Der Flugplatz mit den Grabsteinen in der Landebahn

Es hat etwas von morbidem Charme: Du startest oder landest auf einem Flughafen und plötzlich flitzen Grabsteine an dir vorbei. Zwei Grabsteine sind sogar in der Start- und Landebahn eingelassen.


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Die Geschichte ist mir kürzlich über Presseberichte unter die Augen gekommen – das Thema ist aber bereits Jahre alt (siehe z.B. diesen englischen Beitrag). Nachfolgendes Satellitenfoto aus Google Maps zeigt die beiden Grabsteine, die im Seitenstreifen der Start- und Landebahn einbetoniert sind.

Grabsteine in LandebahnEinbetonierte Grabsteine in Start- und Landebahn

Es handelt sich um den Savannah/Hilton Head International- Airport, ein kleinerer Flugplatz in im US-Bundesstaat Georgia. Die Kuriosität wird sogar offiziell vom Flughafen erwähnt, wie man auf dieser Webseite des Airports nachlesen kann.

Savanna Airpot Friedhof

Der Flughafen wurde im Jahr 1942, während des zweiten Weltkriegs gebaut. Dazu wurde zwischen der US-Bundesregierung und der Stadt Savannah ein Pachtvertrag über 1.100 Acres auf dem Gelände des heutigen Savannah/Hilton Head International ausgehandelt.

Kurz nach dem Erwerb des Geländes begann die US-Regierung zusätzlicher Flächen zu erwerben, um die Einrichtungen des Flughafens zu erweitern (er diente als Kommandostützpunkt und Ausbildungsstation für schwere Bombengeschütze für das zweite Bombengeschwader des Army Air Corps).

Zu diesen erworbenen Flächen gehörte auch ein privater Familienfriedhof der Familie Dotson. Es wird angenommen, dass der Familienfriedhof hundert oder mehr Gräber umfasste. Die Urenkel der Dotsons verhandelten mit der US-Bundesregierung, so dass die Gräber auf den Bonaventure-Friedhof in Savannah umgebettet wurden. Nur vier Gräber blieben auf dem Flughafen erhalten, wovon zwei im Seitenstreifen der Landebahn zu sehen sind.


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Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hat Anfang Juni 2024 den Artikel zur Frage, warum es auf einem US-Flugplatz einen Friedhof gibt und sogar zwei Grabsteine in der Start- und Landebahn einbetoniert sind, veröffentlicht. Da kann man bei Interesse weitere Details nachlesen. In Deutschland sind "Familienfriedhöfe" ja eher selten, da die Friedhofsordnungen dem entgegen stehen. Allerdings gibt es ca. 1 km von meinem Wohnort entfernt Hof Gimbach (Impressionen gibt es im Reiseblog im Beitrag Herbstwanderung am Schinderhannessteig (Taunus)). Von diesem Hof weiß ich, dass dort ebenfalls ein kleiner Familienfriedhof existiert, wo Verstorbene beerdigt wurden und wohl auch noch werden.


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Eine Antwort zu Der Flugplatz mit den Grabsteinen in der Landebahn

  1. Info sagt:

    Ist es wahr…, ist es wahr? Das Kühe das Gras essen und nicht rauchen. Alles Löge…, Alles Lüge…

    Huch, falscher Kommentar…. :-)

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