Microsoft entfernt die Copilot-App nach Edge-Fehler aus Windows

Edge[English]So nach dem Motto "Uns ist ein Fehler passiert" hatte Microsoft die Copilot-App im März 2024 mit einem "verunglückten" Edge-Update auf Windows (Windows 10/11-Clients und Windows Server 2022) ausgerollt. Inzwischen hat Redmond "aufgeräumt" und die "ungewollt" installierte Copilot-App aus allen betroffenen Windows-Versionen schrittweise deinstalliert.


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Die Edge-Copilot-Pleite von März 2024

Microsoft kann zwar an vielen Stellen vor Kraft kaum laufen, leistet sich aber Klöpse am laufenden Band. Im März 2024 rieben sich viele Nutzer erstaunt die Augen, als auf ihren Windows-Client unter Apps und Features plötzlich eine Microsoft Copilot-App auftauchte. Selbst Windows Server 2022 blieb davon nicht verschont, wie der Screenshot aus folgendem Tweet zeigt.

Edge installs Copilot

Auch ein Blog-Leser mit Windows Server 2022 hatte mich am 15. April 2024 auf dieses Problem hingewiesen. Microsoft musste dann kleinlaut gestehen, dass die Copilot-App fälschlich mit einem Update des Edge-Browsers auf die Systeme gekippt wurde (siehe mein Beitrag Windows: Edge 123.0.2420.65-Update vom März 2024 bringt ungewollt Copilot-App; keine "Spionage-Funktion"). Laut dem Beitrag Edge updates might cause Microsoft Copilot app to show up in Installed apps sei das App-Paket fälschlicherweise per Update des Edge-Browser Version 123.0.2420.65 (am 28. März 2024) auf Windows Clients und Server 2022 geraten.

Microsoft betonte, dass die App keine "Spionagefunktionen" enthalte, und auf "unfertigem Code" beruhe. Gut, ist ein "running Gag" bei Microsoft, denn welcher Code ist bei denen schon "fertig" – wenn man mal vom Code in abgekündigten Produkten absieht. Von Microsoft gab es dann das Versprechen, die Copilot-App im Rahmen der Fehlerbehebung irgendwann zu entfernen.


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Copilot-App aus Edge nun entfernt

Die Woche war es dann so weit, wie ein zum 13. Juni 2024 im Known Issues-Bereich Windows Health-Statusseite korrigierter Eintrag Edge updates might cause Microsoft Copilot app to show up in Installed apps verrät. Dort gibt es inzwischen mehr Details.

  • Mit der Edge-Browser-Version 123.0.2420.65 vom 28. März 2024 (oder später) wurde fälschlicherweise ein neues Paket (MSIX) mit dem Namen "Microsoft Chat-Anbieter für Copilot in Windows" auf Windows-Geräten installiert.
  • Die am 18. April 2024 veröffentlichte Version 124.0.2478.51 des Edge-Browsers enthält eine Änderung, die verhindert, dass der Chat-Anbieter für Copilot in Windows nicht mehr auf jedem Gerät mit Windows installiert wird.
  • Die am 26. April 2024 veröffentlichte Edge-Version 124.0.2478.67 entfernte das Paket "Microsoft Chat-Anbieter für Copilot in Windows" von allen Servern, die von diesem Problem betroffen waren.
  • Die am 13. Juni 2024 veröffentlichte Edge-Version 126.0.2592.56 entfernte das Paket "Microsoft Chat-Anbieter für Copilot in Windows" von allen von allen Windows-Client-Versionen, die von diesem Problem betroffen waren.

Betroffen waren Windows 10, Windows 11 und Windows Server 2022. Möglicherweise hatten Nutzer die überflüssige App aber längst manuell unter Apps und Features deinstalliert. (via)


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30 Antworten zu Microsoft entfernt die Copilot-App nach Edge-Fehler aus Windows

  1. Daniel sagt:

    Auch in den Edge gehört kein Copilot rein, zumindest nicht standardmäßig. Wer den Quatsch haben will installiert sich das eben nach.

    • Luzifer sagt:

      Nen OS hat die grundsätzlich notwendige Treiber/Software zu installieren welche zum Betrieb absolut notwendig sind, mehr nicht… Rest ist Sache des Users, sie dürfen ja gerne optionale Auswahlmöglichkeiten bieten bei der Installation!
      Aber die Zeiten als Windwos nen reines sauberes OS war sind lange vorbei… nach den 2000er als das OS zu eierlegeneden Wollmilchsau mutierte kommt jetzt die Phase in der man dem User die Kontrolle entziehen möchte und mit Werbung zuballern um auch das letzte Quentchen aus dem User rauszuquetschen.

