BSI untersucht E-Mail-Clients

MailKleiner Nachtrag von gestern: Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat sich mit E-Mail-Clients befasst und diese im Hinblick auf ihre Sicherheit überprüft. Das BSI kommt zum Urteil, dass es keine wirklich großen Patzer gibt – hat in meinen Augen aber bestimmte Fragen gar nicht gestellt.

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Mit E-Mail-Programmen (E-Mail-Clients) lesen, schreiben und verwalten die Anwender ihre E-Mails (und oft auch Termine). Nicht selten enthalten die Anwendungen daher auch sensibelste Informationen. Entsprechend gut müssen sie vor Risiken wie etwa Mitlesen und Manipulation durch Dritte geschützt werden.

E-Mail-Clients werden untersucht

Kürzlich hatte sich das BSI über die Sicherheit von Web-Mailern ausgelassen (siehe BSI-Whitepaper zu E-Mail-Sicherheit bei Webmailern). Nun hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) untersucht, inwiefern E-Mail-Programme relevante Eigenschaften wie Transport- und Inhaltsverschlüsselung, SPAM-, Phishing- und Tracking-Schutz sowie Prinzipien der Usable Security umsetzen. Außerdem betrachtet die Untersuchung, wie die Programme E-Mails und Zugangsdaten speichern und wie Anbieter mit möglichen Sicherheitslücken umgehen. In einer Mitteilung vom 15. Dezember 2025 informiert das BSI unter dem Titel "E-Mail-Sicherheit: BSI untersucht E-Mail-Programme" über die Ergebnisse seiner Untersuchung.

Die Untersuchung mit dem Titel IT-Sicherheit auf dem digitalen Verbrauchermarkt: Fokus E-Mail-Programme ergab Unterschiede in der Art und Weise, wie die Programme mit verdächtigen E-Mails und Anhängen umgehen oder ob sie Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verwenden. Die meisten der getesteten Programme speichern E-Mails lokal auf dem Gerät. In manchen Fällen lagen die E-Mails dabei verschlüsselt, in anderen unverschlüsselt vor. Angreifende könnten diese Informationen daher vergleichsweise einfach erbeuten.

Vom BSI untersuchte E-Mail-Clients
Vom BSI untersuchte E-Mail-Clients; Quelle: BSI

Ergebnisse in Kurzfassung

Es wurden die in obigem Bild aufgeführten E-Mail-Clients untersucht. Hier die Kurzfassung der Ergebnisse:

  • Bei den meisten Programmen (9 von 12) ist eine Ende-zu-EndeVerschlüsselung nutzbar.
  • 11 der 12 kostenfrei nutzbaren E-Mail-Programme verfügen über Filter (Junk-Filter, Whitelisting) für eingehende E-Mails, als Schutz vor unerwünschten oder gefährlichen Inhalten von unbekannten oder unerwünschten Absendern.
  • Einige E-Mail-Programme (3 von 12) prüfen Anhänge auf mögliche Gefahren und zeigen vor dem Öffnen einen Warnhinweis an oder verschieben sie in einen Quarantäne-Ordner.
  • Je nach Anbieter des E-Mail-Postfachs werden deine E-Mails bzw. Anhänge bereits vorab nach schädlichen Mustern gescannt und gegebenenfalls blockiert.
  • Alle Programme verfügen über einfach zu bedienende Updatefunktionen. Es erfolgen entweder Hinweise oder die Updates werden automatisch installiert. Dies kann über das E-Mail-Programm, App-Stores oder die Paketverwaltung erfolgen.

