[English]Windows 10 sichert seit der Version 1803 keinen Kopien der Registrierung mehr im RegBack-Ordner an. Das hat Microsoft kürzlich in einem Supportbeitrag nochmals bekannt gegeben.
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Das ist ein Nachtrag zu einem Thema, von dem ich annahm, dass dieses allgemein bekannt sei. Ich erinnere an meinen Blog-Beitrag Windows 10: Keine RegBack-Sicherung in V1803/1809 vom 2. November 2018, wo ich das beschrieben habe. Hier einige Auszüge aus meinem damaligen Beitrag und eine jetzt von Microsoft nachgereichte Erklärung samt einem Workaround, wie man das alte Verhalten wieder bekommen kann.
Zum Hintergrund der RegBack-Sicherung
In Windows gibt es einen Ordner C:\Windows\System32\config\RegBack in der das Betriebssystem zyklisch Kopien seiner Registrierungsdateien ablegen kann. Dazu existiert in der Aufgabenplanung einen Task im Zweig: Microsoft -> Windows –> Registry
Diese Aufgabe legt zyklisch diverse Dateien im Ordner RegBack an. Unter Windows 7 sieht das in einer administrativen Eingabeaufforderung dann so aus:
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Es sind die systemweit gültigen Strukturdateien der Registrierung (Hives) zu finden. In SOFTWARE sind z.B. alle installierten Programme zu finden und unter SYSTEM sind die Registrierungsschlüssel für das System abgelegt. Die betreffende Funktion sollte es ermöglichen, ein wegen beschädigter Registrierungs-Hives nicht mehr startendes Windows zu reparieren. In der Vergangenheit gab es aber immer mal wieder Probleme mit dem Feature.
Seit Windows 10 V1803 fehlt das Backup
Es kam in diesem Kommentar schon als Randbemerkung auf: In Windows 10 Version 1809 klappt das automatische Anlegen der Backups der Registry-Hives wohl nicht mehr. Schaut man sich das Ganze in Windows 10 Version 1809 in der Eingabeaufforderung an, ist der Ordner RegBack leer, obwohl es die Aufgabe zur Sicherung gibt.
Auch eine manuelle Ausführung der Aufgabe zur Sicherung der Registrierungs-Hive-Dateien ändert daran nichts. Ich habe dann im Internet gesucht – dieser Foreneintrag in MS Answers vom 7. Juni 2018 beklagt diesen Effekt bereits bei Windows 10 V1803. Er schreibt, dass die Dateien eine Größe von 0 aufweisen würden. Weitere Nutzer bestätigen diese Beobachtungen. Es wird vermutet, dass Microsoft das Registry-Backup ab Windows 10 V1803 'gekillt' habe. In der Version 1809 ist der Ordner sogar ganz leer.
In diesem Tweet wird das Ganze von Vadim Sterkin @vsterkin bereits für die Windows 10 V1803 thematisiert, und einige Leute versuchten es seinerzeit im Feedback-Hub oder per Twitter den Microsoft-Entwicklern zur Kenntnis zu bringen.
#Windows10 1803+ no longer creates backup copies of the registry
Major blow to the Windows emergency restore abilities (forum support).
Plz RT & in #feedbackhub
Insiders on 1809: https://t.co/juah6C3Mk4
Non-insiders on 1803: https://t.co/CsX0FLHWS4cc @WithinRafael @rlinev pic.twitter.com/xrStdXzLxE
— Vadim Sterkin (@vsterkin) 30. Oktober 2018
Microsoft bekennt endlich Farbe
Die letzten Tage habe ich auf diversen Webseiten den Verweis auf das Microsoft Support-Dokument The system registry is no longer backed up to the RegBack folder starting in Windows 10 version 1803 vom 29. Juni 2019 gesehen. Das Dokument bezieht sich auf Windows 10 Version 1803 und höher. Es bestätigt, dass ab Windows 10 Version 1803, Windows nicht mehr automatisch die Systemregistrierung im Ordner RegBack sichert. Kontrolliert man den Ordner \Windows\System32\config\RegBack per Windows Explorer, tauchen dort zwar die Registrierungs-Hive auf, aber jede Datei ist 0 kb groß.
