In den technischen Foren häufen sich Beschwerden von Anwendern, bei denen Wiederherstellungspunkte nicht dauerhaft gespeichert werden. Spätestens nach einem Neustart sind die Wiederherstellungspunkte wieder weg. Dies kann mehrere Ursachen haben. Der Beitrag versucht, einige Hintergründe und Lösungen zusammenzufassen.
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Dualboot mit Windows XP macht Ärger
Benutzer eines Systems, die parallel zu Windows 7 noch Windows XP fahren, machen die merkwürdige Erfahrung, dass die Wiederherstellungspunkte nicht permanent angelegt werden können. Die Ursache ist ein nicht zu Windows Vista/Windows 7 kompatibler Mechanismus, der die Wiederherstellungspunkte beim Starten von Windows XP auf allen anderen Datenträgern löscht. Auf die Hintergründe und eine Lösung habe ich bereits in meinem IT- und Windows Vista-Blog in diesem Artikel hingewiesen.
Falsche Einstellungen oder ungenügend Speicher
Ein beliebtes Problem ist auch eine fehlerhafte Konfigurierung des Systems, wodurch keine Wiederherstellungspunkte angelegt werden können. Windows muss mindestens 300 MByte freien Speicherplatz auf dem NTFS-Datenträger vorfinden, damit der betreffende Dienst überhaupt arbeitet.
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Weiterhin muss die Funktion in den erweiterten Systemeinstellungen eingeschaltet und für das Laufwerk konfiguriert sein (Kontextmenübefehl Eigenschaften des Symbols Computer wählen und dann auf Erweiterte Systemeinstellungen gehen – auf der Registerkarte Computerschutz finden sich die Konfigurationsoptionen – weitere Details gibt es in meinen Windows 7-Titeln aus der Magnum-Reihe).
Achten Sie darauf, dass genügend Speicherplatz für die Systemwiederherstellung auf dem Laufwerk reserviert wird. Ein Wert von 5 bis 10 % dürfte für gängige Partitionsgrößen von 100 bis 200 GByte wohl langen. Bedenken Sie aber, dass der Speicherplatz auch durch Volumenschattenkopien belegt wird – wodurch ggf. ältere Wiederherstellungspunkte entfernt werden müssen.
Notfallmaßnahmen, das kann man tun
Falls die Wiederherstellungspunkte verschwinden, sollten die obigen Ursachen und Maßnahmen überprüft werden. Hilft dies nichts, sollten Sie die Systemwiederherstellung für die Laufwerke komplett ausschalten, neu starten und dann die Funktion wieder zulassen.
Eine weitere Eskalationsstufe wäre, diesen Mechanismus im abgesicherten Modus auszuführen (aufrufbar über die F8-Funktionstaste).
Führt dies nicht weiter, sollten Sie die Eingabeaufforderung über den Befehl Als Administrator ausführen aufrufen. Anschließend geben Sie im Fenster der Eingabeaufforderung den folgenden Befehl ein.
vssadmin list shadowstorage
Das Befehlszeilentool vssadmin listet dann den Speicherplatz auf, der für Volumenschattenkopien bereitsteht. Über die weiteren Optionen des Befehls lässt sich auch die Größe des reservierten Speicherbereichs anpassen. Allerdings sollte das Abschalten der Volumenschattenkopien auf der Benutzeroberfläche oder das Anpassen der Größe des reservierten Speicherbereichs die gleiche Wirkung haben.
Noch ein paar Problembären
Können die obigen Ursachen bei Windows 7 ausgeschlossen werden, gilt es nach weiteren Problembären Ausschau zu halten. Da gibt es den Typ des Anwenders mit Optimierungswahn, der unbedingt noch einen tollen Freeware-Defragmenter, den zweiten oder dritten Virenscanner etc. auf dem System haben muss.
Und genau diese Kandidaten kristallisierten sich zwischenzeitlich als Ursache für verlorene Wiederherstellungspunkte heraus. Normalerweise sollten nach einigen Tagen Betrieb eine Reihe an Systemprüfpunkten vorliegen. Aber obwohl kein Dual-Boot-Betrieb mit Windows XP genutzt wird, stellen einige Anwender fest, dass lediglich wenige (2-3) aktuelle Wiederherstellungspunkte auf dem System verbleiben – ältere Einträge werden offensichtlich vom System gelöscht.
