Behörden können einen schon kujonieren – einen Amerikaner hat dies zur Weißglut getrieben. Daher hat er jetzt den Spieß umgedreht und seine Steuerschuld mit Schubkarren voller 1 Cent-Münzen beglichen. Die mussten vom Empfänger einzeln nachgezählt werden.
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Da bekommt der Begriff 'Wutbürger' gleich eine andere Bedeutung. Der US-Bürger lebt im US-Bundesstaat Virginia und hatte zwei Autos verkauft. Dafür schickte ihm die lokale Steuerbehörde einen Bescheid über 3.000 US Dollar Umsatzsteuer. So weit, so schlecht.
Da die Abwicklung diverser Fahrzeuganmeldungen für den US-Bürger eine nervige Angelegenheit gewesen zu sein scheinen, reagierte er auf eigene Weise und brachte den Behördenapparat auf Trab. Zuerst wollte er von der betreffenden Behörde wissen, welche Adresse er für die Anmeldung eines Sportwagens für seinen Sohn angeben müsse. Er besaß offenbar zwei Häuser in unterschiedlichen Bezirken (Countries). Bei Anrufen landete er aber immer wieder in einem Callcenter und wurde dort abserviert, bzw. kam nicht weiter.
Genervt klagte er daher auf die Herausgabe der direkten Telefonnummer des zuständigen Büros und als er diese hatte, erfragte er bei der KFZ-Anmeldestelle gleich die Durchwahlen von neun weiteren Außenstellen. Da er diese nicht bekam, klagte er erneut auf die Herausgabe der neun Telefonnummern. Diese wurden ihm vom Staatsanwalt schließlich auf einem Zettel ausgehändigt. Ziemlich viel Aufwand und Bürgerfreundlichkeit von Behörden schreibt sich wohl anders.
#ICYMI: Virginia man spends $1,000 to deliver 300,000 pennies to Lebanon DMV: https://t.co/YsU9DZQm9C@DRUDGE_REPORT @WSJ @heraldcourier pic.twitter.com/e9uThQIsm6
— Herald Courier (@heraldcourier) 12. Januar 2017
Darüber hat sich der Mann so geärgert, dass er für seine Steuerschuld von 3.000 US Dollar auf einer Bank 1-Cent-Münzen bestellt und diese in fünf Schubkarren füllte. Diese karrte er zur Steuerbehörde und zahlte seine Schulden (siehe obiges Fotos). Übrigens: Die Angestellten der Steuerbehörde haben die Münzen von Hand gezählt, wird jedenfalls berichtet.
Das Ganze (Klage, Münzenbeschaffung, Helfer) kosteten ihn zwar weitere 1.000 US $ – aber er hatte seine Genugtuung und eine Schlagzeile in den Medien. Weitere Details finden sich z.B. hier.
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…und neue Schubkarren hat er anscheinend auch gekauft.
Ob die ihm die Quittung gleich gegeben haben, oder erst nach dem Zählen? :-)