      Und wieso? Weil sie es können, wir lassen das ja zu!
      Die EU ist auch nur sauer, weil sie kein Stück vom Kuchen abkriegen, sonst wäre dennen der User auch egal. Da läuft das auch nur nach dem Motto: Scheiße die großen US Firmen haben die ganze Sahnetorte und wir kriegen nur Krümmel, das darf nicht sein, also spucken wir dennen etwas in die Sahne.

  2. Karl Ruthmann sagt:

    Hallo, Herr Born.
    Hier mal eine Zäsur von mir:
    Ich möchte Ihnen an dieser Stelle danken, dass Sie – egal, wie man zu Windows bzw. Microsoft steht – weiterhin sachlich über Änderungen und Fehler berichten. Gelegentlich schaue ich mir die Blogs und Artikel von Ihnen an. Dabei denke ich mir jedes mal "Mensch – der (Herr!) Born wird irgendwann (bitte nicht falsch verstehen!) diesen Aufwand nicht mehr betreiben (können)!" – Wer macht dann weiter?
    Mit Windows XP, 7 und Windows 10 war ich – bis zur Zwangseinführung von Microsoft "an der langen Leine" geführt zu werden (Stichwort Online-Konto, OneDrive, Office 365, Clipchamp […], Co-Pilot – recht zufrieden.
    Ich bin so alt, dass ich noch zu Hause von der Fachhochschule einen Terminalzugang (gemietetes DEC Terminal VT-52) auf eine PDP-11 per Telefon mit sündhaft teuren Preisen für die Leitung der Bundespost (x.64) hatte. Abstürze bei Unwetter und Wartungs-Downs inbegriffen.
    Der Gedanke damals: Teilnehmer- oder Teilhaberbetrieb. Heißt: ein unerschwinglich teurer Mainframe und viele Nutzer, die sich die Rechenzeit erkaufen (mussten). Als mein erster PC dann zu Hause stand – damals ein TRS-80 – wurde PC mit dem deutschen Wort "Personal Computer" i. S. v. "Personalabteilung" völlig falsch übersetzt. Richtig wäre gewesen "persönlicher Computer". Ich war aus dem Häuschen, dass ich nun meine Programme einfach zu Hause schreiben und ausführen konnte. Mit dem Moorschen Gesetz steigerte sich die Rechenleistung und die Komplexität. Jetzt erinnert sich Microsoft an die, von mir beschriebene "gute alte Zeit" der Mainframe-Betreiber, nennt es "SaaS – Software as a Service" und legt die lokalen Hochleistungsgeräte wieder an die "Online-Leine". Das ist meiner bescheidenen Meinung nach eine Rückentwicklung in die 1970er, um die User finanziell zur Ader zu lassen.
    Ich habe dafür – ehrlich gesagt – nicht mehr die Nerven.
    Umso mehr für die sachliche Berichterstattung und problemorientierten Beiträge von Ihnen ein dickes Lob!
    Passen Sie gut auf sich auf und alles Gute!

    Karl Ruthmann

  3. John Doe sagt:

    Was macht mir mehr sorgen, das Sie mir einfach irgendwas auf meinem PC installieren können, oder das Sie mir das auch einfach wieder wegnehmen können….. Die Kiste (der PC) gehört dir schon lange nicht mehr…

    • Daniel sagt:

      Womit du in Bezug auf Windows vollkommen Recht hast. Wenn der nächste Versionssprung beim Update kommt hast es drauf oder nicht mehr und auch mühsam von dir gemachte Einstellungen könnnen durchaus wieder auf ungewollte Standardeinstellungen geändert sein. Installier einfach ein anderes Betriebssystem auf deinem PC da gehört er wieder dir.

    • Pau1 sagt:

      Wenn Du elektronische Bücher bei Amazon gekauft hast, kann es Dir passieren, das die von Dir bezahlten Bücher aus deinem virtuellen Bücherregal einfach so verschwinden, weil Amazon das einfach kann
      das war 2009, Orwells "1984"

      http://www.spiegel.de/netzwelt/web/e-reader-kindle-amazon-loescht-digitale-exemplare-von-1984-a-637076.html

      Später wurden gekaufte Videos gesperrt, weil die verkaufende Firma wegen Reichtums geschlossen wurde…

      • Luzifer sagt:

        naja deswegen sichert man sein Eigentum ;-P … was sowohl bei den eBooks wie auch bei den Filmen möglicht war/ist…
        nur nicht von der ContentMAFIA ins Bockshorn jagen lassen! Dafür zahlst du die Urheberrechtsabgabe.

