Forscher haben in der Grube Messel bei Darmstadt einen sensationellen Fund gemacht. In einer Versteinerung eines Vogels wurde eine 48 Millionen Jahre alte Fettdrüse mit Fett entdeckt.
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Normalerweise zersetzt sich organische Material wie Fett binnen einigen Jahren. Daher war bisher kein bwz. kaum älteres organisches Material oder Fett von Vögeln, Säugetieren, Fischen, Reptilien oder Amphibien bekannt. Jahrmillionen alte Federn und Fellreste sind bisher nur von wenigen Fundorten bekannt, darunter die sauerstoffarme Ölschiefer-Fossilienlagerstätte Messel. Von hier stammt auch die im Rahmen der Studie untersuchte Bürzeldrüse samt der in ihr enthaltenen Fette.
Bei einem kleinen, hopfartigen Vogel, der vor wenigen Jahren in der Grube Messel östlich von Darmstadt gefunden wurde, fand sich ein Einschluss, den die Forscher als Fett interpretierten. Die Substanz ließ sich nun untersuchen, und es war tatsächlich Fett. Die Konsistenz ist aber sehr fest, berichtet Projektleiter vom Senckenberg-Forschungsinstitut in Frankfurt, Gerald Mayr, "wie extrem hartes Wachs".
Vögel fetten mit dem Öl der Bürzeldrüse ihr Gefieder ein, um es geschmeidiger und wasserabweisend zu machen. In der Grube Messel habe das Fett unter Sauerstoffabschluss vermutlich einen Wachspanzer gebildet, der es vor Verwesung schützte. Außerdem enthalte das Pflegeöl der Vögel antibakterielle Bestandteile, die womöglich eine anfängliche Zersetzung durch Bakterien verhinderten – schreibt das Senkenberg Museum in dieser Pressemitteilung. Dort finden sich auch einige weitere Informationen.
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