Zinsen für das sauer Ersparte gibt es ja schon längst nicht mehr. Und an der Gebührenschraube drehen die Banken auch immer. Die Sparkasse Soest bittet jetzt bestimmte Online-Banking-Kunden für "jeden Klick" (im Browser oder per App) zur Kasse. Der Vorgang ist auch ein Beispiel, wie man es von Seiten der Banken nicht machen sollte.
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Eine 'unvollständige' Meldung und die Geschichte beginnt. Der Soester Anzeiger hat die Geschichte hier ausgegraben. Kunden, die sich gegen die pauschale Kontoführungsgebühr (5 Euro/Monat) entschieden und für die günstigere Variante von 3,50 Euro/Monate optierten, werden auf andere Art belastet. Es fallen für alle Aktivitäten Gebühren an. Überweisungen, Abbuchungen, Eingänge, die Sparkasse berechnet Gebühren. So weit normal – moderne Wegelagerei – Kundendienst gibt es nicht mehr, die Filialen werden geschlossen oder im Angebot reduziert – der Kunde soll es selbst oder am Sparkassen-Terminal erledigen – und soll auch noch kräftig zahlen.
Kreative Vertragsgestaltung …
Aber die Kreativität der Soester Sparkassler geht, laut Soester Anzeiger, noch weiter. Kunden mit dem "Billig" Online-Abo werden beim Online-Banking zur Kasse gebetenso richtig abgezockt. So einfach "ich will ja nur mal kucken, kostet doch wohl nix" ist nicht mehr. Seit einiger Zeit werden Online-Banking-Kunden der Sparkasse Soest beim Stöbern im eigenen Online-Konto zur Kasse gebeten. Für jeden Klick, auch wenn keine Transaktion durchgeführt wird, fällt 1 Euro-Cent an Gebühr an, schreibt das Blatt (was aber wohl zu stark vereinfacht ist). Wie der Soester Anzeiger meldet, soll diese Gebühr jetzt sogar verdoppelt werden. Die Begründung der Bank:
„Schließlich werden schon beim bloßen Anklicken der Seite technische Prozesse im Hintergrund ausgelöst, die mit Kosten verbunden sind".
Verbraucherschützern in Nordrhein-Westfalen, die mit dem Thema konfrontiert wurden, ist scheinbar die Kinnlade herunter gefallen. Diese Internetseite hat bei den Verbraucherschützern nachgefragt, und herausgefunden, dass dort keine Informationen über die Gebühren vorliegen. Für den Sprecher der Sparkasse ist das mit den Gebühren aber ein alter Hut, wie er auf Anfrage der Redaktion des Soester Anzeiger mitteilte.
Ergänzung: Negation bei Spiegel Online
Bei Spiegel Online gibt es diesen Artikel, der das Ganze relativiert. Laut Spiegel Online sollen Kunden mit dem günstigen Online-Konto pro Transaktion 1 Cent – und zukünftig 2 Cents zahlen. So ganz traue ich diesem Braten aber nicht – die Gebühren liegen verdächtig niedrig. Auf meinen Sparkassenkonten fallen pro Online-Transaktion 25 Euro/Cents an. Online ist das Gebührenmodell der Sparkasse Soest leider nicht abrufbar, da findet man nur das 5 Euro-Girokonto.
Es lässt sich online nicht klären, ob Spiegel Online oder der Soester Anzeiger Unsinn schreibt. Nachtrag: Konkret ist die Geschichte bei Spiegel Online eine Null-Nummer, da viel geschrieben, aber der Kern nicht korrekt zitiert wird.
Beim Soester Anzeiger ist in der Online-Ausgabe bisher keine Korrektur zu finden. Auch aus den Kommentaren zum Artikel wird man nicht wirklich schlauer – so könnte man ablesen, dass das Abrufen des Kontostands Kosten verursacht – was aber im Artikel explizit negiert wird (Kontoauszüge werden in der Filiale kostenlos ausgedruckt).
Unter dem Strich ist das aber ein schönes Beispiel für schlechte Kommunikation. Eine Klarstellung auf den Webseiten der Sparkasse Soest, und schon wäre das Thema gegessen. So schießen die Spekulationen ins Kraut.
