Bei der japanischen Toyota-Tochter Daihatsu baut sich ein gravierender Sicherheitsskandal zusammen. Es geht um die Manipulation von Sicherheitstests durch den japanischen Autobauer, was nun schrittweise ans Tageslicht kommt. In dessen Folge muss die Toyota-Tochter die Produktion und die Auslieferung weitere Fahrzeugmodelle weltweit stoppen. Es droht ein gigantischer Reputationsschaden, dessen Ausmaß noch nicht absehbar ist.
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Die japanische Seite NIKKEI Asia berichtete in diesem englischsprachigen Artikel, dass die Toyota-Tochter Daihatsu Motor plant, die Auslieferung aller in Japan und in Übersee produzierten Fahrzeuge zu stoppen. Hintergrund sei, dass sich der Skandal um die Manipulation von Sicherheitstests deutlich über die sechs bisher identifizierten Modelle hinaus ausweite.
Tests manipuliert
Das Ganze ist an mir vorbei gegangen, aber im April 2023 hatte Daihatsu bei Tests zur Sicherheit bei einem Seitenaufprall Mängel bei vier Modellen, die für Überseemärkte bestimmt sind, festgestellt wurden. Darauf hin setzte die Firmen unabhängiges Gremium ein, um diesen Sachverhalt zu überprüfen.
Im Mai 2023 teilte das Unternehmen dann mit, dass es auch bei den Tests für den Geländewagen Rocky und den Toyota Raize, den Daihatsu für seine Muttergesellschaft herstellt, Probleme festgestellt hat. Die Produktion des Rocky und des Raize wurde bereits ausgesetzt.
NIKKEI Asia schreibt, dass vermutet wird, dass die unabhängige Untersuchung nach fast acht Monaten nicht nur manipulierte Sicherheitstests, sondern auch fehlerhafte Emissions- und andere Umweltdaten bei den Modellen aufgedeckt hat.
MarketScreener schreibt hier, dass Daihatsu, was seit 2016 zu Toyota gehört, im April 2023 zugegeben habe, dass es die Sicherheitstests für 88.000 Kleinwagen, von denen die meisten unter der Marke Toyota verkauft wurden, manipuliert hatte. Aufgeflogen war das nach einem Tipp eines Informanten.
Alles auf Stopp
Der Präsident von Daihatsu, Soichiro Okudaira, wurde am Mittwoch beim Verkehrsministerium in Tokio vorstellig, um die Ergebnisse eines unabhängigen Gremiums vorzustellen. Der Automobilhersteller wird die Produktion anhalten, bis er die Mängel in seinen Sicherheitsprozessen beheben kann.
Es weitet sich aus
Ergänzungen: Die Produktion wird bis Januar 2024 stehen. Das Ganze wird sehr teuer, weil Daihatsu die Zulieferer und Abnehmer für die entstandenen Ausfälle entschädigen muss – es stehen 700 Millionen US-Dollar im Raum. Ein Leser meiner Blogs berichtete, dass unzählige PKWs aus Europa jetzt über Bremerhaven zurück nach Japan gehen und die 70.000 Stellplätze dort im Hafenbereich nicht mehr ausreichen, um die Fahrzeuge zwischenzuparken.
Die Toyota-Tochter ist einer der großen Hersteller von Kleinwagen (Kei-Cars). Daihatsu produzierte im Geschäftsjahr 2022 weltweit über 1,7 Millionen Fahrzeuge. Etwa die Hälfte davon wurde in Japan hergestellt, unter anderem in den Präfekturen Osaka und Shiga.
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Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, …..
Hoffentlich stimmen die Kunden mit den Füßen ab.
Bye, bye Daihatsu!
Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Trickserei bei vielen (allen?) Autobauern System hat.
Es wird geschummelt beim Benzinverbrauch, bei den Abgaswerten und nun offenbar auch bei der Sicherheit.