Beugt gesunde Ernährung Vorstufe von Multiple Sklerose vor?

GesundheitAustralischen Forschern zufolge könnten Menschen mit einem hohen Risiko für Multiple Sklerose besonders von einer gesunden Ernährung profitieren.


Anzeige

Inwieweit die Ernährung eine Rolle bei der Entstehung von Multipler Sklerose (MS) spielt, ist nicht geklärt. Australische Forscher haben nun untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen Ernährungsgewohnheiten und der ersten klinischen Diagnose von Zerstörungen der Myelinschicht der Nerven im zentralen Nervensystem (Demyelination) gibt.

Erstes Auftreten der MS oder andere Ursache?

Die Myelinschicht ummantelt die Nerven wie die Isolierung eines Kabels. Wird sie geschädigt, kommt es zu neurologischen Problemen. Da nicht zwingend Multiple Sklerose die Ursache für solche Schäden sein muss, wird hier auch von einem klinisch isolierten Syndrom (CIS) gesprochen. Die sichere Feststellung, dass es sich um Multiple Sklerose handelt, kommt meist erst später. Bei manchen Patienten tritt auch kein neuer Schub auf.

Auswertung der Daten aus Fragebogen zur Ernährung

Die australischen Forscher nutzen Daten aus einer Studie, in der viele Menschen zwischen 2003 und 2006 zu verschiedenen Dingen, die Risikofaktoren für das Auftreten eines CIS und damit auch einer Multiplen Sklerose sein könnten, befragt wurden. In der Studie wurden auch Daten zum Ernährungsverhalten gesammelt. Insgesamt verglichen die Forscher 252 Personen mit CIS mit 446 Kontrollen. Dabei wurde jeweils Alter, Geschlecht und die Region, in der die Teilnehmer lebten, mitberücksichtigt.

Viele Teilnehmer ernährten sich entweder gesund oder eher westlich

Auf Basis der Fragebögen identifizieren die Wissenschaftler zwei Haupternährungsmuster. Menschen, die sich gesund ernährten, aßen viel Geflügel, Fisch, Eier, Gemüse und Hülsenfrüchte. Das andere vorherrschende Ernährungsmuster war eine westliche Ernährung mit viel Fleisch, Vollmilchprodukten und nur wenig Vollkorn, Nüssen, frischem Obst und Magermilchprodukten.

Gesunde Ernährung senkt Risiko; Einfluss von ungesunder Ernährung aber nicht bewiesen

Die statistische Auswertung zeigte, dass das gesunde Ernährungsverhalten das Risiko für ein CIS um 25 % senkte. Gleichzeitig ließ sich aber kein Einfluss einer westlichen Ernährung auf das Risiko für ein CIS statistisch nachweisen. Die gesündere Ernährungsweise zeigte in dieser Untersuchung also Vorteile durch ein gesenktes Risiko, ohne das die Forscher für die unausgewogenere westliche Ernährungsweise einen negativen Einfluss auf das CIS-Risiko nachweisen konnten.

Die Forscher schließen aus ihren Ergebnissen, dass gerade Menschen mit einem höheren Risiko für eine MS-Erkrankung daher von einer gesunden Ernährung profitieren könnten.

Quelle: © Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal.de


Anzeige

Referenzen:
Black LJ, Rowley C, Sherriff J, Pereira G, Ponsonby AL, Lucas RM; Ausimmune Investigator Group. A healthy dietary pattern associates with a lower risk of a first clinical diagnosis of central nervous system demyelination. Mult Scler. 2018 Aug 7:1352458518793524. doi: 10.1177/1352458518793524. [Epub ahead of print]

Original Titel:
A healthy dietary pattern associates with a lower risk of a first clinical diagnosis of central nervous system demyelination.


Anzeige

Dieser Beitrag wurde unter Gesundheit abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert