Es ist eine unglaubliche Geschichte rund um Benno Schmidt aus Wernigerode im Harz. Benno Schmidt hat den Hausberg im Harz, den Brocken, inzwischen mehr als 8.000 Mal bestiegen.
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Ich kannte die Geschichte um Brocken-Benno aus Reportagen (er hat es ja ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft), so weist der nachfolgende Beitrag aus 2016 auf den 8.000sten Aufstieg auf den 1142 Meter hohen Brocken hin.
Brocken-Benno vor 8000. Aufstieg: Der alte Mann und der Berg https://t.co/0KW8dNyJbn pic.twitter.com/Zd3zmXa1Dg
— ntv Nachrichten (@ntvde) October 2, 2016
Die Tage bin ich aber auf Twitter erneut auf das Thema gestoßen. Benno Schmidt wuchst zwar im Harz, aber auf der ostdeutschen Seite der Grenze, auf. Der Brocken, mit 1142 Meter der höchste Berg im Harz, war militärisches Sperrgebiet. Laut Wikipedia durfte er bis zur Wende den Berg nicht besteigen.
Erst seit 1989 wieder zugänglich
Für Zivilisten wurde der Brocken erst am 3. Dezember 1989, kurz nach dem Fall der Berliner Mauer, wieder erreichbar. Brocken-Benno war einer der von mehreren hundert Menschen, die auf den Zugang drängten und dann den Berg bestiegen. Nachdem der Brocken wieder frei zugänglich war, nahm Benno Schmidt seine Wanderungen auf den Brocken wieder auf. Am 26. August 1995 beging er seinen tausendsten Aufstieg und erhielt an diesem Tag von Wanderfreunden des Harzklubs Wernigerode den Beinamen Brocken-Benno. Am Tag der Deutschen Einheit 2016 erreichte er den Gipfel zum achttausendsten Mal.
88. Geburtstag auf dem Brocken
Der am 22. Mai 1932 geborene Benno Schmidt besteigt auch weiterhin fast täglich den Berg. Inzwischen ist Benno Schmidt 88 Jahre alt und ist an Krebs erkrankt. Geschwächt von Operationen und Chemotherapie wird es mit dem Aufstieg schwer.
Rekordwanderer „Brocken-Benno" feiert 88. Geburtstag auf Gipfel https://t.co/W90T0eft3u
— Braunschweiger (@BS_Zeitung) May 23, 2020
In obigem Tweet erfährt man daher, dass Brocken-Benno seinen 88. Geburtstag auf dem Brocken feierte – dieses Mal aber den Aufstieg per Auto absolvieren musste. Der Wunsch des Geburtstagskinds war seinerzeit, auch an seinem 90. Geburtstag auf dem Brocken zu stehen.
Eine unglaubliche Leistung
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Ich finde dies eine unglaubliche Leistung, vor der ich mich verneige. Speziell, da ich vieles nachvollziehen kann. Ob ich den Brocken selbst noch schaffen würde? Ich weiß es nicht, vermute es aber – es sind von Wernigerode gut 6 km (1 Std. und 40-50 Minuten) und 524 Höhenmeter. Für einen gesunden Menschen ein Klacks. Aber nach einem schweren Sportunfall (Halswirbelsäule 'gebrochen' und partieller Querschnittssymptomatik) im März 2015 musste ich wieder mühsam laufen und die Arme bewegen lernen. Funktional geht wieder alles – nur eine atrophierte Nackenmuskulatur raubt mir auf langen Aufstiegen oder Wanderungen durch Verspannungen irgendwann die Kraft.
Die Wasserkuppe (950 Meter ü. NN habe ich 2018 von Gersfeld gut geschafft. Die Strecke reicht von 6,6 bis 8,5 km und umfasst 454 Höhenmeter – ist also vergleichbar. Bei meinen täglichen Wanderungen oder Nordic Walking-Strecken lasse ich hier zur Kontrolle immer eine App auf dem Handy mitlaufen, um zu sehen, ob die Fitness eher zu- oder abnimmt. Und im Mai 2020 habe ich zu meinem Erstaunen auch wieder eine Tagesstrecke von 19,5 Kilometer im Taunus, allerdings in zwei Etappen geschafft (es gibt aber Tage, da gehen gerade einmal 5-6 km – an diesem besagten Tag hätte ich auch 25 Kilometer laufen können).
Von daher kann ich die Motivation von Brocken-Benno nachvollziehen – und weiß, wie viel Energie er inzwischen in diese Aufstiege investieren muss. Aus diesem Blickwinkel wünsche ich Benno, dass er auch noch mit 95 auf dem Gipfel steht. Vielleicht schaffe ich es auch noch mal nach Wernigerode und dann zu Fuß auf den Brocken. Ein Ziel muss der Mensch ja haben.
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Zum Glück ist es ja jetzt seit ca. 2 Wochen wieder möglich, als Auswärtiger den Brocken von Wernigerode oder Ilsenburg aus per pedes anzusteuern. Während der Corona-Welle war das in Sachsen-Anhalt ca. 2 Monate verboten, während die Niedersachsen das auch für Auswärtige zuließen. Mit diesem Irrsinn hat sich Sachsen-Anhalt wahrscheinlich selbst ins Abseits geschossen. Wollte man aus dem Großstadtgetümmel mit mehr Ansteckungsgefahr raus auf die einsamen Waldwege, wurde man dort von den Ordnungshütern zurückgewiesen. Die Herkunft war an den KFZ-Kennzeichen ja klar erkennbar.
@Wollte man aus dem Großstadtgetümmel mit mehr Ansteckungsgefahr raus auf die einsamen Waldwege, wurde man dort von den Ordnungshütern zurückgewiesen.
Das hätte ich mir auch gewünscht für meinen Hausberg. Ohne solche Massnahmen sind die Waldwege eben nicht mehr einsam.
https://borncity.eu/senioren/2020/06/12/lungentransplantation-nach-covid-19-erkrankung/#comments
@Von daher kann ich die Motivation von Brocken-Benno nachvollziehen
Ja, raus aus den Puschen und ran an den Speck ;-) Damit es auf Dauer nicht langweilig wird, habe ich mir kürzlich ein GPSMAP angeschafft und erkunde nun auch öfter mal unbekanntes Gebiet. Sehr spannend.