Es ist eine Premiere, die der Raumfahrtfirma Rocket Lab am 2./3. Mai 2022 gelungen ist. Mit der zweistufigen Elektron-Rakete wurden mehrere Satelliten im Weltraum ausgesetzt. Gleichzeitig gelang es der in Kalifornien ansässigen Firma die erste Antriebsstufe per Fallschirm abzubremsen und dann per Hubschrauber vor dem Aufprall aufzufangen. So soll diese Stufe wiederverwendet werden können.
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Rocket Lab ist ein Raumfahrtunternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles (ursprünglich in Auckland), das einen Raketenstartplatz in Neuseeland betreibt. Das Unternehmen wurde im Jahr 2006 als Rocket Lab Ltd. von Peter Beck gegründet. Es entwickelte und betreibt die Trägerrakete Electron, um Kleinsatelliten mit einer Nutzlast von bis zu 225 kg in eine Erdumlaufbahn zu bringen. Zudem stellt Rocket Lab Bauteile für Satelliten her.
Ein weiterer Plan ist, die erste Stufe der Elektron-Rakete wiederverwendbar zu machen. Im Gegensatz zu SpaceX, die die erste Stufe per Raketentriebwerk landen lassen, hat Rocket Lab einen anderen Ansatz. Die erste Antriebsstufe ist mit einem Hitzeschild ausgestattet, so dass sie den Wiedereintritt in die Atmosphäre übersteht. Dann sinkt diese Stufe an einem Fallschirm zur Erde und soll von einem Hubschrauber noch in der Luft aufgefangen werden. So kann die erste Stufe ohne Beschädigung wiederverwendet werden. Die Kollegen von Golem haben am 29. April 2022 diesen Artikel zu diesem Vorhaben veröffentlicht. Der Start musste aber verschoben werden und fand am 2./3. Mai 2022 statt.
Raketenstufe per Hubschrauber aufgefangen
Ich habe es gerade auf Twitter mitbekommen – vor gut einer Stunde ist die Elektron mit mehreren (34) Satelliten erfolgreich gestartet und hat die Nutzlasten im Erdorbit abgesetzt. Der Start konnte live auf YouTube verfolgt werden – die gesamte Mission wird hier beschrieben.
Die Tweets von Rocket Lab können hier verfolgt werden. Vor 25 Minuten kam die Bestätigung, dass das Auffangen der 1. Stufe erfolgreich war – die Fotos in nachfolgendem Tweet zeigen die Fangvorrichtung und die Raketenstufe (unten rechts).
Chris Berger hat in nachfolgendem Tweet die betreffenden Videoszenen eingefangen – wobei man nicht allzu viel erkennen kann.
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Alles in allem ein großer Erfolg und man kann dem Team nur gratulieren. Zumindest kann Rocket Lab aus der geborgenen Antriebsstufe sehr viel lernen, um Verbesserungen vorzunehmen.
Ergänzungen: Der Pilot des Hubschraubers war nach dem Auffangen der Raketenstufe aber gezwungen, diese nach ca. 15 Minuten Flug ins Meer abzuwerfen, weil es Probleme mit der Flugstabilität gab (siehe). Die Kollegen bei heise haben diesen Artikel zum Thema mit weiteren Informationen veröffentlicht.
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