Strom-Spar-Tipps: Was bringen die wirklich?

Aktuell bekommt man ja überall "gute Tipps", wie man angesichts der Inflation, der Gaskriese und der steigenden Energiekosten sparen kann. Viele der Tipps kann man oft "in der Pfeife rauchen" – speziell wenn es um eingesparte Geldbeträge geht. Aber es gibt durchaus Tipps, die auf das Verhalten beim Stromverbrauch abzielen, die bares Geld sparen.


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Vorweg: Den etwas älteren Kühlschrank oder ein anderes Elektrogerät weg werfen, um ein neues, energieärmeres Gerät zu kaufen, ist in den allermeisten Fälle blanker Humbug. Umweltmäßig muss ein altes Gerät entsorgt und ein neues Gerät gebaut werden – das versaut jede Ökobilanz. Beim Stromverbrauch heißt es genau rechnen – es gibt Fälle, wo bereits eine Überschlagsrechnung zeigt, dass sich der Austausch nicht rechnet, weil das neue Gerät vermutlich bereits kaputt ist, wenn der eingesparte Strom die Kosten für den Neukauf wieder hereingeholt hat.

Auch so ein cooler Vorschlag, einen alten Zweitkühlschrank, den man gelegentlich für spezielle Ereignisse wie Familienfeste einschaltet, zu entsorgen und ein neues Gerät zu beschaffen, rangiert für mich unter "blanker Unsinn der Journaille" – wenn das Gerät 2 oder 3 Tage im Jahr läuft, sonst aber abgeschaltet bleibt, ist die Energieeinsparung zum Neugerät minimal. Ausnahme wäre für mich ein altes Zweitgerät, welches 200 Tage im Jahr gebraucht wird oder auch leer eingeschaltet mitläuft.

Der Vorschlag mit dem Zweitkühlschrank findet sich in diesem RND-Artikel, den ich aber trotzdem mal hier verlinke. Denn die Redaktion hat sich die Mühe gemacht, eine Reihe Stromspartipps von Fachleuten bewerten zu lassen und gibt auch an, wie viele Euro ein Vorschlag bringt. Auch wenn man die absoluten Zahlen mit Vorsicht betrachten sollte (es kann im Einzelfall deutlich weniger, aber auch etwas mehr an Einsparungen geben), ich finde die Daten für eine erste Orientierung ganz hilfreich.

Anderseits – ich mag mich täuschen – schätze ich die Leserschaft hier im Blog schon so ein, dass "wir Kinder der 50er und 60er Jahre" das Strom-Sparen eigentlich von Jugend an gelebt haben. Bei uns brennt kein Licht über Stunden in Räumen, in denen sich keiner aufhält. Es gibt keinen Plasmabildschirm in 1,20 Meter Diagonale zum Fernsehen (der Energieverbrauch erschien mir vor Jahren bereits zu hoch), und Rechner werden bei nicht Benutzung in den Ruhemodus heruntergefahren. Gekocht wird auch mit Deckel auf dem Topf, wenig Wasser und mit Nachwärme. Die Kochkiste, die unsere Eltern als Kriegsgeneration kennen, ist aber auch hier nicht im Gebrauch. Und ein Wasserkocher ist hier aus Komfortgründen (geht schneller) auch in Betrieb.

Spül- und Waschmaschine werden hier zu 100 % beladen, bevor ein Spül- oder Waschgang startet – zudem leisten Eco-Programme da auch Energiespardienste. Wäsche kommt nicht in den Trockner (außer für Notfälle), sondern auf die Wäscheleine im Keller (im Winter) oder auf die Wäschespinne im Garten (ab Frühling). Falls die Wäschespinne nach einiger Zeit muckt und sich nur schwer öffnen lässt – ich hätte das was: Wäschespinne schwergängig? Selbst reparieren – ist auch nach Jahren der Renner, hier im Blog.


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3 Antworten zu Strom-Spar-Tipps: Was bringen die wirklich?

  1. Michael sagt:

    "wir Kinder der 50er und 60er Jahre"

    … auch die 40er Jahre :-)

  2. Walter G. sagt:

    Schwimmbäder müssen bereits auf Geheiß der Regierung die Wassertemperatur absenken, in einzelnen Bädern ist im vorauseilenden Gehorsam nur noch kalt duschen möglich. Das sagte mir heute ein Bademeister. Man fürchtet, dass die Bäder wieder wie zu Anfang bei Corona geschlossen werden müssen.

    Übersehen wird, dass die Bäder nicht nur zum Spaß, sondern auch gesundheitsbedingt aufgesucht werden. So wie mir geht es vielen anderen in ähnlicher Weise, erzählte der Bademeister.

    Bei mir sind es Knorpelschäden 4. Grades wegen eines 1981 herausoperierten Meniskus. Ich komme nur ohne Schmerzmittel aus durch Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels und regelmäßigem Schwimmen (wöchentl. 3x mind. jeweils 1000 m), also Bewegung ohne Körpergewicht. Welche Schmerzen auftreten, wenn das Schwimmen monatelang entfällt, durfte ich bei der Corona-Schließung erfahren. Da hilft auch keine andere Sportart und auch kein Standfahrrad.

    Man kann nur hoffen, dass nicht irgendwann auch die Therapiebäder dicht machen müssen.

  3. Andreas B. SH sagt:

    Ich denke, man sollte vor allem immer darauf schauen, wo mit Strom geheizt wird (doppelte Verluste von Primär-Energie). – Günstig wäre es bspw., wenn Waschmaschinen einen zusätzlichen Anschluss für Warmwasser hätten, was auch insgesamt den Waschvorgang enorm beschleunigen würde! – Nützt in der gegenwärtigen Situation, wo man auch bei der Warmwasserbereitung vor Ort Öl/Gas sparen muss, allerdings nicht mehr so viel …

    Wenn beim Kochen Wasser eigentlich nur erwärmt wird, mache ich das separat mit dem Wasserkocher und kippe es fertig rein, statt es langsam im Topf auf dem Herd zu erwärmen, etwa für Spaghetti. (Jedenfalls geht das so am schnellsten.)

    Und überall wo es sinnvoll ist, nehme ich den Schnellkochtopf, aber das ist ja eh klar.

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