Die Digitalisierung bietet älteren Menschen viele Chancen, um möglichst lange ein selbständiges und eigenverantwortliches Leben führen zu können. Aber gerade ältere Menschen vergeben sie viele Chancen bei der digitalen Teilhabe, so Bundesseniorenministerin Dr. Franziska Giffey bei der Vorstellung des Achten Altersberichts der Bundesregierung.
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Digitalisierung und Technik im Alter
Die interdisziplinär zusammengesetzte Achte Altersberichtskommission unter der Leitung von Professor Dr. Andreas Kruse hatte den Auftrag herauszuarbeiten, welchen Beitrag Digitalisierung und Technik zu einem guten Leben im Alter leisten können. Die Kommission beendete ihre Arbeit bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Die Erkenntnisse der Sachverständigen sind, laut Kommission, gerade jetzt aber besonders wertvoll. Denn sie zeigen, welchen Einfluss die rasant fortschreitende Digitalisierung auf das Leben älterer Menschen hat und welche Möglichkeiten das Unterstützungspotenzial digitaler Technik gerade in Krisenzeiten bietet.
(Quelle: Pexels Kaboompics // Karolina CC0 Lizenz)
Der achte Altersbericht
Der Achte Altersbericht befasst sich mit Entwicklung und Anwendung digitaler Technologien sowie mit deren Auswirkungen vor allem in den Lebensbereichen Wohnen, Mobilität, soziale Integration, Gesundheit, Pflege und auch mit dem Leben im Quartier. Darüber hinaus unterstreicht er die Bedeutung von digitaler Souveränität, die Voraussetzung ist für digitale Teilhabe. Anregungen geben die Sachverständigen auch zum Umgang mit ethischen Fragen, die beim Einsatz von digitalen Technologien entstehen können.
75 Plus ist abgehängt
„Die Digitalisierung birgt gerade auch für ältere Menschen ein riesiges Potenzial, das wir noch viel stärker ausschöpfen müssen. Es geht nicht nur um das Skypen mit den Enkelkindern oder Einkaufen übers Internet. Entscheidend dafür ist, dass wir die digitalen Angebote stärker an den Bedürfnissen ausrichten und die älteren Menschen dabei unterstützen, mit der Entwicklung Schritt zu halten. Zugleich gilt es, die digitale Kluft, die es innerhalb der älteren Generation gibt, abzubauen. Wir dürfen nicht zulassen, dass Seniorinnen und Senioren abgehängt werden, dass ihnen der Zugang zu digitalen Angeboten und damit auch zur Teilhabe versperrt ist", so Bundesseniorenministerin Dr. Franziska Giffey.
Insbesondere Personen älter als 75 Jahre verfügen oft über keinen Internetanschluss und haben so Schwierigkeiten, am digitalen Leben teilzunehmen. Der Grad der Internetnutzung hängt aber auch vom Bildungsgrad ab (siehe auch diesen Artikel).
Persönlich bin ich von der ganzen Sache extrem gezwittert. Einerseits ackere ich seit 2001 über meine Bücher daran, Leute im Alter 50 Plus mit dem Internet und der Computertechnik zusammen zu bringen. Und ich sehe und erlebe auch täglich als Blogger und IT-Autor die Vorteile der digitalen Teilhabe. Aber es gibt die Kehrseite: Das Internet und die digitale Technik ist inzwischen zur Resterampe abgehalfterter Manager, Entwickler und Politiker geworden. Was uns sicherheitstechnisch vor die Füße gekippt wird, lässt mir nur die Haare zu Berge stehen. Inzwischen bin ich soweit, dass ich eigentlich sage 'hätte ich nicht beruflich mit dem ganzen Zeug zu tun, ich würde es meiden, wie der Teufel das Weihwasser'. Behaltet diese Aussage im Hinterkopf und zieht das in 10 Jahren wieder aus der Schublade …
Maßnahmen zur Verbesserung
In ihrer Stellungnahme zeigt die Bundesregierung auf, dass bereits vielfältige Maßnahmen eingeleitet wurden, um in den von den Sachverständigen angesprochenen Bereichen gute Teilhabemöglichkeiten gerade auch für ältere Menschen zu schaffen und die angemahnten Infrastrukturen auf den Weg zu bringen. Sachverständige und Bundesregierung betonen gleichermaßen die Bedeutung der Einstellung der älteren Menschen, denn es liegt auch in der Hand der älteren Menschen selbst, digitalen Technologien mit Offenheit gegenüberzutreten.
Die aktuelle Pandemie-Situation bietet somit auch eine Chance, sich mit den Vorteilen und Nutzungsmöglichkeiten der digitalen Technik vielleicht erstmals auseinanderzusetzen.
Die Altersberichterstattung geht zurück auf einen Beschluss des Deutschen Bundestages aus dem Jahr 1994. Er gibt der Bundesregierung auf, in jeder Legislaturperiode einen Bericht zur Lebenssituation von älteren Menschen in Deutschland zu erstellen. Erarbeitet werden die Berichte von unabhängigen Sachverständigenkommissionen, die mit Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen besetzt werden.
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Broschüre Ältere Menschen und Digitalisierung – Erkenntnisse und Empfehlungen des Achten Altersberichts
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Ich sag's mal so: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
Damit meine ich nicht, dass man es nicht zumindest versuchen sollte und es gibt sicher Ausnahmen, die sich damit noch anfreunden können und auch eine ausreichende Kompetenz erlangen. Aber so richtig firm werden Neueinsteiger in diesem Alter wohl nicht mehr, weil m. E. dazu auch eine entsprechende Erfahrungslernstrecke dazu gehört.
@…ich würde es meiden, wie der Teufel das Weihwasser.
Wer's glaubt wird seelig ;-) Nun leben wir schon jahrzentelang mit dem gefährlichen Internet und sind immer noch dabei. Bange machen gilt nicht. Bei mir jedenfalls ging's bisher ohne gössere Blessuren ab und wird hoffentlich auch noch lange so bleiben.
Zum letzten Teil des letzten Satzes: Ich befürchte, dass das 'noch lange so bleiben' ein frommer Wunsch bleibt. Wenn die Gesundheitsdaten mal zentral gesammelt werden und alles vernetzt ist, wird die Gesellschaft ihr blaues Wunder erleben. Ist nix 'was Hänschen nicht lernt' – die Entwickler haben es ja auch nicht gelernt – das Zeug ist ein sicherheitstechnischer Alptraum. Das 'Finger weg kommt aus dieser Richtung'.