Ist das 49-Euro-Ticket jetzt eine riesige Erfolgsgeschichte, oder eher doch viel Geld verbrannt, um Pendler aus der Mittelschicht zu entlasten? Zumindest scheinen Käufer dieses Tickets schon wieder abzuspringen.
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Von Protagonisten wird das 49-Euro-Ticket ja wie die Erfindung von "geschnitten Brot" gefeiert. Wer auf dem Land lebt und ohne zuverlässige und zeitlich halbwegs passende Verbindungen im öffentlichen Nahverkehr da steht, wird weiter auf das Auto ausweichen.
Die Woche habe ich mit einem Auge die Sendung Hart aber fair mit verfolgt, wo die These aufkam, dass da sehr viel Geld mit beschränkter Wirkung ausgegeben wurde. Es heißt, dass etwas 5 % der 49-Euro-Ticket-Käufer neu vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen seien. Kritisiert wurde in der Sendung, dass dafür 3 Milliarden Euro ausgegeben worden seien, die an andere Stelle mehr Sinn gemacht hätten.
Für Pendler, die eh schon mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, stellt das 49-Euro-Ticket eine günstige Option dar. Aber im Mittel seien die öffentlichen Verkehrsmittel nur zu 25% mit Reisenden gefüllt – auf Hauptstrecken und zu Stoßzeiten kommt es dann zur Überlastung der öffentlichen Verkehrsmittel – auch dies waren Erkenntnisse aus der Sendung.
Unter dem Strich: Wer bisher schon mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war, nimmt gerne das 49-Euro-Ticket an und spart. Der Rest der möglichen 49-Euro-Ticket-Nutzer zeigt die kalte Schulter. Und sogar Leute, die sich ein 49-Euro-Ticket gekauft haben – das verlängert sich ja automatisch jeden Monat – springen wieder ab.
Der RND-Artikel hier greift das auf und berichtet, dass mehr als jeder zehnte Käufer des 49-Euro-Ticket das Abo schon wieder gekündigt habe. Die Zahlen gehen aus einer bundesweiten Marktforschung hervor, wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
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