Insgesamt erfüllte aber eine Mehrheit der zwölf untersuchten Programme die gängigen Sicherheitsanforderungen. So verfügen alle untersuchten Programme über einfach zu bedienende Updatefunktionen. Die meisten E-Mail-Programme bieten zudem Spam- und Phishing-Filter an. Caroline Krohn, Fachbereichsleiterin Digitaler Verbraucherschutz sagt dazu:

E-Mail-Programme enthalten unsere gesamte Korrespondenz – privateste Nachrichten, wichtige Rechnungen, aber auch Fotos, Verträge oder Termine. Die Anbieter von E-Mail-Clients müssen daher der Verantwortung gerecht werden, alles technisch Mögliche zu tun, um die Daten ihrer Kundinnen und Kunden adäquat zu schützen. Das BSI fordert sie dazu auf, die technischen Prozesse im Hintergrund nach den Prinzipien von Usable Security und Security-by-Default zu gestalten.

Die Untersuchung IT-Sicherheit auf dem digitalen Verbrauchermarkt: Fokus E-Mail-Programme leistet laut BSI-Verständnis einen wesentlichen Beitrag dazu, mehr Transparenz zu schaffen und Anbieter von der Verwendung sicherer Branchenstandards zu überzeugen.

Was mir fehlt

Was mir aber absolut fehlt (sofern ich es beim schnellen Querlesen nicht übersehen habe): Zum Problem, dass Microsofts Outlook new Zugangsdaten (auch von Drittkonten) an Microsoft überträgt, und Mails über die Microsoft-Server schleust, findet sich nichts. Mir ist auch nichts an Hinweisen aufgefallen, dass Anbieter wie Microsoft (Outlook new), Google (Gmail) die Mails per KI scannen und auswerten. Und es findet sich auch nichts an Hinweisen, dass die Anbieter (z.B. Microsoft mit Outlook new) sich in den AGB das Recht herausnehmen, die Daten an über 600 Anbieter weiter zu geben (siehe Datenkrake neue Outlook-App: "Überwachungsinstrument für gezielte Werbung").

Wenn ich mir die Liste der überprüften E-Mail-Clients so anschaue, liegen doch in Bezug auf Privatsphäre und Datenschutz Welten zwischen z.B. Tuta Mail, Proton Mail und Thunderbird auf der einen Seite und Gmail oder Outlook new auf der anderen Seite.

Daher ist die BSI-Aussage "Neben den Forderungen an die Dienstanbieter kann die Untersuchung auch Verbraucherinnen und Verbrauchern die Wahl eines geeigneten E-Mail-Programms erleichtern."  in meinen Augen etwas zu kurz gegriffen. Oberflächlich trifft der Satz zwar zu, aber die Probleme liegen im Detail bzw. wurden gänzlich ausgeklammert. Was ich auch nicht ganz fassen kann, ist die Aussage zu Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der E-Mails. Meine Erfahrung mit dem Thunderbird als E-Mail-Client ist, dass es mitunter schwierig bis unmöglich ist, eine verschlüsselte Kommunikation mit einem Anbieter (z.B. Behörde) einzurichten. Kann aber an meinen unzureichenden Kenntnissen liegen. Daher weiß ich im Moment nicht wirklich, wie praxisnah die obige BSI-Untersuchung ist.

Abschließend rät das BSI: Um ihre E-Mail-Kommunikation zu schützen, sollten Verbraucherinnen und Verbrauchern außerdem starke Passwörter vergeben. Da Phishing weiter eine große Bedrohung für die E-Mail-Kommunikation bleibt, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher jede E-Mail mit Hilfe der Checkliste des BSI kritisch prüfen. Darüber hinaus gibt das BSI Tipps für mehr E-Mail-Sicherheit.

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48 Antworten zu BSI untersucht E-Mail-Clients

  1. Peter Vorstatt sagt:

    Betr. "Was mir fehlt … dass Microsofts Outlook new Zugangsdaten (auch von Drittkonten) an Microsoft überträgt, und Mails über die Microsoft-Server schleust, … es findet sich auch nichts an Hinweisen, dass die Anbieter (z.B. Microsoft mit Outlook new) sich in den AGB das Recht herausnehmen, die Daten an über 600 Anbieter weiter zu geben …":

    Well done! Hätte es zu Orwells Zeiten schon digitale Endgeräte in privater Hand gegeben, fände sich in seinem Roman "1984" noch ein weiteres Ministerium: eines für Informationssicherheit nach dem Vorbild des BSI.

