Es ist nur eine kleine Meldung, die vor ein paar Tagen durchs Internet ging: Ein Forscher hat zufällig zwei sehr alte Seiten mit deutschen Texten in der Bibliothek des Klosters Admont gefunden. Und plötzlich 'blitzte' Karl der Große aus den alten Seiten hervor …
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Ich muss möglicherweise etwas ausholen. Den ersten Hinweis auf das Thema fand ich in der Online-Ausgabe des Nachrichtenmagazins Spiegel Online. Allerdings ist der Beitrag vollständig nur kostenpflichtig abrufbar. Die Stichwörter 1.200 Jahre alt und Dokument in deutscher Sprache machten mich neugierig. Also habe ich mal etwas gesucht (nicht in meinem Keller, sondern im Internet) und einen Blog-Beitrag zum Thema gemacht. Hier die Informationen, die ich heraus gefunden habe.
Admont in Steiermark
Das Benedektiner Stift Admont liegt für meine Leser/innen aus Österreich quasi um die Ecke, in der Marktgemeinde Admont. Es wurde laut Wikipedia im Jahre 1074 von Erzbischof Gebhard von Salzburg gegründet und ist das älteste bestehende Kloster in der Steiermark.
Ein Skriptorium und alte Schriften
Im 12. Jahrhundert wurde im Stift ein Skriptorium (Schreibstube und –schule) gegründet. Dort übten sich Mönche im Abschreiben von Texten. Aus dieser Zeit ist eine einzigartige Sammlung an Handschriften erhalten. Forscher nutzen also die Gelegenheit, eine solche Quelle nach diversen Schriftstücken zu durchsuchen.
Alte Schriften …
Ein Handschrift-Experte war laut BZ auf der Suche nach hebräischen Textfragmenten. Bei der Durchsuchung des Archivs fielen ihm bereit 2012 in einer Schachtel zwei Schriftfragemente auf Pergament auf, die deutsche Wörter enthielten. Wenn man weiß, dass zu dieser Zeit Texte auf lateinisch (möglicherweise auf griechisch und hebräisch) verfasst wurden, sorgt das für Aufmerksamkeit.
… beauftragt von Karl dem Großen?
Experten, die die Dokumente auswerteten, datieren deren Alter auf 1.200 Jahre – also in eine Zeit weit vor Gründung des Klosters Admont und weit vor Gründung des Skriptoriums. Das Besondere: Die Seiten sind eine Art Wörterbuch (Deutsch-Latein) und die Schrift ist mit karolingischen Minuskeln versehen. Jetzt spekuliert man, dass Karl der Große die Abschrift von einem (verschollenen) Original beauftragt haben könnte. Dieser lebte zwischen 768 und 814.
Das Original, als Abrogans (siehe auch) bezeichnet, gilt als ältestes Buch in deutscher Sprache. Eine vollständige Abschrift befindet sich in St. Gallen (Schweiz), Abschriften einzelner Seiten gibt es auch in Karlsruhe, schreibt die BZ. Der Standard hat hier auch noch einen umfangreichen Artikel zur Entdeckung veröffentlicht. Spitzer kommentiert die Frankfurter Rundschau das Thema hier. Mag man sehen, wie man will – spannend finde ich es auf jeden Fall.
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