Die Ursache ist bekannt – Programme von Drittherstellern, die in Windows 7 eingreifen! Die üblichen Verdächtigen sind Virenscanner und Defragmentierungstools von Drittherstellern. Manche Defragmentierungstools verändern so viele Blöcke auf der Festplatte, das der Funktion zum Anlegen von Schattenkopien der freie Speicherplatz zum Sichern der alten Kopien ausgeht. Die in Windows Vista und Windows 7 integrierte Defragmentierung sollte dieses Problem dagegen nicht haben. Allerdings kann es zu Problemen mit dem Volumenschattenkopien-Dienst von Windows kommen, wenn die Clustergrößen von 16 KB abweichen. Microsoft hat ein mögliches Problem mit in einem Knowledge-Base-Artikel [8] zu Windows Server 2003 beschrieben (ob dies noch für Windows Vista/Windows 7 gilt, ist unklar). Bei Diskeeper muss z. B. ein (VSS)-Kompatibilitätsmodus bei der Defragmentation eingeschaltet werden.
Die andere Quelle des Übels sind Virenscanner mit One-Pass-Scan. Dies bedeutet, der Virenscanner öffnet eine Datei im Schreibmodus, führt den Scan durch und setzt dann das Attribut wieder zurück. Die Journalfunktion des NTFS-Dateisystems registriert aber diese Schreiboperationen und veranlasst eine Schattenkopie der beim Virenscan geöffneten Dateien anzulegen. Daher geht dem System schnell der Platz zur Sicherung von Schattenkopien aus und es können auch keine Wiederherstellungspunkte mehr angelegt werden (bzw. ältere Sicherungspunkt müssen vorher gelöscht werden).
Manchmal sitzt auch der Fehler vor der Tastatur und setzt Werkzeug wie Registry-Cleaner oder Tuning-/Optimierungs-Tools (oder alte Defragmenter) ein, worauf das System beschädigt wird. Als letzte Maßnahme bleibt dann nur noch ein Clean-Install von Windows 7 übrig. Dann ist zu testen, ob das Problem der automatisch gelöschten Wiederherstellungspunkte behoben ist (was wohl in den meisten Fällen zutreffen wird). Durch schrittweise Installation der benötigten Tools lässt sich dann evaluieren, ob da eventuell ein Problembär darunter ist.
Anmerkung: Der Beitrag ist "work in progress". Gelange ich zu weiteren Erkenntnissen, werde ich diese Informationen hier ergänzen. Natürlich steht meinen Lesern auch die Kommentarfunktion zur Verfügung, um "zweckdienliche Hinweise" zum "erlegen diverser Problembären" zu liefern.
Links
[1] Microsoft-Foreneintrag 1
[2] Microsoft-Foreneintrag 2
[3] Microsoft-Foreneintrag 3
[4] Antworten in Computing.net
[5] Forenthread in WindowsSeven
[6] Wiederherstellungspunkte – kaum angelegt und schon wieder weg? (Vista-Blog)
[7] Noch ein Forenthread mit dem Problem
[8] Shadow copies may be lost when you defragment a volume
[9] Die Systemwiederherstellung funktioniert nicht
[10] Zugriff auf Schattenkopien in Vista Home Premium
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Auch eine stark fragmentierte Auslagungsdatei kann Usache für verschwindende Systemwiederherstellungspunkte sein [1].
1:
Im abgesicherten Modus steht nicht die Möglichkeit zur Verfügung, die Systemwiederherstellung über die Windows-Menüs zu aktivieren oder zu deaktivieren.
Habe noch eine weitere potentielle Lösung zu bieten.
Monatelang habe ich mich bei einem neu gekauften PC mit Win 7 Pro mit dem Problem "Wiederherstellungspunkte verschwinden nach Neustart" herumgeärgert und alles versucht, was das Netz hergibt (Computerschutz an/aus, Page- und Hiberfile.sys und SystemVolumeInformation gelöscht, defragmentiert, neu angelegt… chkdsk und defrag auf allen Volumes inkl. "System Reserviert" zum Erbrechen durchlaufen lassen… mich von "sfc /scannow" und "CheckSUR" verunsichern lassen…) -> Nichts!
