Niederlande: Parlament fordert ein Ende der Abhängigkeit von US-Softwareunternehmen

Stop - PixabaySpannende Entwicklung in den Niederlanden, wohl auch als Folge der aktuellen Maßnahmen der US-Regierung. Das niederländische Parlament hat am 18. März 2025 gleich mehrere Anträge, in denen die niederländische Regierung aufgefordert wird, die Abhängigkeit von US-Softwareunternehmen zu verringern, angenommen. Dazu gehört auch ein Antrag zur Schaffung einer Cloud-Service-Plattform unter niederländischer Kontrolle.


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Reuters berichtet in diesem Artikel, dass solche Initiativen in der Vergangenheit mangels praktikabler europäischer Alternativen gescheitert seien. Aber die unter der Präsidentschaft von Donald Trump veränderten Beziehungen zu den Vereinigten Staaten haben dem Thema neue Dringlichkeit verliehen.

Marieke Koekkoek von der pro-europäischen Volt-Partei, die einen der acht Anträge verfasst hat, schrieb in einer Mail an Reuters: "Die Frage, die wir uns als Europäer stellen müssen, lautet: Fühlen wir uns wohl, wenn Leute wie Trump, Zuckerberg und Musk über unsere Daten bestimmen?"

Zusätzlich zum Start einer souveränen Cloud-Service-Plattform wird die Regierung in den Niederlanden in den Anträgen aufgefordert, die Entscheidung zu überprüfen, die Webdienste von Amazon für das Hosting der niederländischen Internet-Domains zu nutzen. Es gibt die Forderung, Alternativen zu amerikanischer Software zu entwickeln und europäische Firmen bei öffentlichen Ausschreibungen zu bevorzugen.

Amazon sieht das natürlich anders und behauptet, seine Cloud sei „souverän", da die Kunden „die volle Kontrolle darüber haben, wo sie ihre Daten speichern, wie sie verschlüsselt werden und wer darauf zugreifen kann". Amazon hat seit 2010 mehr als 180 Milliarden Euro in der EU investiert und beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung sowie in den Niederlassungen in Amsterdam und Den Haag.


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Das Parlamentsvotum folgt auf die Aufforderung mehrerer europäischer Tech-Unternehmen, eine digital unabhängige Infrastruktur fordern und vorschlagen, mehr europäische IT-Lösungen einzusetzen und zu kaufen (siehe Europäische Tech-Unternehmen fordern digital unabhängige Infrastruktur).


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22 Antworten zu Niederlande: Parlament fordert ein Ende der Abhängigkeit von US-Softwareunternehmen

  1. MichaelB sagt:

    natürlich könnte man sich von der Abhängigkeit befreien, wenn man wirklich will. Man kann sich aber natürlich auch einreden, dass das völlig unmöglich wäre, aber meines Erachtens ist das höchstens Trägheit…

    Europa hat die Weltmeere befahren, lange vor den USA und die Arianne fliegt auch schon länger als die Murks-Raketen… Soviel Respekt wird Europa wohl noch vor sich selber haben, dass man das schafft, wenn man möchte.

    Man hat auch keine andere Wahl. Selbst, wenn sich das mal in den USA wieder ändert, denn das Vertrauen ist nun mal im Eimer und so etwa repariert sich nichts so schnell. Das ist ja auch kein Nur-Trump-Problem, sondern schon eine allgemeinere Negativ-Entwicklung, die sich dort abzeichnet und das ja auch schon länger.

  2. Gast sagt:

    Man sollte, man muss, man kann, man will:
    Alles richtig, doch ich fürchte, bis das alles umgesetzt wäre, selbst unter Volldampf, könnte es zu spät sein.
    Ich hoffe inständig, ich werde eines Besseren belehrt.

    Es ist für mich kein Problem, einen Rechner mit Linux und LibreOffice zu installieren, aber ich komme mir vor wie Sisyphos, wenn ich an all die bisher verwandte Anwendungssoftware denke. Bei Unternehmen dürfte der Berg noch größer sein.

