Wetterfühligkeit und Schmerz – jetzt wissenschaftlich erforscht

GesundheitSchmerzpatienten leiden häufig unter Wetterwechseln. Medizin und Wissenschaft belächeln dies teilweise, da sich das Phänomen nicht wirklich fassen lässt. Ja, es gibt da was, aber was nun die Wetterfühligkeit auslöst (Temperatur, Luftdruck etc.) ist unklar. Jetzt wird das Phänomen wissenschaftlich erforscht.


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Die 'biologische Wetterstation' ist ein häufig belächeltes Phänomen. Da gibt es den berühmten Laubfrosch im Einmachglas, der auf der Leiter hochklettert und so Regen anzeigen soll. Ist natürlich ein Klischee. Aber die ersten Hygrometer nutzten Haare, um die Luftfeuchtigkeit zu messen.

Und es gibt Leute, die über Wetterfühligkeit oder Wetterempfindlichkeit klagen, weil die "Glieder" schmerzen. So mancher Schmerzpatient (auch ich) kann ein Lied davon singen: Sobald sich das Wetter ändert, nehmen die Schmerzen zu oder ab. Aber zuverlässig das Wetter vorhersagen kann wohl keiner. Zu allem Überfluss werden die Betroffenen von Medizin und Naturwissenschaft nicht ernst genommen.

Wetter

Um dem Phänomen der Wetterempfindlichkeit auf den Grund zu gehen, hat der Mediziner Will Dixon von der University of Manchester das Projekt "Cloudy with a Chance of Pain" ins Leben gerufen. Über eine App umotif können Daten von Patienten (aus Großbritannien) erfasst werden. Die Schmerzpatienten können sich die App herunterladen und dann ihre Symptome festhalten.

Bisher haben 9.000 Patienten in England die App heruntergeladen und mit der Erfassung der Daten begonnen. Nach einer ersten Auswertung von 5.824 Patientendatensätzen gibt es bereits erste Erkenntnisse. Gut 25 % der Patienten nutzt die App regelmäßig zur Erfassung der Befindlichkeit. Diese Daten gehen dann in die Untersuchung ein. Ergebnis: Die Monate Februar bis April sind für die Betroffenen am schmerzärmsten. In den Folgemonaten steigen die Schmerzen wieder an.

Zwischenzeitlich versuchen die Forscher die Daten mit meteorologischen Daten wie Luftdruck, Regen und Temperaturen zu korrelieren, um herauszufinden, ob diese einen Einfluss auf das Schmerzempfinden der Betroffenen haben. Bei Interesse, Spektrum der Wissenschaft hat einen netten Artikel zum Thema verfasst.


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