Genaue Beschreibung des Problems:
1.
Es kann ein erster Wiederherstellungspunkt angelegt werden (manuell oder automatisch). Es gibt dabei keine einzige Fehlermeldung, weder in der Benutzeroberfläche noch im Ereignisprotokoll. Der W-Punkt ist allerdings unrealistisch mikrig (~20MB) und "wächst" auch nicht mit der Zeit, wie das echte W-Punkte tun.
Solange kein zweiter angelegt wird, überlebt er auch einen Neustart!
2.
Bei Anlage eines zweiten (und weiteren) W-Punkten, gibt es ebenfalls keine unmittelbare Fehlermeldung. Es treten ab jetzt aber, zeitlich unabhängig davon regelmäßig NTFS-Fehler auf:
Protokollname: System Quelle: Ntfs Ereignis-ID: 55
"Die Dateisystemstruktur auf dem Datenträger ist beschädigt und unbrauchbar. Führen Sie auf dem Volume "" den Befehl "chkdsk" aus."
Genauer:
Dieser Fehler tritt immer/nur auf, wenn die Dienste VSS und SWPRV laufen (die laufen ja nur bedarfsweise, werden gestartet und schließen sich dann wieder).
3.
Erfolgt ein Neustart, nachdem mehr als ein W-Punkt vorhanden sind, verschwinden die W-Punkte und es gibt einzig einen Volsnap-Fehler:
Protokollname: System Quelle: volsnap Ereignis-ID: 20
"Die Schattenkopien von Volume "C:" wurden aufgrund von einem fehlgeschlagenen Rechenvorgang bezüglich verfügbarem Speicher abgebrochen."
Obwohl der Volsnap-Fehler 20 ja irgendwie in die richtige Richtung weist, habe ich im Netz nichts brauchbares gefunden…
Schließlich (leider erst sehr spät) bin ich auf die Idee gekommen, mal ein "Systemabbild" zu versuchen. Ging natürlich nicht, aber zum ersten Mal kam ein auch dem Benutzer angezeigter Fehler:
Protokollname: Application Quelle: Windows Backup Ereignis-ID: 4104
.. "Auf dem Datenträger befindet sich kein erkanntes Dateisystem. Stellen Sie sicher, dass alle benötigten Dateisystemtreiber geladen sind und dass der Datenträger nicht beschädigt ist. (0x800703ED)"
Dadurch habe ich dann hier:
http://www.borncity.com/blog/2010/12/01/windows-backup-fehlerdiagnosen/#comment-29262
zum ersten Mal etwas von "Partitionsstruktur" gelesen. Aha!
Irgendwelche Dritt-Programme (Acronis etc…) wurde nie benutzt. Aber(!) als erste Amtshandlung hatte ich auf dem neuen PC ganz regulär mit der Datenträgerverwaltung die System-Partition halbiert und eine neue (für eigene Dateien) angelegt. Kann man da Fehler machen? Darf man nur Werte verwenden, die ganzzahlig in der Clustergröße aufgehen??
===
Ohne große Hoffnung bin ich nochmal in die Datenträgerverwaltung gegangen und habe die beiden Partitionen einfach nacheinander jeweils um 100MB verkleinert und unmittelbar wieder vergrößert…
Und man glaubt es nicht:
DAS WAR ES !!!!!! Die Volumenschatten funzen wieder!
===
Was auffiel: Die Systempartition (und somit auch die Festplatte) ist jetzt 1 MB kleiner als vorher. Falls nicht regulär bei jeder Datenträgerverwaltungsaktion ein MB verloren geht, scheint das Problem darin bestanden zu haben, daß NTFS zuvor 1 MB mehr "ausgewiesen" hat, als überhaupt auf der Platte vorhanden war.
Schade daß chkdsk, defrag und co so einen elementaren Fehler weder erkennen noch beheben…
Danke für die Ergänzung. Dass die Datenträgerverwaltung patzt, ist mir noch nicht untergekommen – aber Du hast es quasi bestätigt. Möglicherweise ist bei der Erstvorbereitung durch den OEM (?) bereits etwas schief gelaufen?
Gut möglich. Dann wäre ich unschuldig. ;-)