Glaukom – Bewegung und Ernährung können sich positiv auswirken

Der grüne Star (Glaukom) zählt in der westlichen Welt zu den häufigsten Erblindungsrisiken für ältere Menschen. Jetzt gibt es Hinweise, dass Bewegung, Ernährung und Computertraining den Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen können.


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Glaukom, der grüne Star, zählt in der westlichen Welt (neben Makuladegeneration und diabetesbedingten Schädigungen des Sehnervs) zu den häufigsten Erblindungsursachen. In Europa und den USA sind nahezu 2 % aller Menschen über 40 Jahre am Glaukom erkrankt. In Deutschland geht man von 800.000 Betroffenen aus. Eine Prävention gibt es wohl nicht, Früherkennung im Rahmen der Vorsorge und medikamentöse Behandlung sind die Qual der Wahl. Jetzt gibt es Hinweise, dass Bewegung, Ernährung und Computertraining den Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen können.

Informationen zum Thema Glaukom

Informationen zum Thema Glaukom finden sich im Internet zu hauf. Hier einige Seiten als Anlaufstellen:

  • glaukom.de: Eine Seite, die sich rund um das Thema Glaukom dreht und vielfältige (Patienten-)Informationen enthält. Dort erfährt man auch, dass es sich um eine Gruppe von Augenerkrankungen handelt, die die in späten Stadien die Nervenzellen der Netzhaut (Retina) und des Sehnerven schädigen können.
  • Apotheken-Umschau: Das Magazin hat einige Informationsseiten zum Grünen Star veröffentlicht. So erfährt man dort, dass es keine wirkliche Vorbeugung gegen den grünen Star gibt.

Nicht rechtzeitig erkannte und behandelte Glaukome können sie zu einer langsam fortschreitenden Beeinträchtigung des Sehvermögens bis hin zur Erblindung führen. Leider gibt es verschiedene Ursachen für die Schädigung des Sehnervs. Durch Vorsorgeuntersuchung weiß man, dass Menschen mit erhöhtem Augeninnendruck häufiger an Glaukom erkranken als Menschen mit normalem Innendruck. In diesem Apotheken Umschau-Artikel wird aber darauf hingewiesen, dass erhöhter Augeninnendruck nicht die einzige Ursache sei. Auch Durchblutungsstörungen werden als Ursachen genannt.

Momentan müssen daher Messungen des Augeninnendrucks beim Augenarzt als Vorsorgemaßnahme (also, ohne dass die Diagnose eines Glaukoms vorliegt), selbst bezahlt werden (IGEL-Leistungen). Grund: Es ist bisher nicht belegt, dass ungezielte Untersuchungen die Zahl der Glaukom-bedingten Erblindungen senkt (Quelle).

Hauptrisikofaktoren des Offenwinkelglaukoms sind nach diesem Artikel Glaukome bei Verwandten ersten Grades, ein Alter über sechzig Jahre und Fehlsichtigkeit wie höhergradige Kurzsichtigkeit. Für Betroffene gibt es aber neue Erkenntnisse aus 2014, was die Threapie eines Glaukoms günstig beeinflussen kann.

Studie: Bewegung kann den Augeninnendruck senken

Es war nur eine kurze Meldung im Senioren Ratgeber, der mich auf das Thema aufmerksam werden ließ. Dort fand sich allerdings nur der Hinweis, dass regelmäßige Bewegung (bereits 20 Minuten flottes Gehen soll etwas bringen) die Werte des Augeninnendruck senken könne. Bezogen wurde sich auf eine Übersichtsstudie, nähere Informationen fehlten leider. Ich habe dann etwas recherchiert und bin auf eine Dissertation der Deutsche Sporthochschule Köln gestoßen (leider nicht mehr abrufbar).

Zitat: Beim primären chronischen Offenwinkelglaukom (POWG) und Normaldruckglaukom (NDG) stellt ein individuell zu hoher intraokularer Druck (IOD) den wichtigsten Risikofaktor der Erkrankung dar. Die langfristige IOD-Senkung ist derzeitig der klinisch entscheidende Therapieansatz. Im Rahmen einer multifaktoriellen Glaukompathogenese bedarf es in der modernen Glaukomtherapie der Berücksichtigung der weiteren Risikofaktoren.

Nicht-medikamentöse, den IOD günstig beeinflussende Maßnahmen inklusive Lebensstilmodifikationen gewinnen in der Glaukomtherapie zunehmend an Bedeutung. Eine Reihe von Studien hat einen positiven, senkenden Einfluss von körperlicher Aktivität und Sport auf den intraokularen Druck bei Gesunden sowie bei Patienten mit Glaukomverdacht bzw. diagnostiziertem POWG/NDG belegt.

Da ist also die Verbindung zwischen Lebensstil und Glaukomtherapie. Es wird explizit auf den positiven Einfluss von körperlicher Aktivität und Sport auf den Augeninnendruck hingewiesen.

Ernährung kann sich ebenfalls günstig auswirken

Weiterhin gibt es wohl zunehmende Hinweise, dass auch die Ernährung (also der Lebensstil) sich positiv auf die Entwicklung eines Glaukoms auswirken kann. Einige Hinweise finden sich in diesem Artikel von vitanet.de.

Computertraining kann das Sehvermögen verbessern

Im Rahmen meiner Recherchen bin ich noch auf eine weitere, positive Nachricht gestoßen. Im Artikel Computertraining für besseres Sehen berichtete die Ärztezeitung im Februar 2014 über einen neuen Therapieansatz, um die Sehfähigkeit der Betroffenen wieder zu verbessern. In einer Studie der Universität Magedeburg wurde die Reaktivierbarkeit von Glaukom-bedingten Gesichtsfeldausfällen untersucht. Die Sehfähigkeit kann durch wiederholte Aktivierung der Restsehfähigkeit bei einem verhaltens- und computerbasierten Sehtraining teilweise wiederhergestellt werden (JAMA Ophthalmol. 2014; online 6. Februar).

"Der Glaukom-bedingte Sehverlust muss nicht dauerhaft sein. Durch Hirnplastizität und kortikale Reorganisation kann der Verlust teilweise aufgehoben werden und diese Entdeckung ist von klinischer Bedeutung" ist ein Zitat des Studienleiters, Professor Bernhard A. Sabel, von der Uni Magdeburg.


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Das ist doch eine weitere, positive Nachricht für die Betroffenen. Insbesondere Sport und Lebensumfeld sind Parameter, die vermutlich einfach umsetzbar sind.

Abschließender Hinweis: Da ich kein Arzt bin, sind die obigen Ausführungen als reine Information zu betrachten. Sprechen Sie im Bedarfsfall mit Ihrem behandelnden Arzt, bevor Sie eine der hier angesprochenen Maßnahmen angehen.


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