    Dessen Funktion hätte darin bestanden, im Volk das Narrativ sicherer Informationsverarbeitung lebendig zu halten, während sich in Wahrheit Konzerne und Staat sukzessiv über die technisch verwaltete Privatsphäre hermachen.

  2. Lantanplan sagt:

    Das riecht nach einem Gefälligkeitsgutachten, vielleicht auch weisungsangefordert … Es ist zwar möglich, Outlook New anzuweisen, mit dem Mail-Provider direkten Kontakt aufzunehmen, also auf den Umweg über MS zu verzichten, was aber sonst noch im Hintergrund abgeht, wissen wir nicht. Es sind "nur noch" 600 Werbepartner? Meinem letzten Stand nach waren es 697.

  3. Tom sagt:

    [Zitat]
    Meine Erfahrung mit dem Thunderbird als E-Mail-Client ist, dass es mitunter schwierig bis unmöglich ist, eine verschlüsselte Kommunikation mit einem Anbieter (z.B. Behörde) einzurichten.
    [/Zitat]

    Liegt aber m.E. daran, daß viele (?die meisten?) Behörden noch nie etwas von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mittels privaten+öffentlichen Schlüsseln gehört/gelesen haben oder das einafch, warum auch immer, nicht wollen.

    Ich konnte bisher nur eine einzige Behörde ausmachen, die ihren öffentlichen Schlüssel für die Ende-zuEnde-Verschlüsselung bereit stellt – gut, so oft habe ich mit Behörden dann wohl doch nicht zu schaffen. Mit dieser Behörde war ein Ende-zu-Ende-Kontakt dann auch mit dem THUNDERBIRD ohne Probleme möglich.

    Was das BSI angeht …

    • Günter Born sagt:

      Ich habe mich in dieser Sache durchaus mit den Verschlüsselungsverfahren befasst, weil ich mit Sozialbehörden kommunizieren muss. Beim Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV) wird eine S-/MIME-Verschlüsselung angeboten. Ich habe im Thunderbird eine PGP-Verschlüsselung für einige Empfänger eingerichtet. Bei meinen Versuchen mit dem LWV war es mir nicht möglich, im Thunderbird die S-/MIME-Verschlüsselung einzurichten. Bei anderen Behörden wie dem örtlichen Sozialamt des Kreises, vor dem ich eine Familienangehörige vertrete, ist in der Tat keine verschlüsselte Kommunikation möglich. Hier werfe ich dann Anträge persönlich in den Briefkasten.

      Gibt aber noch andere Stolpersteine: Was passiert, wenn der E-Mail-Client mal neu installiert werden muss und die Schlüssel verloren gehen? Dann wirst Du deine verschlüsselten Mails nicht mehr lesen können. Ist mir bei einem Kontakt passiert – ich war der Meinung, dass ich die Schlüssel im Thunderbird per Export gesichert hätte – aber mit den Sicherungskopien war ich nicht mehr in der Lage, an die alten Mailinhalte heran zu kommen.

      Möglicherweise habe ich mich doof angestellt … aber die Chance, dass diese schöne Welt foolproof ist, und jeder außer Born das im Schlaf hinbekommt, dürfte von der mathematischen Wahrscheinlichkeit nicht nahe 1 liegen ;-).

      • Froschkönig sagt:

        "Gibt aber noch andere Stolpersteine: Was passiert, wenn der E-Mail-Client mal neu installiert werden muss und die Schlüssel verloren gehen?"

        Ich habe privat und auf der Arbeit (natürlich getrennt voneinander) meine SMIME und PGP-Zerts in der jeweils genutzten Keepass-Datei importiert. Da hat man das Zert und zugehörige Passwort sicher in einem Container liegen, man muss nur noch sicher stellen, dass es davon ein sicheres und regelmäßiges Backup gibt.

