Im heutigen Beitrag geht es um die Frage einer Untersuchung im Herzkatheter-Labor. Gibt es Probleme mit dem Herzen, die auf Durchblutungsstörungen hinweisen, untersuchen Kardiologen die sogenannten Herzkranzgefäße. Dies passiert im sogenannten Herzkatheter-Labor. Ich musste mich einer solchen Untersuchung stellen und möchte ein paar "Inneneinsichten" schildern.
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Vorhofflimmern, die Ursachensuche
Ich hatte ja in den Blog-Beiträgen Risiko Vorhofflimmern, Herzschwäche und Schlaganfall droht sowie Risiko Vorhofflimmern: Was kann und sollte ich selbst tun? über das Thema Vorhofflimmern berichtet. Es kann jeden treffen – vor allem im höheren Alter. In Deutschland sind ca. 1,8 bis zwei Millionen Menschen von Vorhofflimmern betroffen (Quelle). Ursachen gibt es viele: Bluthochdruck, zu viel Alkohol, Übergewicht, Diabetes, ungesunder Lebensstil, verstopfte Herzkranzgefäße und mehr.
Ich selbst bin/war davon betroffen – und im Gespräch mit der Kardiologin, das ich nach der Diagnose "Vorhofflimmern" hatte, ging es nicht nur um die Behandlung. "Wir müssen herausfinden, woher ihr Vorhofflimmern kommt. Meist ist es ja ein Mangel in der Sauerstoffversorgung des Herzens, was das auslöst. Ursache sind verstopfte Herzkranzgefäße." – so hörte ich von der Ärztin.
Ich bekam von ihr auch gleich drei Formulare mit der Einverständniserklärung für eine Herzkatheter-Untersuchung, eine elektrische Kardioversion und eine Katheter-Ablation vorgelegt. Und gleichzeitig gab es bereits einen Termin für die Herzkathether-Untersuchung.
Hintergrund: Die Diagnose- und Behandlung von Kardioerkrankungen wurde in meinem Fall durch einen Klinik-Verbund abgedeckt. Die Kardiologie einer Klinik stellte die Diagnose, die Herzkathether-Untersuchungen erfolgen durch ein spezielles Herzkatheter-Labor, und die Behandlung erfolgt in einer weiteren Klinik. Hat den Vorteil, dass an jeder Stelle entsprechende Spezialisten sitzen, die nichts anderes tun und über entsprechende Erfahrungen verfügen. Nachteil für mich: Ich musste drei Kliniken im näheren Umfeld aufsuchen.
Im Herzkatheter-Labor
Ich erspare mir an dieser Stelle auf die Details einer Untersuchung im Herzkatheter-Labor einzugehen. Der behandelnde Arzt wird das Ganze mit dem Patienten besprechen und auch über die zahlreichen Risiken informieren.
Wer sich über die Thematik vorab informieren möchte, findet auf Wikipedia einige Informationen. Auf YouTube findet sich eine gute Erklärung des Mediziners Dr. Heart, der in einem separaten Video über die Risiken und Nebenwirkungen aufklärt. Noch etwas mehr zur Sache gibt es in diesem Video. Sind aber alles Informationen, die von den Medizinern kommen. Mich hätte im Vorfeld die Erfahrung eines Betroffenen interessiert.
Und nun saß ich selbst im Warteraum des Herzkatheter-Labors, etwas zufrieden, es mit öffentlichen Verkehrsmitteln deutlich vor der Zeit geschafft und die Örtlichkeit gefunden zu haben. Ach ja, kurzatmig war ich – wegen des Vorhofflimmerns – und froh, einen Stuhl zum Sitzen zu haben.
Der Empfang signalisierte "ich bin zu früh, es wird noch dauern, ich werde gerufen". Und dann füllte sich der Warteraum mit anderen Patienten. Meist etwas älter als meine Wenigkeit, und in deutlich schlechterer Verfassung, dafür aber oft mit "einigen Pfund zu viel auf den Rippen". Uniso hörte man von Luftnot, fehlender Leistung und der Hoffnung, dass Ärzte im Herzkatheter-Labor die Ursache finden und ggf. abstellen können.
