[English]Kann ein Treiberupdate AMD-Grafikkarten (AMD 6800/6900 GPUs) von AMD kaputt machen? Es gibt Hinweise von Nutzern, dass genau dies nach einem Treiberupdate passiert sein könnte – wobei wir über von Microsoft zertifizierte WHQL-Windows-Treiber reden. Hier einige Informationen zu diesem Sachverhalt.
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Das Thema ist von Lesern an mich heran getragen worden – ich hatte es aber auch auf Twitter und bei neowin.net gesehen. Die Botschaft: Vorsicht vor dem Update des Windows WHQL-Treibers für AMD-Grafikkarten (AMD 6800/6900 GPUs) – die können zerstört (gebrickt) werden.
Hintergrund ist ein Video von krisfixgermany auf YouTube, und ein Facebook-Post. Der YouTuber befasst sich sich mit der Reparatur von Grafikkarten (siehe krisfix.de). Der YouTuber gibt an, dass ihm 61 Grafikkarten der Serien Radeon RX 6800 und 6900 zugegangen seien, von denen 48 komplett tot waren und im Grunde nicht repariert werden konnten.
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Beim Nachmessen der Elektronik per Multimeter stellte KrisFix-Germany fest, dass die Leiterbahnen für den SoC, den Speicher und den Speicher-Controller alle kurzgeschlossen waren. Als Ursache für den Kurzschluss vermutet er, dass die Chips selbst kaputt gegangen sind und die Metallschichten der Leiterplatte beschädigt haben. Dazu schrieb KrisFix-Germany:
I decided to disassemble the card again after several people mentioned in the comments that they noticed a crack in the processor.
Er hat beschlossen, die Grafikkarte wieder zu zerlegen, nachdem mehrere Leute in den Kommentaren unter dem YouTube-Video erwähnt haben, dass sie beim Betrachten des Videos einen Riss im Prozessor bemerkt haben wollen. Die Fotos hat er auf Facebook geteilt – die Oberfläche der GPU-Chips weisen Verfärbungen auf, die auf thermische Überlastung hinweisen.
Auf reddit.com gab es dann eine Reihe von Nutzerkommentaren, die Hinweise auf die gleichen Probleme in Verbindung mit Treiberupdates auf den Windows WHQL-Treiber 22.11.2 von AMD berichteten. Benutzer Intencities92 schreibt:
This is crazy. My RX 6900xt recently died. About a day after I installed the newest driver.
Weitere Stimmen klingen ähnlich:
It is crazy to see this because my 6900xt bought directly from amd died around the 20th of december. I luckily was still within warranty and AMD gave me my money back since they said that they couldn't replace my card.
und weiter:
Count mine in. I had to replace my 6900 xt a month ago. I upgraded to the newest drivers at the time.i also used the auto undervolt feature in adrenaline software. then, I played Black Mesa with every setting on ultra at 144hz 4k for an hour. I shut the PC down. The GPU never came back on the next day.
Edit – my GPU is a reference 6900 xt model. GPU died after I updated to 22.11.2 recommended whql. Never mined with it. Just benchmarking/gaming/productivity
Aktuell ist es schwierig abzuschätzen, ob es einfach Frühausfälle der Grafikkarten sind, oder ob der Windows WHQL-Treiber 22.11.2 von AMD mit eine Rolle spielt. Wer also eine AMD-Grafikkarte verwendet, sollte das Thema vielleicht im Auge behalten.
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naja die Chips haben ja Sicherheitsfeatures welche selbst overclocken zum Kindespiel macht… stellt man gefährliche Werte ein fährt das System automatisch runter … prä 2000 konnte man da nen Chip noch grillen, aber heute? Da diese Sicherheitsfeatures in der Hard & Firmware hocken ist es auch eher unwahrscheinlich das nen Treiber da reinpfuschen kann. Selbst wenn der Treiber ein Powertarget etc. zu hoch setzen würde, müssten die Sicherheitsmechanismen greifen, da die wei gesagt in Hardware gegossen sind.
/edit/
außerdem müssten bei Treiberursache weitaus mehr Karten betroffen sein, da ist es eher wahrscheinlicher das, AMD da eine fehlerhafte Charge hat, welche verfrüht stirbt.
Also meine AMD Karten laufen mit aktuellen WHQL Treibern jedenfalls fehlerfrei.
MS überprüft beim WHQL nur ob die vom Hardwarehersteller programmieren und gelieferten Treiber sauber mit Windows funktionieren, nicht ob die die HW killen. Das hat dann wenn schon der Hersteller verbockt.
Korrekt, da muss man hier im Blog aber etwas differenzieren.
Sobald irgendetwas in Richtung MS geht wird dies kritisch dargestellt und da erscheint ein WHQL zertifizierter Treiber natürlich genau richtig um auch diesen ins kritische Licht zu rücken.
