Viele Verbraucher scheuen aus verschiedenen Gründen den Gang zum Anwalt. Die Gründe sind sehr vielfältig. Der Besuch beim Anwalt erscheint zu teuer, die Angelegenheit ist peinlich, welcher Anwalt ist der richtige und weitere Gründe werden genannt. Viele Sorgen sind unnötig und der Anwaltsbesuch ist oft wichtig und hilfreich. Hier ein paar Informationen zum Thema.
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Die Gründe, weshalb Verbraucher einen Anwalt aufsuchen, sind sehr vielfältig. Dies reicht von der Scheidung, über anwaltliche Unterstützung bei einem Verkehrsunfall oder einem Streit mit dem Vermieter bis hin zu Abmahnungen. Viele Verbraucher scheuen sich davor, einen Anwalt einzuschalten. Das kann auch praktische Gründe haben. So ist die Zahl der zugelassenen Rechtsanwälte in den letzten Jahren stetig angestiegen. Allerdings ist es für Juristen wichtig, sich auf einen bestimmten Rechtsbereich zu spezialisieren, um ihre Klienten bestmöglich beraten zu können. Für Verbraucher ist es oft kein triviales Problem, den richtigen Anwalt zu finden.
(Quelle: Pixabay CC0 Creative Commons)
Das Online-Vermittlungsportal für Rechtshilfe JAASPER, deckt die häufigsten Ursachen, warum der Gang zum Anwalt gescheut wird, auf. Gleichzeitig werden auch einige Missverständnisse ausgeräumt.
1. Die Kosten eines Anwalts
Vor allem Verbraucher ohne Rechtsschutzversicherung, die selbst für alle anfallenden Ausgaben aufkommen müssen, scheuen den Gang zum Anwalt. Problem ist, dass dem Klienten nie im Voraus die genaue Endsumme genannt werden kann, auf die sich schlussendlich alle Kosten belaufen. Des Weiteren bevorzugen Anwälte oftmals eine Abrechnung pro Stunde und beziehen Telefonate und E-Mails in die Kosten mit ein, wodurch der Klient nur wenig Kontrolle über die anfallende Summe hat.
Selbst Pauschalpreise bedeuten nicht zwangsläufig, dass die Kosten am Ende nicht doch höher ausfallen. Letztendlich muss jedoch der Verlierer die gesamten Gerichtsgebühren, die Kosten für den eigenen Anwalt sowie über das gesetzlich geregelte Honorar auch die Kosten für den Anwalt der Gegenseite übernehmen. Im Allgemeinen hängen die Gerichtsgebühren und die Anwaltshonorare jedoch vor allem vom Streitwert ab.
Der Gesetzgeber ermöglicht mit dem Beratungshilfegesetz den Zugang zu einem Anwalt auch denjenigen, die sich sonst keinen Anwalt leisten können. Durch die Bewilligung werden die außergerichtlichen Gebühren des eigenen Rechtsanwalts vom Staat übernommen. Der Rechtssuchende hat lediglich einen Eigenanteil in Höhe von 15 Euro zu bezahlen. Die Beratungshilfe kann beim zuständigen Amtsgericht beantragt werden.
2. Pikante Angelegenheit
Wer auf eine Abofalle auf Dating-Portalen hereingefallen ist, eine Abmahnung wegen Erotik-Material-Downloads erhalten hat oder wegen Alkohol bzw. Drogen Probleme bekommen hat, dem ist es meist unangenehm, sich mit einem Anwalt zu beraten. Die Betroffenen wollen oft vermeiden, dass ihr soziales Umfeld von der entsprechenden Angelegenheit erfährt. Diese Sorgen sind unberechtigt, denn es gilt: Was mit dem Anwalt besprochen wird, bleibt beim Anwalt. Bricht ein Anwalt das Mandantengeheimnis, macht er sich strafbar und muss schlimmstenfalls mit Haftstrafe und Berufsverbot rechnen.
3. Die Angst, den Anwalt nicht zu verstehen
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Eine ebenfalls recht verbreitete Angst bei Verbrauchern ist es, die eigene und komplizierte Sprache der Juristen nicht zu verstehen. Aufgrund langer und komplexer Satzformulierungen fällt es vielen Verbrauchern schwer, die Fachsprache zu deuten. Viele Nicht-Akademiker wollen zudem nicht als ungebildet dastehen. Die nur schwer verständliche Ausdrucksweise ruft bei vielen Klienten Misstrauen hervor, dass der Anwalt gar keine ordentliche Arbeit leistet und sein Nichtstun lediglich mit ein paar juristischen Floskeln kaschiert. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn pro Stunde abgerechnet wird und der Jurist die E-Mails an den zahlenden Klienten umfassend ausführt und ausschmückt. Um Missverständnisse, Frustration und Kosten zu vermeiden, bietet es sich hier an, einen Verstehensvermittler einzuschalten. Also jemanden, der beide Perspektiven kennt, die Sprache des Anwalts und die des Mandanten spricht und somit neutral vermitteln kann.
4. Den richtigen Anwalt für den jeweiligen Rechtsfall finden
Viele Verbraucher sind sich schlicht unsicher, an welchen Anwalt sie sich überhaupt wenden sollen. Denn: Anwalt ist nicht gleich Anwalt. Es gilt unter anderem zu beachten, ob ein Jurist auf die Unternehmens- oder die Verbraucherseite spezialisiert ist oder welche Art von Klienten er betreut. Eine Unterscheidung ist zudem hinsichtlich des Fachgebiets vorzunehmen: Da juristische Sachverhalte sehr komplex sind, bedarf es die entsprechenden Experten auf dem jeweiligen Gebiet.
Bei der Suche nach dem richtigen Anwalt helfen heutzutage vermehrt Bewertungsplattformen im Internet. Viele Verbraucher vertrauen auch auf die Empfehlungen von Familie und Freunden oder sogar auf die Meinung eines Juristen im Bekanntenkreis. Zudem empfehlen sich Anwaltsuchdienste, die es per Internet und Telefon gibt. Aber auch Online-Vermittlungsplattformen für Rechtshilfe, wie z.B. JAASPER, stellen sicher, dass Klienten mit ihrem Anliegen auch immer den richtigen Anwalt finden.
5. Die Angst, dass man übers Ohr gehauen wird
Oftmals herrscht bei Verbrauchern die Angst, dass der Anwalt sie um ihr Geld bringt ohne ihnen dabei wirklich effektiv zu helfen. So kann dem Juristen etwa vorgeworfen werden, er würde bewusst länger Zeit benötigen, wenn dieser seine Leistung pro Stunde abrechnet. Überdies ist die Furcht vorhanden, der Anwalt würde einen Fall absichtlich vor Gericht bringen, da er auf diese Weise mehr verdienen würde als bei einer außergerichtlichen Einigung. Ebenso besteht keine Sicherheit darüber, was die Anwälte beider Parteien im Hinterzimmer zu ihren Gunsten aushandeln.
Es lohnt sich daher, eine Nachfrage bei der Anwaltskammer zu wagen, da hier nicht nur alle Juristen bekannt sind, sondern auch etwaige Fehler, die sie sich während ihrer Karriere haben zuschulden kommen lassen. Darüber hinaus kann natürlich auch die Erkundigung eingeholt werden, ob sich der Anwalt so verhalten darf, wie er es tut.
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