Ergänzung 2: Stellungnahme des Sparkassenverbands und Auflösung
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Zwischenzeitlich gibt es eine Stellungnahme des Sparkassenverbands (wird auch von Spiegel Online als Quelle herangezogen). Da wird die Sache klarer – hier das Original-Zitat des Sparkassenverbands:
werden nun Einzeltransaktionen im Online-Banking-Bereich dem Kunden in Rechnung gestellt. Das sind beispielsweise Umsatzabfragen oder die Übersicht der bestehenden Daueraufträge.
Also konkret: Gehst Du in die Sparkassen-Filiale und druckst den Kontoauszug aus, bleibt dies gratis. Druckst Du dir das Gleiche auf eigenem Drucker zu eigenen Kosten per Online-Banking aus, kostet das 1 Cent (künftig 2 Cent) on top. Ähnliches gilt für andere Übersichten. Zu den Transaktionskosten für Geldeingänge und Überweisungen oder Daueraufträge habe ich noch nichts gefunden, schätze aber, dass diese auch irgendwo bei 25 bis 25 Cents pro Vorgang liegen.
Mein Fazit: Wenn Umsatzabfragen beim Online-Banking oder eine Übersicht bestehender Daueraufträge kostenpflichtig werden, bleibt nur zu hoffen, dass die Kunden mit den Füßen abstimmen und sich eine neue Bank suchen. Oder wie sehen Sie das – ich betrachte vieles, was aktuell bei Sparkassen passiert, als modernes Raubrittertum. Einen Großteil meiner Bankgeschäfte ist zwischenzeitlich von der Sparkasse abgewandert.
PS: Hier geht es zu einer Bankenbewertungsseite der Sparkasse Soest. Generell wird die Sparkasse nicht schlecht bewertet – mit einer Delle bei "preiswert".
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Quark.
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/sparkasse-soest-die-maer-von-der-online-banking-abzocke-a-1126282.html
Hallo Herr Born,
Es ist in der Tat, mehr als undurchsichtig, was sich die Sparkasse in Soest scheinbar erlaubt.
Wie man auch hier lesen kann, ist das ganze Prinzip wenig durchschaubar.
http://t3n.de/news/sparkasse-soest-berechnet-keinem-778161/
Dem Artikel zur Folge, würde man Leuten die eh schon wenig auf dem eigenen Sparkassen Konto haben, noch einmal durch die "Klickomania-Praxis" in die Tasche greifen.
Normalerweise interessieren die Gehälter von Personen, die praktisch in der Öffentlichkeit. also meist sind es die Medien, nicht. In diesem Zusammenhang schon.
Nach einem entsprechendem Transparenzgesetz – müssen die Vorstände ihre Gehälter offen legen.
Dadurch hat Vorstandsvorsitzender Herbert Köhler natürlich auch kein Problem diese zu veröffentlichen, weil es ihm per Gesetz vorgeschrieben wurde.
Sein mickriges Jahresgehalt betrug 2014, 309.000,- Euro.
Im Vergleich kann man sich die sämtlichen Jahresgehälter der "Vorstandsgehälter der NRW-Sparkassen im Überblick" aus dem Jahr 2011anschauen:
Quelle: http://tool.handelsblatt.com/tabelle/index.php?id=124&so=10a&pc=25&po=75
Dort betrug das Jahresgehalt des einzelnen Vorstandschef der Sparkasse Soest 276.000,-Euro.
Die Differenz zwischen 2011 und 2014 beträgt demnach 33.000,- Euro, nach meiner Rechnung.
Aktuell bis zum Jahre 2016 wird sich die Gehaltsanpassung noch einmal gesteigert haben.
Warum muss eigentlich jede kleine Sparkassenklitsche sich einen eigenen Vorstandschef mit Gefolge leisten, warum werden diese wenigstens nicht ansatzweise zentralisiert?
"wer bezahlt vorstandsgehälter der sparkassen" würfelt google interessante Ergenisse hervor
https://www.google.de/search?q=wer+bezahlt+vorstandsgeh%C3%A4lter+der+sparkassen&ie=utf-8&oe=utf-8&client=firefox-b&gfe_rd=cr&ei=71lWWNfOHMHi8Afwt7P4Bw
"So gut verdienen die Chefs der Sparkassen"
Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/article154368263/So-gut-verdienen-die-Chefs-der-Sparkassen.html
Es ist ein Unding von versuchter Abzocke Wegelagerei dem kleinen Mann zu Hause das Geld aus seiner Tasche zu ziehen, bei solchen Konditionen wie sie die Vorstände der Sparkassen in ihrem Besitzstand haben!