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Mir ging noch so durch den Kopf "Hoffentlich finden sie was, sonst bist Du angeschmiert. Wenn deine Herzkranzgefäße aber zu sind, fühlst Du dich vom Leben bestraft." Der Hintergrund: Ich habe kein Übergewicht, bin viel in Bewegung, mache Sport, habe den Blutdruck im Griff, es gibt weder zu hohes Cholesterin noch Diabetes. Rauchen tue ich nicht, Alkohol konsumiere ich wenig (mal ein kleines Glas Wein) und ich ernähre mich vernünftig (Mittelmeer-Diät) – und das alles seit Jahrzehnten.
Dann war es so weit, ich wurde in eine Kabine gerufen und gebeten, mich bis auf gewisse Kleidungsstücke auszuziehen und ein OP-Hemd anzulegen. Weiterhin stand eine Liege für mich bereit, wo mir auch gleich ein Zugang (per Kanüle) für Medikamente in eine Vene gelegt wurde. Dann wurde die Liege in den Vorraum des Herzkatheter-Labors geschoben und es hieß warten.
In der Ferne hörte ich die Stimme des Kardiologen, der mit einer Patientin sprach und erklärte, dass ein Gefäß verschlossen sei, eine Aufweitung erfolge und ein sogenannter Stent zum Offenhalten der Ader gesetzt werde. Das heiße, dass die Patientin einen oder zwei Tage zur Beobachtung in der Klinik bleiben müssen. Mir ging dann ein "Mist, Du hast keine Zahnbürste und frische Unterhose dabei, wenn Du auch bleiben musst" durch den Kopf.
Dann war ich an der Reihe, wurden ins Labor gerollt und musste zum Untersuchungstisch rüber rutschen. Der Kardiologe fragte Namen und Geburtsdatum ab und warum ich "da sei" – dient dazu, Verwechselungen zu vermeiden. Den Einwilligungsbogen hatte ich abgegeben, aber wichtige Parameter (z.B. Allergien auf Kontrastmittel etc.) wurden erneut abgefragt und der Eingriff in wenigen Worten beschrieben.
Da ich mich im Vorfeld informiert hatte, lag ich recht entspannt, auf die nächsten Schritte wartend, auf dem Untersuchungstisch. Der Kardiologe erklärte, dass er eine Ader am Handgelenk punktieren werde – da sind die Komplikationen (im Vergleich zur Punktation in der Leiste) am geringsten. "Es wird jetzt ein wenig piksen" meinte der Arzt, als er die Punktationsstelle mit einer Spritze betäubte. Aber die Haut war bereits gefühllos, bevor ich das Gesicht richtig verziehen konnte. Von der Punktation habe nicht nichts gespürt.
Lediglich als der Katheter durch durch die Armvene zum Herzen geschoben wurde, verspürte ich eine leichte Berührung (keine Ahnung, warum mir "so, wie ein Bowdenzug für die Fahrrad-Bremse sich in der Ader anfühlen muss" in dem Augenblick durch den Kopf ging).
Von der eigentlichen Untersuchung habe ich wenig mitbekommen, weil ich nicht auf den Monitor schauen konnte. Nur der Arm mit dem Röntgenstrahler fuhr vor meiner Brust in die jeweilige Position. Nach kurzer Zeit, ich schätze 15 Minuten, war alles vorbei und der Kardiologe meinte "die Adern sind frei, ich kann keinen Grund für das Vorhofflimmern erkennen".
Der Katheter wurde entfernt und ich bekam einen "Druckverband" ans Handgelenk, um die Punktationsstelle zu verschließen. Hatte ich eine Kompresse samt dicker Binde erwartet, war es ein schlauchartiges Armband aus einem transparenten Kunststoff, das durch eine Spritze mit Luft aufgepumpt wurde. Dadurch wurde die Punktationsstelle abgedrückt, aber man konnte sehen, ob etwas blutet.