    • Bernd Bachmann sagt:

      Ich hatte jetzt schon mehrfach sozusagen das umgekehrte Problem. Behörde teilt mir in vermutlich automatischer Antwortmail mit, dass man nur über verschlüsselte Email kommuniziere, und bittet um Zusendung meines öffentlichen PGP-Schlüssels. Ich schicke den als Mail-Anhang in unverschlüsselter Email (da mir die Behörde *ihren* Schlüssel nicht mitgeteilt hatte) zu und höre dann nie wieder etwas…

      • Tom sagt:

        Falscher Ansatzpunkt:
        Zuerst wird einem ein öffentlicher Schlüssel mitgeteilt/zugesandt und MIT DIESEM wird dann eine Nachricht verschlüsselt, die dann auch nur noch mit dem PRIVATEN Schlüssel des ursprünglichen Senders entschlüsselt werden kann.

        Öffentliche Schlüssel können und dürfen unverschlüsselt übertragen werden, da mit diesen vertrauliche Informationen verschlüsselt werden und die sonst nichts mit der Entschlüsselung zu schaffen haben – nur mit öffentlichem Schlüssel kann keine verschlüsselte Nachricht entschlüsselt werden.

        Aber was schreibe ich schon im "Neuland"…

  4. noway sagt:

    Ergebnis der Untersuchung: Das BSI ist inzwischen so tief gesunken, dass man es nicht mehr ernstnehmen kann.

    • prx sagt:

      Würde das BSI seinem Anspruch gerecht, müsste mindestens der halbe Staat wieder offline und analog gehen. Das ist also die Messlatte, höher darf das BSI sie nicht legen.

  5. TBR sagt:

    Was mir fehlt, ist Outlook Classic. Wer im Unternehmen nutzt Outlook New? Wir sicher nicht.

    • Daniel A. sagt:

      Microsoft forciert doch den Umstieg auf "Outlook New", es ist ja inzwischen auch in den M365 Installationen vorhanden und wird installiert, wenn man es nicht explizit ausschließt. Die möchten am liebsten sofort alle umstellen, man muss ja aktiv gegensteuern, damit das nicht passiert.
      Zumal die Prämisse des BSI Tests war, dass die Mailclients kostenfrei sein müssen, da ist Outlook classic logischerweise nicht bei.

      • TBR sagt:

        Ok, stimmt, bei kostenfrei…
        Wir steuern momentan noch gegen new Outlook im Unternehmen. Das ist unserem ERP geschuldet.

        • Daniel A. sagt:

          Wir könnten es nicht mal nutzen, selbst wenn wir wollten. Wir haben Exchange On-Prem und den kann Outlook New nicht anbinden, das kann nur mit Exchange Online (und halt IMAP, was man in der Kombination nicht nutzen sollte).

          • TBR sagt:

            Wir haben noch einen on-Prem aber nur als Fallbacklösung , wenn es mal kracht. Der wird immer auch dem aktuellsten Stand gehalten. Natürlich haben wir Cloud-Backups sowohl on-prem als auch in der Cloud (anderer Anbieter).

  6. Luzifer sagt:

    BSI prüft… ist kein Gütesiegel ;-P

    • User007 sagt:

      Da fehlt ein "leider" zwischen "ist…kein", denn eigtl. sollte das doch der erwartbar zu erfüllende Anspruch an eine Bundesbehörde sein.

      • Anonymous sagt:

        Bedenke, daß du (daß wir) nach wie vor in "Neuland" lebst (leben)…

        • User007 sagt:

          Öhm, nöö…also eigtl. ja – Du hast natürlich mit dem Einwand nicht ganz Unrecht bzgl. wie wir uns hier im Land auf IT bezogen allgemein anstellen, aber das ist ja leider jetzt nichts wirklich "Neues" mehr. 🤨
          Allerdings die Bundesbehörde – bei der ich ja entsprechend fachliche Experten arbeitend(!) erwarte – existiert ja auch nicht erst seit gestern. Insofern find' ich dahingehend das immer inflationär mit "D ist IT-Neuland" beförderte Narrativ NICHT mehr zutreffend! 🤷‍♂️