  4. Ottilius sagt:

    Und während die MSler wie so oft frickeln und zetern, sind die MacUser, Linuxer und BSDler glücklich und produktiv :-)

    • Herr IngoW sagt:

      Sie glauben sicher auch an den Weihnachtsmann? Eins ist wie das andere, mal schlechter, selten besser.
      Jedes Betriebssystem hat seine Probleme, ob technisch oder Softwareseitig, irgendwas ist immer.

      • Ottilius sagt:

        Ich bin da eher faktenorientiert, aber bei dir scheint die MS Indoktrination ja tatsächlich noch zu wirken:-)

      • McAlex777 sagt:

        Das Gefühl nicht mehr gegängelt zu werden, das Gefühl das Datenschutz Out-Of-Box deutlich besser gewahrt wird, und im Falle von Apple die hervorragende Hardware mit einem Ressourcen schonenden Betriebssystem verursacht schon einen spürbar hohen Zufriedenheitszuwachs. Das kann ich nach 25Jahren+ Microsoft unterschreiben.

        • Anonymous sagt:

          Bei "Weg von MS und man fühlt sich freier": Volle Zustimmung! Die Entziehungskur mag (kurz) schmerzen, aber danach ist man in Elysium ;)

          Aber seit wann gängelt Apple nicht mehr? Meine Frau hat sich gerade von dieser digitalen Familie losgelöst, die sie ach so wohlwollend – wir alle wollen ja nur Dein Bestes!1!!11 – mit der AppleID verfolgte. Keine AppleID, und Du bist ein Nichts! Da werden Dir bei der täglichen Arbeit schon viele Kiesel und Steinchen in den Weg gelegt. Los, registrier' Dich!

          DAS gibt's unter einem weiteren, unter dem Radar fliegenden Betriebssystem zumindest nicht. Da liegen andere Steine im Weg, aber sicherlich haben die nicht die Aufschrift "gängeln".

    • janil sagt:

      Lacht, sehr schöner Spruch zum Sonntags-Frühstück.

    • Hobbyperte sagt:

      Sofern man sich nicht sein eigenes OS basteln kann, ist man immer von den jeweiligen Entwicklern abhängig. Leider gibt es kein problemfreies OS. Mir gefällt schon alleine nicht, wie aufgebläht heutzutage alles ist. Wenn ich lange zurück denke, an die XX-DOS Zeiten … gut, damals war es schon hip, wenn am Browser ein in den Text integriertes Bildchen erschien. Aber für den Werbewahnsinn, das Blingbling über den gesamten Bildschirm, waren schon allein die Modemverbindungen viel zu langsam. Es wurde halt einfach nur TEXT übertragen. Nicht wie heute … riesen Mengen unnützer Media-Inhalte und dazu die ganzen Analyse-Daten etc. was man als Normalnutzer gar nicht sieht.

      Aber am Smartphone, wenn man den Zähler für die mobile Datenübertragung auf Null setzt und dann nur eine einzige beliebige Webseite öffnet … ruckzuck sind da mehrere Megabyte vom Datenvolumen verbraucht, also übertragen worden, nur für die Anzeige dieser einen Webseite, mit nichts als ein paar Text-Informationen. Das ist doch der Irrsinn. Und das nur "Eingeweihte" sich überhaupt gegen diesen Werbewahn zur Wehr setzen können. Wenn ich bei Bekannten an deren Geräte "muss" und sehe was der Browser ohne Adblocker so alles Anzeigt, bin ich überfordert, kann solche durch Werbung völlig zerstörten Webseiten gar nicht mehr aushalten. Die Besitzer dieser Geräte sind dann "positiv entsetzt" wie leer das auf einmal aussieht, mancher meinte "fehlt da nicht was, das sieht jetzt so komisch aus" … gibt Leute die sind so an den Irrsinn gewöhnt, das sie das eigentlich Normale nun seltsam finden.

