Manche Zeitgenossen sind ja heftige Smartphone-Nutzer. 2016 standen einige britische Ärzte vor einem medizinischen Rätsel. Zwei Frauen im Alter von 22 und 40 Jahren beschrieben ein Phänomen der "Smartphone"-Erblindung. Es reichte eine Handynutzung von knapp 15 Minuten am Abend, um auf einem Auge zu erblinden.
Anzeige
Beide Frauen gaben an, im Dunkeln auf einem Kissen auf das Smartphone geschaut und dort gelesen zu haben. Ein Auge war dabei durch ein Kissen verdeckt. Nachdem das Smartphone weggelegt wurde, waren beide Frauen für eine kurze Zeit auf dem betroffenen Auge blind und sahen nur noch eine schwarze Fläche. Die Blindheit gab sich aber nach einiger Zeit. Umfangreiche Tests ergaben keine Störung am Auge. Erst durch Befragung kamen die Ärzte dem Phänomen und der Ursache auf die Spur.
Der Grund für die Blindheit: Ein Auge passt sich dem Displaylicht an, während das abgedeckte Auge sich an der Dunkelheit orientiert. Laut Aussage der Ärzte benötige das "Handy-Auge" eine gewisse Zeit, um das andere Auge wieder "einzuholen". Erst danach ist die Blindheit weg.
Dieser Fall wurde 2016 im Fachmagazin The New England Journal of Medicine veröffentlicht. Dort gab es auch eine Lösung: Einfach mit beiden Augen auf das Smartphone schauen – und ohne medizinische Kenntnisse wäre mein Ratschlag, nicht im Dunkeln auf das Gerät zu schauen oder dieses im Bett ganz weg zu lassen.
Anzeige