Irre: Zeitumstellung ist, wenn das Finanzamt dir 1.700 Mal den gleichen Brief schickt

Einen Brief vom Finanzamt bekommen die meisten Leute ungerne, es sei denn, es gibt eine Steuererstattung. Ein Mann aus Quickborn bekam schubkarrenweise den gleichen Brief – genau 1.7000 Mal. Schuld war die Zeitumstellung.


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Im aktuellen Fall wollte der "Kunde des Finanzamts" – im Behördendeutsch als Steuerpflichtiger bezeichnet (ich habe es drei Mal kontrolliert, ob ich nicht Steuerflüchtling geschrieben habe) – lediglich einen Elster-Zugang haben. Da werden die Zugangsdaten per Post verschickt. So weit so gut.

Notiz an unser Merkbuch: Wenn Du einen Elster-Zugang beim Finanzamt beantragst, mache dies niemals nicht zum Jahreswechsel, am 31. Dezember, oder gar im Frühling beim Wechsel zur Sommerzeit oder im Spätherbst beim Wechsel zur Normalzeit. Wusste unser Steuer-Dings-Bums-Kunde nicht.

Ausbaden musste es dann der arme Postbote, der 1.700 gleiche Schreiben an die Adresse des Steuerpflichtigen karren durfte. Die Begründung des Finanzamts für den am Wochenende der Zeitumstellung eingereichten Antrag auf Elster-Zugang lautete: "Der Antrag beziehungsweise der daraus resultierende Zugangsbrief ist durch einen technischen Fehler, ausgelöst durch die zeitgleiche Zeitumstellung, quasi in eine ›Zeitschleife‹ geraten."

Da haben wir nochmals Glück gehabt, stell dir vor, es wäre eine Zahlungsaufforderung gewesen. Spiegel Online hat hier mit Verweis auf das Flensburger Tageblatt berichtet.

Ach so: Doof ist, dass Du als Steuerflüchtling, äh Steuerpflichtiger oder Steuerpflichtige, alle Briefe kontrollieren musst. Denn in einem der 1.700 Schreiben könnte sich ja – kein fünf-Markt-Schein – eine abweichende Mitteilung befinden – so in der Art "Sie haben noch 0,01 Cents Steuerschuld – zu begleichen bis …".


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