Die gesetzlichen Krankenkassen schreiben aktuell hohe Defizite und es dort das Geld auszugehen. Nun steht fest, dass die Beiträge zur Krankenversicherung für gesetzlich Versicherte (GKV) im Jahr 2024 steigen werden. Gesundheitsminister Lauterbach hat entsprechende Informationen veröffentlicht. Unschön an der Sache ist der Umstand, dass in diesem Bereich Milliarden durch unnütze Projekte und Betrug versickern.
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Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) hat mit Bundesgesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach ein Interview geführt, in dem es auch um das Milliardendefizit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ging. Dem RND-Artikel zufolge, rechnet der Minister nicht mit steigenden Staatszuschüssen zur GKV, da der Finanzminister dies ausgeschlossen habe.
(Symbolbild: Quelle: Pexels/Pixabay CC0 Lizenz)
Da das Defizit der gesetzlichen Krankenversicherung kontinuierlich steigt, Leistungskürzungen aber vermieden werden sollen, sind nach Lauterbach in "2024 leicht steigende Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung unvermeidbar". Details lassen sich im RND-Artikel nachlesen – konkrete Zahlen zur Erhöhung wurden aber nicht genannt und stehen wohl auch noch nicht fest.
Ein Geschmäckle bleibt …
Bezüglich der Kostensteigerung bleibt bei mir ein Geschmäckle zurück. Drüben im IT-Blog hatte ich kürzlich den Artikel Ups: Krankenkassen nutzen die Telematik-Infrastruktur selbst nicht … zum Thema Digitalisierung in der Medizin veröffentlicht. Die zuständige gematik sowie die Krankenkassen verbraten Millionen in diesem Bereich und kriegen doch nichts zum Laufen. Das elektronische Rezept soll jetzt zum 1. Juli 2023 doch noch kommen – die Fachleute sind skeptisch, ob das wirklich flächendeckend klappt – das Projekt sollte seit 2021 fertig sein.
Und es gibt noch einen Kostentreiber, den man gut beherrschen könnte, wenn man wollte. Im Beitrag hatte ich auf diesem investigativen Artikel von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung hingewiesen. Der Artikel zeigt auf, wie die gesetzlichen Krankenkassen und vor allem die Versicherten während der Corona-Pandemie abgezockt wurden. Es wurden den Krankenkassen wohl weit überhöhte Kosten für einen PCR-Test – auf Druck des Gesundheitsministeriums unter Jens Spahn (CDU) – aufgebürdet. Zudem kam es zu größeren Betrugsfällen, wo PCR-Tests abgerechnet wurden, die niemals stattgefunden haben.
Ganz aufschlussreich ist auch der Report München-Bericht Wie Gauner Kasse machen vom 6. Juni 2023, der über Milliardenschäden (Jahr für Jahr) im Gesundheitswesen durch Betrug handelt. Wenn diese Kostentreiber durch konsequente Kontrolle und Einsparungen eliminiert würden, ständen den gesetzlichen Krankenkassen Milliarden an Beiträgen zusätzlich zur Verfügung, ohne dass die Leistungen eingeschränkt würden. Aber da will die Politik nicht ran.
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