Es ist eine phantastisch, tragische Geschichte des 'weißen' Indianers Herman Lehman, die sich 1869 in Texas, USA, zugetragen hat. Der kleine Herman wurde von Indianern geraubt und von diesen groß gezogen. Später fand er nicht mehr in sein altes Leben zurück.
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Herman Lehmann, so weiß es die Wikipedia, wurde als Sohn der deutschen Einwanderer Moritz und Augusta Lehmann, die im Jahre 1846 nach Texas gekommen waren, 1859 in Texas geboren und verstarb 1932.
Bis zum Alter von 10 Jahren lebte das Kind mit seinem Bruder, den beiden Schwestern und den Eltern auf einer abgelegenen Farm in Texas, in der Nähe von Fredericksburg.
Am 16. Mai 1870 wurde die Farm von einer Gruppe Apachen überfallen. Herman und sein Bruder Willie wurden von den Indianern auf einem Feld gefangen und geraubt. Die beiden Schwestern konnten ins Haus der Farm fliehen.
Vier Tage später wurde die Gruppe Apachen von einer Armeepatrouille entdeckt. Während eines Feuergefecht konnte Willie fliehen und kehrte nach Haus zurück. Die Apachen entkamen mit Herman als Beute.
Zuerst lebte er beim Stamm der Apachen, zunächst als persönliches Eigentum eines Häuptling namens Carnoviste und dessen Frau Laughing Eyes. Ungefähr um die Frühlingszeit des Jahres 1876 brachte Herman Lehmann einen Medizinmann einer rivalisierenden Gruppe der Apachen bei einem Gefecht um und rächte damit dessen Mord an seinem Häuptling Carnoviste.
Da Herman Rache fürchtet, flüchtete er in entlegenere Gebiete und versteckte sich dort für etwa ein Jahr. Das von ihm zunächst gewählte Rückzugsgebiet beschrieb er in seiner Autobiographie als ein Paradies mit viel Jagdwild, grünen Flussauen mit gutem Wasser und idealen Temperaturen. Als er jedoch merkte, dass andere einheimische Gruppen durch diese Gegend streiften, zog er weiter und fasste endlich den Entschluss, sich den Comanche anzuschließen. Zu dieser Zeit war er etwa sechzehn Jahre alt. Er näherte sich einer Gruppe der Comanche und nach einer Beobachtungszeit begab er sich in deren Lager. Er erzählte ihnen seine Lebensgeschichte und überzeugte sie von seinen guten Absichten. Schließlich nahmen sie ihn auf. Er durfte sich die Familie, zu der er gehören wollte, aussuchen und wählte als seinen Bruder Cotopa.
Lehmann lebte etwa neun Jahre mit den Indianern, davon vier mit den Apachen, und assimilierte sich völlig. Der Häuptling der Comanche Quanah Parker hatte im Jahr 1875 die Niederlegung der Waffen für sein Volk mit den Weißen abschließend verhandelt. Bis zum Sommer 1877 versuchte der Häuptling versprengte Gruppen, die die Waffen bisher nicht niedergelegt hatten, zur Aufgabe des Kampfes und Umzug in das Reservat zu überzeugen. Herman Lehmann weigerte sich zunächst, zog aber später ebenfalls in das Reservat in der Nähe von Fort Sill, im heutigen Oklahoma.
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Seine leibliche Mutter suchte ihn in Fort Sill auf und identifizierte ihn an einem Mal. Lehmann kehrte zwar zu seiner Familie zurück, fand aber keinen wirklichen Anschluss mehr. 1927 veröffentlicht er seine Autobiografie Nine years Among the Indians. Einige Details lassen in der Wikipedia nachlesen, SPON hat dieser Tage einen eigenen Artikel über Lehmann veröffentlicht.
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