Diese Änderung ist von Microsoft gewollt und soll den Fußabdruck von Windows 10 im Hinblick auf die Gesamtgröße des belegten Speicherplatzes reduzieren. Um ein System mit einem beschädigten Registrierungs-Hive wiederherzustellen, empfiehlt Microsoft, einen Systemwiederherstellungspunkt zu verwenden.
Diesen Ratschlag halte ich allerdings für einen Treppenwitz der Geschichte und frage mich, welches Gras die in Redmond rauchen. Einmal ist der 'Fußabdruck', den die Hive-Dateien hinterlassen, klein im Vergleich zur Bloat-Ware, die Microsoft mit unnützen Apps und Features auf die Systeme pumpt. Aber der Irrsinn lässt sich noch steigern – denn seit geraumer Zeit deaktivieren Funktionsupdates die Systemwiederherstellung samt automatischer Erstellung von Wiederherstellungspunkten.
Registry-Backups erzwingen
Wer das Verhalten der Legacy-Backups aus älteren Windows 10-Versionen wieder reaktivieren möchte, kann dies über den folgenden Registrierungseintrag konfigurieren:
HKLM\System\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Configuration Manager\EnablePeriodicBackup
Typ: REG_DWORD Wert: 1
Der DWORD-Wert EnablePeriodicBackup ist auf 1 zu setzen und der Computer dann neu zu starten. Windows sichert die Registrierung beim Neustart des Computers im RegBack-Ordner und erstellt eine RegIdleBackup-Aufgabe zur Verwaltung nachfolgender Backups. Windows speichert die Aufgabeninformationen in der Scheduled Task Library im Ordner Microsoft\Windows\Registry. Die Aufgabe hat die in folgendem Bild gezeigten Eigenschaften:
(Quelle: Microsoft)
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Und wie kann man dann bei nicht mehr startendem Windows mit diesem Backup das System reparieren?
Gruß LvA
Ein Notfallsytem von USB-Stick oder DVD starten und von dort zurückspielen.
Mit Windows PE booten und zurück kopieren. War im verlinkten Artikel aus 2018 skizziert.
Den habe ich natürlich nicht gelesen… *schäm*
…aber da ja die bei MS immer alles besser wissen, werden sie sicher Eure
Änderungen beim nächsten Update wieder rausschmeissen, oder?
Behaltet das mal im Auge, ich trau denen nicht…
Christian
Was die rauchen wüsste ich gern …
Ein Verzicht auf ein internes Backup der wichtigste Systemdateien in Windows ist echt dämlich. Das sind eben keine Systemadministratoren sondern nur einfache Programmierer ohne Verständnis für Computerprobleme. Seit einiger Zeit verwende ich das gute alte erunt für Registry-Sicherungen.
By the way:
Seit 1903 ist die Bildschirm-Ausgabe von Gruppenrichtlinien-Shutdown-Scripts (oder auch Abmelde-Skripts) wieder fehlerhaft. Ich verwende eine cmd/bat Datei um beim Ausschalten Backups zu erstellen, u.a. auch z.Bsp. ein Registry-Backup mit erunt, etc.
Das GP-Skript wird sichtbar ausgeführt und ist teil interaktiv (Auswahl mit choice.exe). Das Script läuft zwar aber in der Ausgabe fehlen einfach immer wieder Zeilen, was interaktiv ziemlich blöde ist. Es wird – gefühlt – nur ca. jede 7. oder 8. Zeile ausgegeben…
Das war erstmals bei 1703 der Fall, nach irgendeinem Update gings dann wieder.
Bei erunt sehe ich auf der Webseite
http://www.larshederer.homepage.t-online.de/erunt/index.htm
nur:
The requested file does not exist.
Download bei heise.de direkt:
https://www.heise.de/download/product/erunt-53485/download
Version 1.1j wird benötigt.