Es ist immer das gleiche Leid, die Küchenmesser sind unscharf. In meiner Kindheit kam der Scherenschleifer über Land gezogen und hat auch die Messer geschärft. Aber heutzutage? Vor Jahren kam mal jemand bei uns in der Stadt vorbei. Aber darauf kann man nicht warten. Also gilt es, sich nach Alternativen umzusehen und selbst Hand anzulegen.
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Man kennt es aus vielen Küchen – im Messerblock ist auch ein Wetzstahl für die Küchenmesser vorhanden. Auch wir haben so etwas zum Schärfen im Einsatz. Zum schnellen Nachschärfen eines Messers ganz handlich. Aber Hand aufs Herz, so richtig erfolgreich ist das Ganze nicht immer. Bei sehr hartem Stahl nützt der Wetzstahl wenig – und bei Keramikmessern geht schon mal gar nichts.
Als Kind habe ich den Vater die Sense dengeln und mit einem Wetzstein schärfen sehen – aber wer hat heute eine Wetzstein in der Küche? Die Alternative wäre ein Schleifstein, an dem man die Messerklingen vorschärft und dann per Wetzstahl nachbearbeitet. Ich habe schon mal eine Bohrmaschine mit einer Schraubzwinge auf der Werkbank im Keller fixiert und einen Schleifstein zum Messer-schärfen eingespannt. Als ich über diesen Beitrag auf das nachfolgende YouTube-Video stieß, war ich schon drauf und dran, nach einem solchen Schleifstein Ausschau zu halten.
(Quelle: YouTube)
Da wird ein 1-Dollar-Messer geschliffen, so dass es anschließend rasiermesserscharf ist. Aber so richtig handlich und praktisch handhabbar ist das alles nicht. Ganz fies wird es bei Keramikmessern, wo ein normaler Wetzstahl kläglich versagt. Aber erinnerungsmäßig wurden Keramikmesser mal "werden niemals stumpf beworben", also bräuchte man da keinen Schärfer.
Bei Amazon.de werden eine ganze Auswahl an Wetzstählen zum Messerschärfen angeboten. Mit darunter sind auch so etwas wie ein Diamant-Wetzstahl oder Diamant Messerschärfer. Habe ich aber nicht ausprobiert.
Ein Diamant-Messerschärfer von TokioKitchenWare
Vielmehr bin ich bei der Suche im Internet auf den TokioKitchenWare Diamant-Messerschärfer des Anbieters Pearl.de gestoßen, der laut Anbieter auch für Keramikmesser geeignet sein soll (mangels Messer kann ich das nicht ausprobieren). Ich habe mir den Diamant-Messerschärfer mal besorgt (wird von Pearl auch bei Amazon.de angeboten), um diesen an unseren Küchenmessern auszuprobieren.
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Was mir aufgefallen ist: Das Ganze besteht aus dem Halter mit der Diamantfläche zum Schärfen (auf dem Bild oben) und einem Kunststoffhalter, der als Messerauflage dient. Der Halter ist meiner Meinung nach zu klein, um Messer sauber aufzulegen. Ich verwende meist einen größeren Holzblock, um die Messerklinge im richtigen Winkel aufzulegen und dann mit der Diamantfläche über die Schneide zu streichen.
Schwächen bei Bedienungsanleitung und bei Keramikmessern
Was noch aufgefallen ist? Auf der Produktverpackung war ein Hinweis auf eine "beiliegende Anleitung" aufgedruckt. Die habe ich vergeblich gesucht und beim Anbieter reklamiert. Es gab auch einen QR-Code auf der Verpackung, aber der führt nur zur Produktseite. Nach einigem Hin und Her kam heraus, dass man diese Anleitung nicht beilegen müsse – schön doof – man hätte die Hinweise auf die Produktverpackung drucken können. Zwischenzeitlich hatte ich die Anleitung aber als PDF-Datei auf dieser Webseite gefunden. Hier der relevante Auszug aus der Bedienungsanleitung (mit Genehmigung von Pearl.de).
Also: Diamantfläche anfeuchten und dann über die Messerschneide ziehen – fertig. Ich habe das an einigen Messern probiert – das klappt mit der richtigen Auflage an meinen Messern mit Stahlklinge ganz gut. Diese "Schwäche" ist hiermit ausgebügelt. Der zweite Punkt: Die Produktbewertungen bei Amazon.de für Keramikmesser sind allerdings nicht so ganz überzeugend (aber wie gesagt, da kann ich mangels Messer nichts zu sagen). Daher Vorsicht bei Keramikmessern – ich würde mir nicht allzu viel von dem Messerschärfer versprechen.
Ich verwende den Diamantschärfer jetzt, um den Messern eine Grundschärfe zu verpassen. Und bei Bedarf kommt dann der Wetzstahl zum Einsatz, um ein Messer schnell nach zu schärfen.
Und was ist mit einem richtigen Schleifstein?
Bei Amazon.de (und auf der Pearl-Seite) gibt es natürlich auch noch richtige Messer-Schleifsteine für Stahlklingen und mit Bambusblock zur Auflage. So etwas wird im obigen YouTube-Video verwendet und ich kenne das auch von meinen Japan-Aufenthalten, wo Shushi-Meister ihre Messer geschärft haben. Ist natürlich aller erste Sahne und es juckt mich in den Finger, das auszuprobieren. Für den normalen "Küchenschärfer" dürfte der Aufwand aber zu groß sein. Da gefällt mit der hier vorgestellte Diamant-Messerschärfer von TokioKitchenWare schon besser. Vor allem lässt sich dieser in einer Küchenschublade gut unterbringen.
Vielleicht schaue ich mal, ob ich einen Keramik-Wetzstahl zum Ausprobieren bekommen. Haben Sie eigene Erfahrungen mit dem Schärfen von Messern? Ist vielleicht ein solcher Schärfstein für Shushi-Messer bei Ihnen im Einsatz? Kommentare sind immer willkommen.
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