  7. Martin B sagt:

    Die Arbeiten des BSI sind nichts als intellektuelle Beleidigung für erfahrene ITler. Es operiert auf dem Niveau des PEI oder RKI wenn es darauf ankommt, schlimmer noch, letztere Institute haben wenigstens Experten in den Reihen, auch wenn sie aus politische n Gründen nicht immer alles sagen dürfen und wichtige Statistiken ignorieren oder aus triftigen Gründen nicht erheben. Beim BSI darf man an der gesamten Performance dagegen stark zweifeln. Lupenreine Steuergeldverschwendung und wenn es darauf ankommt, ducken sie sich weg.

  8. GüntherW sagt:

    Hat eigentlich mal Jemand die E-Mails Clients wirklich mal "zerlegt"?

    Selbst in Thunderbird hat man unfangreiche Einstellungen. Da hab ich auch teilweise das Gefühl, dass da Niemand genau hinschaut.

    Da sind schon ewig Schlüsselserver hinterlegt, auch so Dienste wie "SpamPal" und "Bogofilter" die, wenn man die Seite aufruft, optisch aus dem letzten Jahrtausend stammen. Was ist den das allews konkret? Auch wenn die Sachen noch maintained werden. Gerade beim letzten Punkt würde ich auch mal wissen wie das konkret funktioniert, wenn man die Option auswählt.

  9. Yumper sagt:

    Typisches BSI BlaBla ohne Nutzen

    so long
    Yumper

  10. Yumper sagt:

    @born
    als Behörde würde ich S/Mime Verschlüsselung auch nicht zu lassen, denn dabei haben Email Antivirus Programme keine Chance. S/Mime signiert passt jedoch.
    Ich kenne auch keine grössere Firma, die dies zulässt.

    so long
    Yumper

  11. Froschkönig sagt:

    Mal weils gerade halbweg zum Thema passt: Hat hier jemand (wie ich seit einigen Wochen) gelegentlich mit dem aktuellen Thunderbird (gerade 146.0) (unter Windows 11) Probleme, bestimmte POP Mailkonten (T-Online, GMX, WEB) abzurufen? Der Effekt ist, es kommen keine Mails rein, unten in der Statuszeile wird der Verbindungsversuch usw. nichtmal angezeigt, auch wen ich über Datei, "Neue Nachrichten" explizit einzelne POP Konten auswähle. Versuchsweise habe ich das eine Konto auch per IMAP eingebunden, da klappts, IMAP versuche ich aber zu vermeiden, weil damit die Mails auf dem Server bleiben, oder wenn ich dort lösche, sind ja die Mails ja auch lokal futsch (meine Mail-auf-dem-Mailserver-Lösch-Strategie bei POP ist etwas komplexer als ich es hier darstelle, das tut aber nichts zur Sache). Versuchsweise habe ich eins der Konten ein zweites Mal als POP eingerichtet, auch da Funkstille, genau wie 2 weitere Konten auch. Ich hatte das Problem in den letzten Wochen schon drei Mal, und ich kann es mir noch nicht erklären. Jetzt ging es drei Tage hintereinander nicht, trotz dass ich den PC mehrfach rebootet habe (hat vorher 2x geholfen), Mail-(Unter-)Ordner komprimiert und lauter so ein Zeug. Eine mögliche Erklärung aus der Vergangenheit (schon 2-3 Jahre her) fällt schonmal flach, im "Posteingang" Ordner dürfen nicht mehr als 65535 Mails liegen (oder Unterordnern wo man z.B. Regel-basiert Mails verschiebt), der Posteingang ist/war so gut wie leer, alles regelbasiert in Unterordner verschoben. Seit gestern Abend auf einmal gehts wieder, nachdem ich mal wieder entnervt den hängenden Thunderbird per Taskmanager abgeschossen und neu gestartet habe.

    Kennt das jemand, hat jemand Ideen dazu?