    @Amazon et al., ich sage nur 2 Worte: "Cloud Act"

  3. Anonym sagt:

    Ich höre immer nur, von der Abhängigkeit befreien…

    Software ist aber nur eine Seite der Medaille – ohne eigene Hardware wird das nichts. Backdoors und Abhängigkeiten bleiben bestehen, solange wir die Plattformen weiter nutzen.

    Bei der Gelegenheit möchte ich darauf hinweisen, wie gerne wir Europäer und über die "dophen Russen" und "dophen Chinesen" mit ihren eigenen, nicht "Highend-Chips" lustig machen, sie aber eben ihre eigenen Produkte herstellen (können).

    Es müssten ja nicht mal komplette Eigenentwicklungen sein, lizensierte ARM-Ableger wären doch für die Officekisten mehr als ausreichend… und man könnte sie aufgrund der Simplizität auch deutlich sicherer entwickeln, ohne Hintertüren.

    • Günter Born sagt:

      Zu China habe ich die Tage noch eine Headline gelesen, dass deren Chip-Entwickler wohl ein Silizium-freies 2D-Chip-Design (Transistor auf Bismutbasis) vorgestellt haben, dass Intel und AMD alt aussehen lässt. Artikel China's new silicon-free chip beats Intel with 40% more speed and 10% less energy

      • Luzifer sagt:

        Tja 2x darfst du raten warum USA nen Wirtschaftskrieg gegen China führt und auf Teufel komm raus verhindern will das die neueste Fertigungstechnologie bekommen… dann würden die nämlich alle US/EU Firmen vom Angesicht der Erde fegen! Ja hier belächelt man die "China" Chips, nur muss man halt auch sehen: die haben das mit veralteter Technik gemacht und von heute auf Morgen an den Start gebracht und sind zwar etwas langsamer, können aber durchaus mithalten.

        Dann weis man auch warum den Amerikanern die Muffe geht.
        Und wir kriegen es ja nichtmal hin nur auf freie Alternativen zu setzen!
        Eigene Entwicklung? Eher friert die Hölle zu… und das mag ich gar nicht Luzifer ;-P

  4. Phadda sagt:

    Imho kann nur die Politik mit EU Unternehmen was auf die Beine stellen, wenn es von der aktuellen Lage in USA kopiert wird. D.h. die Politik muss gezielt auf ein paar Köpfe in der Industrie zugehen und den Rahmen/Budget spezifizieren und machen lassen, was die Industrie benötigt? Das Alleingänge von einem Land in nichts verpuffen, kennen wir doch auch schon, wie DE-Mail usw usw…

  5. DerHoff sagt:

    in Zeit wo so ein Affe wie Trump und ggf. irgendwelche hirnverbrannten Nachfolger das Ruder in der Hand halten ist es ein MUSS das Europa sich unabhängig macht.
    von heute auf morgen kann so jemand wie Trump Microsoft alles für Europa abschalten lassen wenn er denn will vorallem wenn es mal zu konflikten kommt sind wir gläsern.

    • Anonym sagt:

      von heute auf morgen kann so jemand … alles für Europa abschalten lassen

      Gut erkannt, das gilt seit Jahrzehnten, und auch für Google, Apple, Adobe, Cisco, Oracle, amazon usw., bisher wurde man nur einfach als Verschwörungstheoretiker bezeichnet, wenn man auf dieses gigantische Risiko hingewiesen hat.

    • Bernd Bachmann sagt:

      Es würde schon helfen, wenn man gewisse Personen nicht arroganterweise als "hirnverbrannte Affen" abtäte, sondern das, was sie sagen und tun, ernstnähme. Anders als gewisse Personen hierzulande haben die nämlich nach ihrer Wahl bisher immer genau das gemacht, was sie vorher angekündigt hatten. Man hätte also seit mindestens 8 Jahren wissen können, womit man rechnen muss. Aber ist jetzt natürlich wieder völlig überrascht.

