Brexit: Die langen Schatten werden sichtbar

In Großbritannien sieht die Lage in Punkto Austritt aus der Europäischen Union (EU) nicht wirklich rosig aus. Jetzt werden die ersten langen Schatten bereits sichtbar. Eine große Pleite und ein Gesundheitssystem vor dem Kollaps.


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Brexit ist der geflügelte Begriff, der den Austritt Großbritannien aus der Europäischen Union (EU) beschreibt.  Dieser Brexit ist die Folge einer Volksabstimmung, bei der es ein knappes Votum für den Austritt gab. Auch wenn das Votum eigentlich sehr windig war, steuert die politische Elite mit Volldampf auf den Brexit zu – gibt sich aber noch argen Illusionen ob der Zukunft hin.

Man träumt von alter Größe und malt sich seine Luftschlösser in den EU-Verhandlungen aus. Die Beschwerde des britischen Brexit-Ministers bei seiner Regierungschefin, Theresa May, dass sich die EU auf den Austritt vorbereite, werfen ein bezeichnendes Schlaglicht auf die politische Kaste.

Kommt ein böses Erwachen?

Für die britische Wirtschaft und damit für die Menschen in England könnte es ein böses und schmerzhaftes Erwachen geben. Einzelne Handelsketten mussten bereits die Preise wegen des Verfalls des britischen Pfunds erhöhen (siehe) – und auch die Steuern steigen bereits (siehe). Dass die Schotten Angst um ihren Whisky haben, wenn England aus der EU raus ist und bestimmte EU-Regeln dieses Produkt nicht mehr schützen, ist da nur eine Fußnote. Ähnliches gilt für das Chlor-Hühnchen aus Amerika, was den Briten gar nicht schmecken will, was sie aber wohl bekommen (siehe).

Irgendwo hab ich auch mal gelesen, dass Großbritannien gar nicht mehr die Infrastruktur in Häfen und Flughäfen hat, um die Zollabfertigung für Waren aus der EU und in die EU zu stemmen. Von den ganzen Angestellten zur Bewältigung der neuen Vorschriften gar nicht zu reden. Gerade sind mir zwei weitere Informationshäppchen unter die Augen gekommen, die die Misere beleuchten.

Bauriese Carillion ist insolvent

Carillion ist eine große britische Baufirma, die 20.000 Menschen beschäftigt. Am 15. Januar 2018 hat das Unternehmen seine Zwangsauflösung (Liquidierung) vor Gericht beantragt – die sind insolvent. Das Unternehmen macht auch den Brexit für die schlechte Geschäftsentwicklung verantwortlich. Das Ganze dürfte die Regierung in Erklärungsnot bringen. Weitere Informationen finden sich bei BBC (Englisch) und hier sowie hier (Deutsch).

Gesundheitssystem vor dem Kollaps

In Großbritannien gibt es ja ein staatliche Gesundheitssystem (National Health System, NHS), welches seit Jahren in einer schweren Krise ist. Viele Briten kamen nach Europa, um sich dort behandeln zu lassen. Andererseits halten viele Ärzte und Pflegepersonal aus Europa das britische Gesundheitssystem über Wasser.

Medizin
(Quelle: Pexels/Pixabay CC0 Lizenz)


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Schon jetzt herrscht aber in vielen Kliniken Ausnahmezustand. Knappe Finanzierung, knappes Personal, da braucht es nicht viel, um das System in den Kollaps zu treiben. Eine größere Grippeepidemie könnte das gesamte Gesundheitssystem in England kollabieren lassen. Und wenn dann noch das europäische Personal ausgewiesen wird, oder in ihre Heimatländer zurück geht, ist alles aus. Spiegel Online hat kürzlich diesen Artikel veröffentlicht, der ein Schlaglicht auf die Situation wirft.

Mir ist als Beobachter, der sich mit Computertechnik und Sicherheit befasst, nur aufgefallen, dass es in englischen Kliniken in den letzten Jahren gehäuft zu gravierenden Zwischenfällen mit Virenbefall oder ähnlichen Pannen kam. Da waren Kliniken über Tage nicht mehr arbeitsfähig und mussten im Notbetrieb mit Papier und Bleistift arbeiten. Keine wirklich guten Aussichten.


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