    • Hallo und guten Morgen Günter, ich glaube, dieses Thema bzw. eine sich da entwickelnder Erfahrungsaustausch müsste notfalls, in einen eigenen Artikel ausgelagert werden.

      Froschkönig, Du bist nicht der einzige, der dieses Problem feststellt. Wir sehen das seit Anfang Dezember bei einigen unseren Thunderbird-Kunden. Thunderbird 146 ist nicht wirklich die alleinige Ursache. Ich sehe es aber auch wie Du, dass man nur deswegen nicht von POP zu IMAP wechseln sollte – und schon gar nicht zu Outlook :-)

      Unsere Erkenntnisse und die nach 3 Wochen bewährteste sowie sauberste Lösung des Problems:
      https://compeff-blog.cf2.de/2025/thunderbird-kein-posteingang-newmsg-nachrichten-konnten-nicht-in-die-mailbox-datei-geschrieben-werden-speicherplatz-schreibrechte-pop-anrtivirus-appdatalocaltempnewmsg/

      Ich hoffe, das hilft Dir. Wir nennen den Effekt das "newmsg-Pop-Antivirus-TB-Altprofil-Problem". (dieser Name spricht sich super mit trockenen Weihnachtsplätzchen und aufweichendem Kaffee im Mund) :-)

      Mich würde Dein Feeedback interessieren. insbes. welches Antivirusprogramm auf den betreffenden Rechnern im Einsatz ist und ob Du Anhaltspunkte in den AV-Logs finden konntest, dass ggf. da auch "newmsg" gesperrt wurde.

      Einen guten Start in den Tag!

    • Andreas K. sagt:

      Kenne ich nicht, aber hab Ideen :-) :
      Vielleicht mal eine saubere Neuinstallation machen, wenn möglich, und dann die Daten (Profilsicherung) zurückspielen.
      Ggf. sind auch die User aus dem thunderbird-mail.de Forum in der Lage, weitere Tips zu geben. Das hab ic hauf die Schnelle gefunden: Link

      • Lantanplan sagt:

        Zuerst mal unter %appdata% das TB-Profil löschen … Ich hatte das Problem, dass der Vogel nach jedem Neustart vergaß, dass er das Passwort zu einem Mail-Prov. kannte. Also fragte er mich jedes Mal nach dem Passwort (der Haken "Passwort speichern" war immer gesetzt). Profil gelöscht, TB gestartet und Konten neu eingerichtet; und dieses Mal war sogar das Einbinden meines Kalenders einfacher.

    • Bolko sagt:

      Zitat:
      "mit dem aktuellen Thunderbird (gerade 146.0)"

      Nimm doch einfach die ESR-Variante des Thunderbird (140.6.0 ESR), dann hast du aktuelle Sicherheitsfixe, aber nicht die aktuellen Bugs.

      ftp. mozilla. org/pub/firefox/releases/140.6.0esr/win64/de/

      Mit ESR hat man weniger Probleme.
      Das gilt auch für Firefox.

  12. Froschkönig sagt:

    Was mir (wieder) fehlt.

    Ich hatte das schon bei dem BSI-Test der Passwortmanager geschrieben, auch hier fehlt mir wieder, dass die einzelnen Mängel/Kritikpunkte der hier nicht genannten Mailprogramme beim Namen genannt werden. Jetzt muss ich mir auch wieder die im schönsten Behördendeutsch verfassten Originaltests durchlesen. Ich finde das schade.

    • Yumper sagt:

      @Froschkönig
      Als Privatmann bist mit Thunderbird schon gut im Rennen. Problem ist halt bei GMX – WEB – GMail die IMAP Scanerei wenn da 10.000 und mehr online sind. Ich glaube WEB lässt das auch nicht dauerhaft zu.