      • Luzifer sagt:

        naja wenn man es selbst eben nicht hinkriegt muss man eben andere diskretditieren…. Trump mag ich auch nicht, aber er hat Rückgrat und zieht durch was er progagiert, ander als unsere rückgratslose Politiker die dich vor der Wahl belügen und nach der Wahl nix mehr wissen.

        Da ist mir Trump dann sogar lieber, den da weis ich woran ich bin… kein Hü & Hott wie hier. Da kann ich mich drauf einstellen…, da gibt es keine Überraschungen, sondern ganz klar was er ankündigt…

        • Günter Born sagt:

          dein Hü & Hot lässt mich hier schmunzeln, warte noch einige Monate, dann hat der Mann mit seiner Garde die USA gegen die Wand gefahren, und so manche Anordnung wird im Tagesrhythmus widerrufen

          • Anonym sagt:

            Beim gegen die Wand fahren ist aber die EU und insbesondere Deutschland den USA nicht mehr weit hinterher, man holt in Risenschritten auf…

            • Günter Born sagt:

              Ist dem wirklich so, oder ist es Stammtisch-Gerede und an allem sind "die Grünen" schuld? Frag für einen Freund. Es ist beileibe nicht alles optimal, aber diese erratische Politik, die der 47. US Präsident aktuell an den Tag legt, kann ich weder in der EU-Kommission noch in lokalen Regierungen der EU-Mitglieder erkennen.

              • Anonym sagt:

                Die gigantische "Sonder"-Neuverschuldung tragen "Die Grünen" zwar mit, Hauptantreiber sind aber auch andere in EU und Deutschland. Mit Stammtisch hat es nur insofern zu tun, dass ein Bier durch das Gelddrucken inflationbedingt mittelfristig die 10€ Marke knacken dürfte und damit weitere Stammtisch Lokale wirtschaftlich das Zeitliche segnen wird.

          • Gustav sagt:

            Das Hü und Hott zum Beispiel bei den Zöllen hat Methode:
            Tag 1: Wir kündigen irgendetwas wirtschaftlich Nachteiliges an
            Tag 2: Aktienkurse fallen
            Tag 3: Kurse fallen noch etwas mehr + Musk und andere Milliardärsfreunde von Trump kaufen (jetzt günstige) Aktien
            Tag 4: Ankündigungen werden abgeschwächt, Aktienkurse steigen wieder
            Tag 5: ehemalige Besitzer der Aktien jetzt ärmer, Trumps Milliardärsfreunde jetzt reicher

            Das Spiel lässt sich für verschiedene Branchen beliebig wiederholen, siehe
            https://www.dannebohm.com/post/03-07-2025

      • Anonym sagt:

        Die mediale Verblendung trägt Früchte. Selbst denken (und zwar gerne auch mal weiter als von der Tapete bis zur Wand) scheint ausser Mode gekommen zu sein.

  6. Luzifer sagt:

    fordern… blablabla… wieder mal nur dummes Geschwätz!

    Machen nicht fordern… vielleicht mal bei den Chinesen anfragen… die zeigen wies geht.
    Nicht weil sie wollten sollten weil sie durch den Wirtschaftskrieg der USA dazu gezwungen sind.

  7. Gast sagt:

    Nein, wir müssen doch in die Ami-Cloud, das muss doch gut sein, wenn es das BSI empfiehlt:
    https://www.heise.de/news/Erpressbarkeit-Informatiker-gegen-Cloud-Kooperation-zwischen-BSI-und-Google-10324992.html

    Hoffentlich hat Musk recht und wir leben nur in einer Simulation ;-)
    Die kann man dann einfach neu starten, wenn sie abstürzt.

  8. Starmanager sagt:

    Man koennte doch eine Digital Steuer fuer die Daten aus den USA erheben und damit die Entwickler hier ohne Werbung zu finanzieren. Oder mit der Digitalsteuer die Schulen auf Vordermann bringen damit die Jugend mehr Freude am sinnvollen Umgang mit dem Computer bekommt. Wenn Europa sich zusammentut und gemeinsam eine Plattform an den Start bringt wird sich die Qualitaet wieder bessern.

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