Bei den deutschen Krankenversicherungen wächst das Defizit und wird für 2021 auf 16 Milliarden Euro geschätzt. Die Coronavirus-Pandemie reißt zudem neue Löcher in die Etats der Krankenkassen. Jetzt haben sich die Verantwortlichen aus der Politik geeinigt: Das Rezept hat noch immer funktioniert – im Jahr 2021 steigt der Krankenversicherungszusatzbeitrag.
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Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet hier, dass die Krankenkassen(zusatz)beiträge trotz der Coronavirus-Pandemie um 0,2 % auf 1,3 % steigen werden. Das ist der mittlere Wert für den Zusatzbeitrag, den die Krankenkassen über den regulären Beitragssatz hinaus erheben dürfen.
Der gesetzlich festgeschriebene allgemeine Beitragssatz beträgt im Jahr 2020 14,6 Prozent der beitragspflichtigen Einnahmen. Der ermäßigte Beitragssatz beträgt 14,0 Prozent der beitragspflichtigen Einnahmen (Beitragsbemessungsgrenze 2020: 4.687,50 Euro im Monat). Er gilt für Mitglieder, die keinen Anspruch auf Krankengeld haben.
Die Zahlen gehen aus einem "Maßnahmenpaket" des Bundesgesundheitsministeriums und des Finanzministeriums her, welches RND einsehen konnte. Mit der Anhebung des Zusatzbeitrags hoffen die Verantwortlichen insgesamt 3 Milliarden Euro mehr einzunehmen. Allerdings wird das erwartete Defizit von 16 Milliarden Euro damit nicht abgebaut.
(Quelle: Pexels CC0 Lizenz)
Die Verantwortlichen in der Bundesregierung planen, den Bundeszuschuss für den Gesundheitsfonds einmalig um fünf auf 19,5 Milliarden Euro anzuheben. Weiterhin sollen Krankenkassen mit hohen Rücklagen zu Ausschüttungen in den Gesundheitsfonds gezwungen werden.
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