ist jetzt abhängig, weil man sich selbst über Jahre in die Abhängigkeit begeben und sie sich ständig weiter schöngeredet hat und das weiterhin macht.
Die vielfachen Hinweise von weitblickenden Experten wurden über Jahrzehnte verharmlost.
Eine wirkliche Konkurrenz Industrie konnte nie entstehen, weil die Lemminge alle blind zur Microsoft Klippe gerannt sind…
Genau, 1 von 100 Dingen geht nur mit "Cloud", also lässt man es für die anderen 99 auch sein.
Das ist genau die Einstellung, die den Laden vor die Wand fährt.
Wieso sollte man von MS, Google oder Cloudflare abhängig sein? Gerade wenn man deren kram nicht nutzt sollte es klappen, weil auch gewisse Kontrolle hast.
Hab eigenen Mailserver am eigenen Anschluss und wenns Probleme gibt mit Anbieter A verschicke ich die halt über Anbieter B raus als Vehikel zum versenden wegen IP.
Ändern wird sich natürlich weiterhin nichts, auch mit diesem Gutachten. Selbst wenn der EuGH das aktuelle Abkommen (mal wieder) kippt, und das wird passieren, wird das Ganze einfach unter neuem Namen nochmal aufgezogen. War ja die letzten beiden Male auch nicht anders.
Es mangelt scheinbar nicht nur am Können sondern auch an dem Willen hier irgendwie mal was wirklich eigenes aufzubauen. Klar würde das nicht von heute auf morgen gehen, aber wenn man gar nicht erst anfängt dann kann sich nichts ändern. Die DELOS-Cloud Geschichte war ja zum Scheitern verurteilt in dem Moment, wo MS, Amazon und Co. mit reingebracht wurden.
Das aktuelle Abkommen ist doch das Papier nicht Wert, auf dem es steht.
Und das betrifft auch alle zukünftigen Abkommen.
Einen Verstoß gegen das Abkommen kann doch niemand nachweisen, da ja der Zugriff der US-Behörden geheim ist, ergo niemand davon erfährt.
Die Lösung heißt:
Cloudlösungen in der EU von Firmen, die keine Geschäftstätigkeit in den USA haben.
Aber selbst bei Anbietern, die bisher nur in der EU oder Deutschlan aktiv waren, höhlen das aus. Beispielsweise diverse Anbieter, die die Mailpostfächer ihrer Kunden nach Exchange online migriert haben.
Damit haben wieder US-Behörden auf die Mailpostfächer Zugriff.
Das aktuelle Abkommen ist doch das Papier nicht Wert, auf dem es steht.
Und das betrifft auch alle zukünftigen Abkommen.
Einen Verstoß gegen das Abkommen kann doch niemand nachweisen, da ja der Zugriff der US-Behörden geheim ist, ergo niemand davon erfährt.
Die Lösung heißt:
Cloudlösungen in der EU von Firmen, die keine Geschäftstätigkeit in den USA haben.
Aber selbst bei Anbietern, die bisher nur in der EU oder Deutschland aktiv waren, höhlen das aus. Beispielsweise diverse Anbieter, die die Mailpostfächer ihrer Kunden nach Exchange online migriert haben.
Damit haben wieder US-Behörden auf die Mailpostfächer Zugriff.
Solange die USA zwar alles beschüffeln können und alles lahmlegen könnten, passiert nichts. Denn täte Europa systematisch etwas dagegen, gäbe es einen Wirtschaftskrieg zum Pleitegehen, MAGA gegen MEGA oder MADU (MAche Deutschland Unbedeutend).
Bis dahin werden sich Juristen und Politikberater damit befassen und alle paar Jahre neue Scheinlösungen wie Safe Harbor, Privacy Shield und derzeit Privacy Framework, erfinden. Die werden jeweils nach etlichen Jahren vom EuGH einkassiert, und dann gibts die nächste Version mit anderem Namen, gleichem Inhalt und gleichem Schicksal. Nix für Prinzipienreiter, mehr was für professionelle Durchwurstler.
MADU läuft seit Jahren auf Hochtouren falls das noch nicht bemerkt wurde…
https://www.kuketz-blog.de/wenn-politik-will-schleswig-holstein-zeigt-wie-digitale-souveraenitaet-praktisch-funktioniert/
Ist von heute.
Hatte dieser Tage unter "Diskussion"
den Link auf einen Artikel von Martin
Brinkmanns ghacks.net abgelegt, in
dem beschrieben wird, wie man Windows-Programme unter Linux zum
Laufen bringt, wäre ja vielleicht übergangsweise auch schon mal ein Schritt weg vom Kolonialismus. Hat
wahrscheinlich auch keiner gelesen.
@Günter: könntest Du es nicht so einrichten, daß man nach drücken auf "Diskutieren" erst die neuesten Einträge zu sehen bekommt, statt sich durch Jahre altes Zeug wühlen zu müssen, bis man da ist?
Übrigens: lat. "colon" heißt Enddarm,
treffender kann man das Problem wohl
nicht beschreiben, indem wir gerade stecken…
Das Gutachten sagt aber auch, dass europäische Firmen ebenfalls der US-Gesetzgebeung unterliegen, z.B. indem sie dort eine Niederlassung oder Tochtergesellschaft haben.
Dann wären auch Telekom, SAP & Co tabu.
Ja sicherlich sind diese Unternehmen tabu, das weiss eigentlich jeder, der sich schon mal 5 Minuten mit dem Cloud Act auseinandergesetzt hat.
https://de.wikipedia.org/wiki/CLOUD_Act
Wie geht's eigentlich Gaia-X?
