John Deere stellt autonomen Traktor 8R vor

In Zeiten knapper Arbeitskräfte in der Landwirtschaft macht der Traktorenhersteller John Deere Nägel mit Köpfen. Gerade hat er einen vollständig autonom agierenden Traktor 8R vorgestellt, der die Felder künftig selbstständig beackern können soll.


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Seit Anfang 2022 läuft in den USA die Messe CES, und der Traktorenhersteller John Deere hat den R8 vorgestellt. Ich bin über diverse Artikel wie hier oder hier auf diese Information aufmerksam geworden.

"Es wird erwartet, dass die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2050 von etwa 8 Milliarden auf fast 10 Milliarden Menschen ansteigt, was den weltweiten Nahrungsmittelbedarf um 50 % erhöht", sagt Jahmy Hindman, Chief Technology Officer bei John Deere. "Landwirte müssen auch mit Variablen wie wechselnden Witterungsbedingungen, Schwankungen der Bodenqualität und der Bewirtschaftung von Unkraut und Schädlingen zurechtkommen – all das wirkt sich auf die Fähigkeit aus, in kritischen Zeiten des Jahres zu wirtschaften."

Ausgestattet mit sechs Stereokamerapaaren, die eine 360°-Hinderniserkennung und Abstandsberechnung ermöglichen, werden die Bilder durch ein Netzwerk geleitet, das jedes Pixel in etwa 100 Millisekunden klassifiziert. Dadurch wird bestimmt, ob die Maschine weiterfährt oder anhält. Darüber hinaus prüft die Maschine ständig ihre Position in Bezug auf einen Geofence (virtueller Begrenzungszaun), um sicherzustellen, dass sie mit einer Genauigkeit von weniger als einem Zoll dort arbeitet, wo sie soll.
 
"Der autonome Traktor 8R hat in den letzten drei Jahren bei Feldtests mehr als 50 Millionen Bilder gesammelt", sagt Willy Pell, VP Autonomy and New Ventures bei John Deere. Der autonome Traktor 8R kann 325 Hektar in 24 Stunden bestellen. Laut Deere wird der autonome Traktor 8R noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Was er allerdings kostet, wurde nicht gesagt – die teuersten Traktormodelle des Herstellers kosten um die 800.000 US-Dollar – kein Pappenstiel.

Und so fällt mir das Thema buchstäblich auf die Füße. Denn mir ist noch in Erinnerung, dass ich als sechsjähriger Bub unser vor einen Pflug gespanntes Pferd über den Acker geführt habe. Warum mir das in Erinnerung blieb: Der Gaul war auch autonom, wenn er auf der Wiese fressen durfte – aber beim pflügen hat er mit seinen Hufen regelmäßig auf meine Gummistiefel gelatscht. Gut, war ein Grubengaul, der weitgehend blind war. Nein, ich habe mir damals keinen autonomen Traktor gewünscht, aber gehofft, dass der Gaul bald weg kommt. Hat dann auch geklappt – ist 60 Jahre her, und nun fahren die Trecker bald selbst übers Feld – aber billiger war der Gaul seinerzeit schon, und Diesel brauchte der auch nicht, war mit Heu, Gras und Hafer zufrieden. Aber die Zeiten ändern sich.


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