AMDs Fokus liegt ganz eindeutig auf der neuen Gen, der Treiber für die älteren Serien ist ja bereits von 08.12.2022.
Das Internet macht es einfach Probleme darzustellen, ohne die genauen Umstände zu kennen. Wer weiß denn was die Benutzer damit gemacht haben, ob ggf. wirklich alle Karten aus einer Charge stammen und warum lässt man einen Youtuber diese auseinandernehmen?
Interessant ist, was der eine berichtet: AMD akzeptiert das als Garantiefall, kann aber keinen Ersatz bieten, sondern muss den Kaufpreis zurückerstatten.
Das klingt (sofern das Modell noch aktuell ist) in der Tat eher nach einer kaputten Charge, bei der sich aktuell Reklamationen derart häufen, dass der Hersteller sie erstmal zurückzieht. Ist ja heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr…
Ich glaube nicht das der Treiber die Grafikkarten beschädigen kann. Im Videobios der Karten sind im Normalfall Limits für Temperaturen und Spannungen der GPU und des RAMs hinterlegt.
Andererseits gibt es bei AMD schon länger eine Möglichkeit einen Soft PowerPlay Registry Mod zum Übertakten zu nutzen. Dadurch können Limits des WattMan ausgehebelt werden.
Aber selbst solche Änderungen würden wahrscheinlich meistens nur zum Bluescreen führen und nicht die Karte killen.
Meine Radeon hat kurz vor Weihnachten die Biege gemacht. Ich meine den Treiber hatte ich installiert wenn er da noch aktuell war. Der Arktikel rückt das in ein ganz anderes Licht.
War bei mir Anfang Dezember auch so. Plötzlich ging nichts mehr. Habe dann vom Händler Ersatz bekommen.
Bei uns hat sich ein Kunde gemeldet, weil seit etwa Weihnachten die Bildschirme einen rosa Farbton zeigten. Alle möglichen Einstellungen in Windows halfen nicht, auch eine Neuinstallation des Treibers brachte keine Verbesserung. Heute wurde die Grafikkarte (Radeon RX 550) ersetzt durch eine neuere und später die alte in einem anderen PC getestet. Dort war kein Darstellungsproblem feststellbar. Im Rahmen des Austauschs fiel aber in der Ereignisanzeige auf, dass der Treiber am 22. Dezember geändert wurde.
Dieser Artikel lässt die Angelegenheit in einem anderen Blickwinkel erscheinen.
Treiber?
AFAIK leiden die dicken Karten (im Referenzdesign) an Problemen mit der angebrachten Kühlung, der Transport der Abwärme funktioniert nicht richtig und stagniert.
Dazu gibt es vom "Der8auer" ein Video auf YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=_2ggdOyzpYQ
Für die RX 7900 kam am Donnerstag ein neuer Treiber (23.1.1 WHQL) heraus:
Fixed Issues
Intermittent driver timeout may occur when applying Auto Overclock performance tuning.
While playing Valheim™ an app crash or driver timeout may occur using Vulkan® API.
While playing The Witcher® 3: Wild Hunt, an intermittent app crash or driver timeout may occur when Ray Tracing settings are enabled.
Minor performance degradation may be observed after applying a factory reset of settings.
Known Issues
High idle power has situationally been observed when using select high resolution and high refresh rate displays.
Intermittent app crashes or driver timeout may occur when using Radeon Super Resolution with some extended display configurations.
Video stuttering or performance drop may be observed during gameplay plus video playback with some extended display configurations.
Stuttering may be observed in UNCHARTED™ 4: A Thief's End during the opening game sequence.
Some virtual reality games or apps may experience lower than expected performance.
Package Contents
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Zwar habe ich nicht das Leistungsproblem, aber das Stottern bei erweiterten Bildschirmen und gleichzeitiger Nutzung von Video und Spiel könnte ich gut gebrauchen. Mal schauen, wann ich mit der 6000er beglückt werde.
Update 20.01.2023 16:42 Uhr
In einem neuen Video widerruft Nikolov alias KrisFix seine Theorie, dass der nach wie vor aktuelle Grafiktreiber AMD Adrenalin 22.11.2 als Ursache der lediglich von ihm beobachteten Häufung an Defekten der Radeon RX 6800, RX 6800 XT und Radeon RX 6900 XT schuld sein könnte. Wieso nun 48 der 61 Grafikkarten jener Baureihen bei ihm mit dem entsprechenden Defekt eingegangen sind, konnte derweil nicht endgültig geklärt werden. Dass es diesbezüglich weiterhin offene Fragen gäbe, sei ihm bewusst, erklärt Nikolov – für ihn sei das Thema nun allerdings abgeschlossen.
https://www.computerbase.de/2023-01/defekte-rx-6800-xt-und-6900-xt-aufruf-brachte-bisher-keine-neuen-erkenntnisse/#update-2023-01-20T16:42