Liegt verdorrt und quasi verstorben in der Ecke. Auch, weil die Unternehmen, die da ursprünglich mal mitmachen wollten dann doch wieder abgesprungen sind.
Gemeinsam mit ein paar freunden betreibe ich seit Jahren in mehreren schweizer Kellern eigene Infra fürher ESX heute Proxmoxc Cluster mit Cephfs und Nextcloud. Darauf hosten wir für kleine Unternehmen aus dem Bekanntenkreis und Familenmitglieder eine äusserst Stabile, preiswerte und Funktional gut angebundene Lösung mit OpenOffice. Selbst dei Nexcloudintegration haben wir mit etwas Hirnschmalz und testen sauber hinbekommen, so dass wir einem O365 Home auf jeden Fall das Wasser reichen können. Redundanz dank guter Glasfaserverfügbarkeit und nem guten deal mit iNiT7.
Der Strom für die Bleche kommt grösstenteils aus PV und den 19" Pylontech-Akkus , die Abwärme heizt die Wohnhäuser.
Fazit: Man muss nur wollen, dann ist vieles machbar ohne das man das Rad komplett neu erfinden muss. Datenherrschaft > Bequemlichkeit.
Seit den Snowden- Veröffentlichungen war die Notwendigkeit offensichtlich. Die VWL-Brille erkannte den Schaden für Unternehmen, Verwaltung, Behörden, Vereine, Unis, Bildungsstätten etc. und die Sinnhaftigkeit der Investitionen mit dem Ziel der eigenen digitalen Infrastruktur für diese Volkswirtschaft.
Das BWL-Primat wusste die Tröge abzuschöpfen, um kaum "eine Mark in die Schokolade" gelangen zu lassen. Deren primäre Ziele sind Tage abzurechnen für Updates, Patches, Folien, Studien, Methodik, Regulatorik, Prozesse, Bedenken etc., nicht die bestmögliche digitale Infrastruktur an sich.
12 Jahre später haben wir den "Strukturwandel weg von Bergbau" lamentiert, jedoch unterlassen etwas zu unternehmen.
Im Grunde könnten wir schon Software.
Sieht man ja z.B. an SAP, Lexware und Teamviewer, um nur 3 große Unternehmen zu nennen.
Aber auch in der Vergangenheit hat man das gesehen.
Ältere erinnern sich evtl. noch an die Office-Suite StarOffice.
StarOffice ist eine deutsche Entwicklung der Firma StarDivision (gegründet 1985 in Lüneburg).
StarDivision wurde aber 1999 von Sun aufgekauft und die haben StarOffice in 2 Versionen vertrieben: StarOffice als kommerzielles Produkt und OpenOffice als Freeware. 2010 hat Oracle Sun übernommen.
Wegen der Lizenzpolitik von Oracle entstand aus OpenOffice als Fork LibreOffice.
OpenOffice und LibreOffice haben also beide deutsche Wurzeln!
Ich denke viele wird es erschrecken.
1&1, Hetzner, Telekom, SAP… alle mit internationalem Footprint.
StackIT oder T-Systems verwenden sogar Huawei Komponenten.
Für uns in Europa/Deutschland müssen wir gut definieren, was wir als souveränen Stack haben möchten.
Wir brauchen einen SEHR langen Atem, from Chip to Cloud souverän zu entwickeln und zu betreiben kann gelingen, das wird aber viel Entwicklung sein.
Wir müssen uns auch überlegen, was entwickeln wir wirklich?
Die Ablösung von Schreibmaschine, Rechenmaschine und Projektor (aka Office – Word/Excel/PowerPoint) oder etwas Neues?
Schlanke Prozesse basierend auf Agenten? Vielleicht.
Wenn wir über Souverän reden muss es ein neues Feld sein, je neuer, desto weniger Abhängigkeiten und Patente "stören". Wir werden sie brauchen, keine Frage, aber je weniger "Andere" haben, desto besser für uns.
Nehmen wir Akkus.
NMC – westliche Welt
LFP – China
was wird die nächste Technologie sein? Vielleicht Natrium?
Gehen wir auf die Kathode… Graphit – viel Material und viele Patente in China, aber auch bei BASF.
Silizium – neues Feld, vielleicht interessant? Wenn auch komplett anders…
Wenn wir etwas wollen, müssen wir investieren und wagen.
Menschen haben immer davon profitiert, wenn sie zusammenarbeiten.
Das hat die Menschheit weiter gebracht.
PS: Politisches Risiko habe ich noch ausgeblendet.
Meloni in Italien ist eine Warnung.
Können wir Slowakei oder Ungarn vertrauen?
Was passiert in Frankreich, England, Deutschland?
Wenn man sieht, wer zum Beispiel alles AWS im Einsatz hat, wird einem ganz übel. Es geht schon mit Kleinigkeiten wie Druckern von Canon los, Omnissa Cloud liegt zum Teil in Frankfurt (AWS). OnPremise wird nicht mehr weiterentwickelt und die Lizenzen zum Beispiel Workspace One sind ab April nicht mehr für OnPremise erwerbbar. GEMA in Hamburg, bin ich mir gerade nicht zu 100% Schlüssig. Klar kann man auf Alternativen wie Baramundi setzen, aber wer weiß, wann sie mit solchen Lösungen nachziehen.
Viele der Vorredner haben es ja schon mehr als deutlich gemacht, viel Bürokratie um was zu ändern, was sich niemals ändern wird.