Provokante Frage: Wird Call by Call zum Senken der Telefonkosten in Deutschland nur noch von "sozial schwachen Senioren" genutzt, die wenig bis keine Ahnung oder Zugang zum Internet haben? Die Monopolkommission empfiehlt jedenfalls, die Regulierung, die die deutsche Telekom verpflichtet, Call by Call und Preselection zuzulassen, auslaufen zu lassen.
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Worum geht es eigentlich? Wer günstiger telefonieren möchte, kann mit Sparvorwahlen der deutschen Telekom ein Schnippchen schlagen. Mit dem sogenannten Call by Call, bei dem man eine Sparvorwahl vor der eigentlichen Rufnummer wählt, gilt der Tarif des jeweiligen Anbieters und nicht der Telekom. Nutze ich eigentlich noch recht häufig auf meinem Festnetzanschluss (obwohl ich mich nicht zu den "Senioren ohne Ahnung vom Internetz" zähle).
Die Internetseite telnet.de hat kürzlich einen Artikel Monopolkommission: Call by Call soll auslaufen veröffentlicht, den ich ganz interessant fand und daher das Thema hier mal beleuchte.
Es ist schon so, dass Call by Call irgendwann tot sein wird. Junge Leute nutzen Smartphones, WhatsApp oder Skype zur Kommunikation und haben oft nicht einmal mehr einen Festnetzanschluss der Telekom. Wer bei fremden Anbietern einen Telefonanschluss hält, kann oft auch kein Call by Call nutzen. Und bei Internet-Telefonie (VoIP) ist das Call by Call oft auch nicht möglich – aber da gelten oft Gesprächsgebühren von 1 Cent/Minute oder sogar Flatrates für Telefonate ins Festnetz. Zudem gibt es bei der Telekom Pläne, das bisherige Festnetz bis 2017/2018 flächendecken auf Internet-Telefonie (VoIP) umzustellen.
Die Bundesnetzagentur, die für die Regulierung zuständig ist, erkennt zwar eine sinkende Bedeutung von Call by Call in Deutschland. Aber Call by Call wurde mal eingeführt, um der Telekom mehr Wettbewerb zu verordnen. Daher will die Bundesnetzagentur an Call by Call weiter festhalten.
Es gibt aber wohl noch eine Monopolkommission, die in einem Anfang Dezember 2015 vorgelegten Sondergutachtem Sondergutachten Telekommunikation 2015: Märkte im Wandel das Auslaufen empfiehlt. Ein Gutachten von den Call by Call-Betreibern, deren Geschäftsmodell damit entfallen würde, sieht bei einem Wegfall in erster Linie ältere Menschen über 65 Jahre betroffen, "die sozial eher weniger gut gestellt sind und die wenig Erfahrungen mit der Nutzung internetbasierter Ersatzangebote für die herkömmliche Festnetztelefonie" haben. Außerdem bedeute die Fortsetzung der Regulierung keine "unverhältnismäßig hohe Belastung" für die Telekom.
Bei Interesse einfach den teltarif.de-Artikel lesen. Wie schaut es eigentlich bei Ihnen aus? Wird Call by Call genutzt? Wäre der Wegfall schlimm? Oder ist das ein Thema "wie der Sack Reis, der in China umgefallen ist"?
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