      Im gewerblichen Bereich kommt man um Outlook leider fast nicht herum. Dahinter muss ja nicht immer Microsoft Exchange / 365 stecken. Ich nutze z.B. Outlook mit dem Zimbra Konnektor. Das funktioniert "bei mir" problemlos. Letzendlich ist das aber auch ein IMAP Client.

      so long
      Yumper

      • Froschkönig sagt:

        Manchmal hab ich schon überlegt, privat mal parallel Outlook Classic zu verwenden, das hat diverse Macken von Thunderbird nicht, zum Beispiel das ständige ressourcenintensive Beschnüffeln von schätzungsweise 40.000 mehr oder ungelesenen Mails im gmail-Account (da hole ich nur per passender Ordnerfilterung die interessanten Mails raus, der Rest ist Spam von Seiten, wo ich mich per Google-Account angemeldet habe, oder alte nicht mehr interessante Mailinglisten – bin zu faul das aufzuräumen…), oder jetzt diese POP-Abrufmacke, und diverse andere mehr. Auch wenns viele nicht wahr haben wollen, Outlook Classic hätte hier gegenüber TB einige Vorteile. Aber auch mit meinem MS-Family M365-Account habe ich noch keinen Trick gefunden, Classic noch installieren zu können. Es ist "weg".

        • Yumper sagt:

          Outlook Classic gibt es halt nicht umsonst.
          entweder einzeln oder zusammen in einem Officepaket.

        • Lantanplan sagt:

          Wozu brauchst du 40k ungelesene Mails? Läuft da in deinem Bekanntenkreis eine Wette?

        • User007 sagt:

          "[…] bin zu faul das aufzuräumen… […]"
          Sorry, aber höchst wahrscheinlich ist eher DAS eine initiale Problemursache. 🤷‍♂️

          • Gänseblümchen sagt:

            Wie man lesen kann, betrifft das Verhalten t-online, web, gmx, nicht aber ein (vermutlich per imap) eingebundenes gmail-Konto.

            • User007 sagt:

              Komisch, ich nutze genau von allen erwähnten (sowie noch einigen anderen) Anbietern ebenso E-Mail-Konten – und ja, per IMAP eingebunden – in Verbindung mit Outlook classic (Vers. aus dem Office-Paket 2010) absolut problemlos.
              Allerdings eben auch nicht mit einem über 40.000 umfassenden Mail-Archiv/Konto und dieser widerläufige Umstand ist dann eben nur und ausschließlich einem nicht "drum kümmern" oder eben der anders gewählten Abrufmethode mit eben nicht ganz optimaler Handhabungsumsetzung geschuldet. 🤷‍♂️
              Nochmal, und da ist die Nachfrage von @Lantanplan ja mehr als legitim und valide:
              Warum müssen da 40.000 ungelesene Mails im Konto vorhanden sein – wieso räumt man das nicht als mögliche Fehlerquelle aus?

        • KingZambo sagt:

          Ganz ehrlich, ich bin auch eher spartanisch was das regelmässige Mail-Aufräumen angeht. Ich nutze Filterfunktionen, Sortierung etc. um gerade aktuelle oder wichtige Mails zu finden.
          Aber mindestens 1x im Jahr setzte ich mich dran, und räume auf. Unnützes wird rigoros gelöscht, bei Mailinglisten die mich nicht (mehr) interessieren abgemeldet, die wichtigen Sachen mit lokaler Sicherung exportiert usw.
          Die Zeit (muss) ich mir nehmen, um nicht den Überblick zu verlieren und ein gutes Gefühl zu haben. Wie bei einem Auto: das bringt man ja auch regelmässig zur Inspektion/Wartung/Waschanlage etc.
          Ich mache es bewusst so, weil ich so in meiner Arbeitsweise schneller bin als die "mehrere 100 Unterordner und jede Mail wird einsortiert"-Fraktion, die ich auch zur Genüge kenne. Mit der Konsequenz, dass ich halt regelmässig doch Ordnung schaffen muss, wie beim Putzen der Wohnung. Nichts lässt sich ewig aufschieben.
          Da nutzt auch kein Wechsel des Mailclients. Was sollte das bringen?

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