Ich bin gerade auf eine sehr spannende Information gestoßen. In einer Diplomarbeit hat Nadine May untersucht, welche Flächen für Solarkraftwerke es im nördlichen Afrika braucht, um Deutschland, Europa und die Welt theoretisch mit Solarstrom zu versorgen. Mit einer Fläche kleiner als 400 x 400 km könnte man die gesamte Erde mit Solarstrom versorgen.
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Die derzeitige Energieversorgung basiert hauptsächlich auf fossilen Energieträgern. Aufgrund der abnehmenden Ressourcen, eines weltweit steigenden Energiebedarfs und der damit wachsenden Umweltbelastung ist es notwendig, langfristig andere Quellen zu erschließen. Nordafrika besitzt in der Sahara-Region ein großes Potenzial zur Erzeugung von Solarenergie, das theoretisch den Weltenergiebedarf um ein Vielfaches deckt.
Solarstrom kann vor Ort in solarthermischen Kraftwerken erzeugt und dann mittels
Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) über weite Entfernungen nach Europa übertragen werden.
Obiger Tweet, der mir gerade untergekommen ist, zeigt einen Karte von Europa und Nordafrika. Die rot eingerahmten Bereiche deuten die benötigten Flächen für Solarkraftwerke an, um Deutschland, die Europäische Union und sogar die gesamte Welt mit Strom zu versorgen. Letzteres ist zwar nur ein theoretisches Szenario – aber die obige Karte zeigt deutlich, wie gering die Flächen im Vergleich zur Größe der Wüstenregionen in Algerien, Tunesien oder Lybien sind.
Die nördlichen Sahara-Regionen als Aufstellort der Solarkraftwerke haben den Vorteil, dass dort am Tag immer Sonne herrscht. Andererseit ließen sich die Solarkraftwerke auf ungenutzten Flächen in der Wüste errichten. Was natürlich nicht bedeutet, dass so etwas problemlos machbar wäre. Denn einerseits muss die technische Realisierbarkeit, auch unter Berücksichtigung der Wüstenumgebung (z.B. Sandstürme), mit im Auge behalten werden. Andererseits liegen die Regionen in politisch nicht sehr stabilen Ländern, so dass sich dort erneut Abhängigkeiten ergeben, die zu berücksichtigen sind. Aber interessant ist es schon, die benötigten Flächen mal auf einer Landkarte zu sehen.
Die Diplomarbeit der Technische Universität Braunschweig lässt sich hier als PDF-Dokument einsehen.
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