Heute noch etwas wundersames bzw. kurioses: Der 'Berliner Schlüssel', ein Schlüssel, der zwei Bärte, aber keinen 'Kopf' hat. Hier ist ein Abbild dieses sonderbaren Teils zu sehen.
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Aber wozu braucht man so einen Schlüssel? Ist das vielleicht ein Jux-Artikel bzw. hat sich jemand einen Spaß erlaubt? Passt der Schlüssel vielleicht auf zwei Schlösser?
Der Schlüssel, auch als Durchsteckschlüssel oder Doppelschlüssel bekannt, ist durchaus real und hat seine Berechtigung. Erfunden wurde der Doppelschlüssel von dem Berliner Schlossermeister Johann Schweiger, der sich das Ganze sogar patentieren ließ. Der Schlüssel ist nur in Berlin in Gebrauch und hat durchaus einen Sinn.
Der Doppelschlüssel soll die Benutzung von Durchgangstüren (Hauseingängen) erleichtern, wenn sichergestellt werden soll, dass diese immer abgeschlossen sind. Steckt man den Schlüssel in das Schloss und schließt dieses auf, kann der Schlüssel nicht mehr auf der betreffenden Seite der Tür abgezogen werden. Vielmehr lässt sich der Schlüssel dann durchschieben, so dass er auf der anderen Seite der Tür wieder aus dem Schloss ragt.
(Doppelschlüssel mit Halterung, Clemensfranz, Wikimedia)
Man muss also die Tür schließen, den Schlüssel umdrehen, so dass das Schloss wieder abgeschlossen ist und kann dann den Schlüssel abziehen. Für die Betätigung des Doppelschlüssels gibt es sogar eine besondere Halterung (obiges Foto). Das folgende Vimeo-Video zeigt die Verwendung des Schlüssels.
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ARTE Karambolage – Der Berliner Schlüssel from Mickis Studio on Vimeo.
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