Von Donald Trump, derzeit US-Präsident, ist allgemein bekannt, dass er Vorfahren aus der Pfalz hat. Ich habe mal einen Blick hinter die Kulissen geworfen und erstaunliches über die Wurzeln des US-Präsidenten gelernt.
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Zum 1. April 2025 hatte ich hier im Blog einen kleinen April-Scherz in Form des Beitrags Ist Donald Trump bald nicht mehr US-Präsident und hat Deutschland dann ein Problem? veröffentlicht. Tenor: Donald wird als Ausländer aus den USA ausgewiesen und landet im Heimatland des Großvaters. Aber da wusste ich noch nicht, wie falsch ich lag, selbst Trumps Großvater wurde bei seiner Wiederkehr aus den USA nicht mehr im damaligen Königreich Bayern aufgenommen.
Beim Antrittsbesuch hat Bundeskanzler Friedrich Merz kürzlich eine gerahmte Kopie der Geburtsurkunde von Fredrick Trump, des Großvaters von Trump überreicht. Das war der Anlass, mal einen Artikel mit einigen Details hier im Blog einzustellen.
Die Geschichte von Trumps Großvater
In der Wikipedia lässt sich nachlesen, dass Frederick Trump am 14. März 1869 in Kallstadt, Pfalz, damals noch Königreich Bayern, als Friedrich Trump geboren wurde. Er starb am 30. Mai 1918 in New York City, USA.
Die Familie besaß ein kleines Weingut, aber der Vater war schon bei Friedrichs Geburt lungenkrank, und als er 1877 starb, hinterließ er wegen der Arztkosten hohe Schulden. Deshalb mussten die älteren Geschwister im Weingut mitarbeiten. Friedrich erschien der Mutter als für diese harte Arbeit nicht geeignet, und deshalb schickte sie ihn im Alter von 14 Jahren in das nahe gelegene Frankenthal, wo er eine Ausbildung zum Friseur machte.
Als Friseur hätte Trump im kleinen Kallstadt (damals knapp 1.000 Einwohner) kein Auskommen gefunden. Die Rhein-Pfalz berichtet in diesem Artikel, dass Friedrich der zweijährigen Wehrpflicht entkommen wollte.
Er wanderte (ohne ordnungsgemäße Abmeldung, die er wegen der Wehrpflicht wohl auch nicht erhalten hätte) mit 16 Jahren nach Amerika aus. Seine älteste Schwester Katharina war bereits im Jahr zuvor nach New York ausgewandert und hatte dort ihren ebenfalls aus Kallstadt stammenden Verlobten Friedrich Schuster geheiratet. Friedrich wohnte bei seiner Schwester, wie die Wikipedia berichtete und arbeite als Friseur.
Mit der bescheidenen Existenz als Friseur war Friedrich Trump nicht zufrieden. Er wollte reich werden. Im November 1891 übernahm er mit Hilfe von Zuwendungen durch Verwandte ein kleines Restaurant im Rotlichtbezirk von Seattle. 1891 wurde er in den USA eingebürgert und nahm den Namen Frederick an.
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Später zog er in das Städtchen Monte Cristo, Goldgräber-Stadt nordöstlich von Seattle, heute eine Geisterstadt. Dort führte er nach Medienberichten ein Hotel und ein Bordell. Mit 27 wurde er zum Friedensrichter bestellt. 1898 folgte er Goldgräbern ins Städtchen Bennet in Kanadas Provinz British Columbia. Dort eröffnete er ein Restaurant und Hotel (mit zweifelhaftem Ruf, wegen der "private boxes for ladies", wie es heißt). 1901 stieg er in den USA aus seinen Unternehmungen mit 80.000 Mark in der Tasche aus, um sich in Deutschland eine Ehefrau zu suchen.
In Kallstadt heiratete Trump 1902 als reicher Mann die frühere Nachbarstochter Elisabeth Christ in Ludwigshafen (weil Trump Ausländer war). Danach zogen sie nach New York und wohnten dort. Seine Frau litt aber bald sehr unter Heimweh, weshalb die Trumps 1904 wieder in die Pfalz zurückkehrten.
Um sich dauerhaft ansiedeln zu können, beantragte er erneut die bayerische Staatsbürgerschaft, die jedoch abgelehnt wurde, weil er sich dem Wehrdienst entzogen habe (die Details lassen sich in der Wikipedia nachlesen).
1905 wurden die Trumps endgültig aus Deutschland ausgewiesen und übersiedelten nach New York. Trump arbeitete wieder als Friseur, später mit eigenem Salon. 1908 stieg Trump in das Immobiliengeschäft ein.
Im Mai 1918 fühlte sich Trump während eines Spaziergangs mit seinem Sohn Fred plötzlich sehr unwohl, und er begab sich ins Bett. Er starb am 30. Mai 1918 – in einer Quelle hieß es an der spanischen Grippe. Seine Witwe und sein noch minderjähriger Sohn Fred führten seine Immobilienprojekte unter der Firma Elizabeth Trump & Son fort. Die Familie hatte ein Haus und fünf unbebaute Grundstücke, sowie Erspartes – alles zusammen im Wert von ca. 950.000 US-Dollar geerbt.
Fred, der Sohn, baute dann das Ganze zu einem Unternehmen aus, das Hunderte Millionen US-Dollar wert wurde und heute als The Trump Organization im Besitz des Enkels Donald Trump ist. Ganz schön flexibel, der Opa von Trump, und auch Trumps Vater wusste, wie man Geld verdient.
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