      Frage in die Runde: in Printmedien, Radio und TV ist die Werbung ja vom Gesetzgeber reguliert (bzg. Alkohol, Tabak-Produkte, Erotik usw.) gibt es eine derartige Regulierung eigentlich auch im Netz? Und wer Kontrolliert das? Mit welchem Erfolg? Liegt da nicht der Hase im Pfeffer, das der Staat/die Politik seit Anfang an das Netz ignoriert haben, als so'n Nerd-Ding verharmlost hatten … und ab Mitte der (20)00er Jahre total überrascht waren, das das plötzlich in die Breite ging und zum Massenphänomen wurde. Hätte man da nicht viel früher schon beginnen müssen Grenzen zu definieren und Kontrollmechanismen zu entwickeln? Dann wäre die Tec-Industrie vielleicht erst gar nicht auf die Idee gekommen, technisch mögliches so weit voranzutreiben … (wann war das doch gleich als dieses komische Fakebuch losgelegt hatte? …)
      Heute glaube ich kaum noch, das "der Staat" die Dinge unter Kontrolle bringen kann, ohne zugleich massiv Zensur zu betreiben. Siehe "Netzwerkdurchsetzungsgesetz" … besser hätte Herr Maas (stellvertretend für seine gesamte Klasse/"Kaste") die geballte Inkompetenz nicht dokumentieren können – oder? Und die Piraten werden nun im EU-Parlament sehr fehlen – schade. Es ist wohl anzunehmen, das man dies an der Qualität folgender "Digitalgesetze" auch sehen wird …

  5. Seita sagt:

    Und das deinstallieren des Edge geht immer noch nicht bei allen meinen PC's und auch bei Bekannten nicht.
    Sollte doch längst möglich sein oder?! (deinstallieren unter Apps, nicht mit Tricks oder anderen Programmen)
    Oder geht das bei euch und ich mach was falsch?

    • Luzifer sagt:

      Also ich hab den Microsoft Edge in den Einstellungen — Apps und kann ihn da problemlos deinstallieren.
      W10 22H2 (Build 19045.4593)
      Ab welchen Patch/Update das nun ging kann ich dir nicht sagen.

    • Herr IngoW sagt:

      Welche Version haben Sie denn?
      Im Startmenü wird hier bei "Microsoft Edge" -> rechtsklick sogar zweimal deinstallieren angezeigt.
      Bei "Apps -> Installiert Apps -> "Microsoft Edge" wird das auch angezeigt (aber nur Einmal).
      Windows 11 pro Version 23H2 (Build 22631.3737)

      • Hobbyperte sagt:

        doppelt?

        Das könnte einmal der Browser selbst und das zweite evt. der Update-Client oder die Webview-Laufzeitumgebung sein … Bei mir ist der Edge im aktuellen Win10 mit allen Updates unter "Programme und Features" drin:

        Microsoft Edge
        Microsoft Edge WebView2-Laufzeit

        und nochmal drei Optionen unter Apps:

        Microsoft Edge
        Microsoft Edge Update
        Microsoft Edge WebView2-Laufzeit

        Vielleicht erscheint der Button auch deshalb doppelt, weil die Deinstallation sowohl über die "alte Systemsteuerung" via "Programme und Features" erfolgen kann, als auch über die neuere Verwaltung: "Einstellungen – Apps und Features".

        Da es zum Ende letzten Jahres aber Probleme mit Windows-Updates gab, wenn kein Edge auf dem System installiert ist, hatte ich den halt wieder Installiert und lass den jetzt eben drauf. Man muss ihn ja nicht nutzen. Und der Platzverbrauch und die Gängelung durch MS? Naja, bei den Festplatten bzw. SSD -Kapazitäten heutzutage …

  6. Jan sagt:

    EDGE ist mittlerweile so bei mir kastriert: das Programm zuckt gar nicht mehr. Durch Umbenennungen der relevanten Programmdateien im AppData – Ordner verblieb der EDGE auf Stand Januar. Ich nutze das Programm auch gar nicht.

    Und will von diesem auch nicht belästigt werden, solange auf irgendeinem Gerät von mir Win10Pro noch mitläuft.
    Faxen dicke mit diesem Softwarekonzern.

  7. Seita sagt:

    Also bei dem Rechner hier ist es : Windows 10 Pro 22H2 19045.4412.

    • Luzifer sagt:

      Naja so lange ist das auch noch nicht das der Edge deinstallierbar sein muss… update dein Windows halt mal auf die neueste Version. Aktuellster Stable Build ist die 19045.4529, wenn du noch auf nem alten Stand hockst brauchst dich auch nicht wundern.

      Gerade mal nachgeschaut aus W11 wurde er ab März entfernbar aus W10 etwas später.

      • Seita sagt:

        Bin jetzt aktuell auf der 19045.4529 und trotzdem nicht deinstallierbar.
        Bei Windows 11 Pro ist es genauso.
        Dir aktuellste Version ist installiert und trotzdem nicht deinstallierbar.
        Und bei meiner Familie das gleiche.

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