Ich durfte zur Liege zurück wechseln und wurde in eine Kabine zurückgefahren, und es hieß "warten sie hier xx Minuten, der Arzt kommt noch vorbei". War ja ein lockerer Spaziergang, dachte ich mir – und nach gut 15 Minuten kam der Kardiologe, um mir den Untersuchungsbericht zu übergeben. Als ich ihn auf meine obige Überlegung "vom Leben bestraft, versus nix gefunden" ansprach, meinte er nur "Seien sie froh, dass die Gefäße glatt sind, bei einem Teil der Patienten finden wir einfach keine Ursache."
Dann fragte er mich, welche Folgeschritte zur Behandlung geplant seien – und ich wies auf auf einen Termin für eine elektrische Kardioversion in einer guten Woche hin. Der Ratschlag des Kardiologen war: "Planen Sie zeitnah eine Katheterablation, die Kardioversion wird nicht dauerhaft helfen. Noch ist Ihr Herz nicht geschädigt. Und je später die Ablation erfolgt, umso höher ist das Rückfallrisiko." Das war aber das, was ich mir inzwischen selbst durch Recherchen zusammen gereimt hatte.
Während ich mich noch sammelte, um mich dann wieder anzuziehen, kam bereits eine medizinische Fachangestellte und meinte "Ich mag ja nicht hetzen, aber ich brauche die Liege für den nächsten Patienten. Sie können im Warteraum auf weitere Instruktionen warten."
Also schnell angezogen, die sieben Sachen gegriffen und die paar Schritte in den Warteraum gemacht, wo noch ein Stuhl frei war. Von der dortigen medizinischen Fachangestellten hieß es: "Wir müssen bis 13:00 Uhr warten, um zu schauen, ob der Druckverband ab kann. Sie können aber raus, spazieren oder was essen gehen."
Ich bin dann um den Block herum in den Empfangsbereich der Klinik spaziert und habe die Zeit bis zur genannten Uhrzeit dort mit Surfen im Internet tot geschlagen. Zum vereinbarten Zeitpunkt wurde mir der Zugang am linken Arm entfernt – und nach einem Blick auf den Druckverband hieß es "Gut, es hat nicht geblutet". Die Luft wurde aus dem Armband gelassen und die Druckmanschette entfernt. Pflaster drauf und ich war entlassen – bin dann ganz entspannt mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause gefahren.
Insgesamt war die Untersuchung im Herzkatheter-Labor eine entspannte Sache – nicht wirklich schmerzhaft – und binnen eines guten halben Tages erledigt. Gut, muss ich mir nicht jeden Tag geben, aber die Extraktion meines Weisheitszahns oder das Setzen eines Zahnimplantats einige Monate vorher war deutlich schmerzhafter.
In den kommenden Beiträgen plane ich auf die Themen elektrische Kardioversion, die chemische Kontrolle des Vorhofflimmerns und die Herzkatheter-Ablation einzugehen – auch hier gibt es "Inneneinsichten".
Artikelreihe:
Risiko Vorhofflimmern, Herzschwäche und Schlaganfall droht
Risiko Vorhofflimmern: Was kann und sollte ich selbst tun?
Im Herzkatheter-Labor: Inneneinsichten eines Betroffenen
Vorhofflimmern: Ich gönne mir eine elektrische Kardioversion …
Vorhofflimmern: Die chemische Kardioversion, ob's hilft?
Vorhofflimmern: Die Katheter-Ablation steht an
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" die Extraktion meines Weisheitszahns oder das Setzen eines Zahnimplantats …war deutlich schmerzhafter."
Echt? Hat das der Dorfschmied gemacht?
Kann Bestätigen das "solche Dinge" (habe da noch so einiges mehr erlebt) mit gewissen Unannehmlichkeiten verbunden sind, Geräusche, Gerüche, Geschmack verschiedener Materialien oder Medikamente usw. Hatte aber nie nennenswerte Schmerzen dabei! Muss heutzutage auch nicht mehr sein.
Danke für den Bericht :-)