Was verursacht die grüne Leuchterscheinung an den Spitzen sogenannter Sprites – also Blitze, die bis in die oberen Atmosphärenschichten der Erde reichen? Wissenschaftler glauben, eine Erklärung dafür zu haben – es soll Meteoritenstaub sein.
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Verschiedene Wetterphänomene
Es gibt das Wetterphänomen der sogenannten Sprites: Blitze, die aus den Wolken nicht zur Erde niederfahren, sondern sich in die oberen Atmosphärenschichten hinein reichen. Die Sprites leuchten rot oder können als blaue Jet-Strahlen auftreten. Ich hatte im Blog-Beitrag Sprite: Rote Kobolde fotografiert Fotos solcher "roten Kobolde" gezeigt. Der nachfolgende Tweet spricht dieses Thema an und erwähnt, dass Stephen Hummel ungefähr 4 1/2 Stunden gefilmt habe, um dieses eine Foto eines Sprites aufzunehmen.
Und es gibt blaue Jet-Strahlen, die bis in die obere Atmosphäre reichen. Im Beitrag Neue Erkenntnisse über blaue Jet-Strahlen hatte ich berichtet, dass die Besatzung der internationalen Raumstation diesen Effekt fotografiert habe.
On top kommen dann noch sogenannte "grüne Geister" (englisch Ghosts), das sind nur wenige Millisekunden währende grünliche Leuchterscheinungen an der Spitze der oben erwähnten Sprites.
Rätsel der grünen Geister gelöst
María Passas-Varo vom astrophysikalischen Institut Andalusiens hat mit einem Team nach solchen grünen Geistern an der Spitze von Sprites gesucht, um dieses Licht spektroskopisch zu untersuchen. Wie in einer in Nature Communications veröffentlichten Arbeit und in dieser Mitteilung des Instituts beschrieben, gelang die Auflösung des Rätsels.
Bei den Sprites handelt es sich um zehn bis hundert Meter dicke Fäden aus ionisierter Luft, die von 40 bis fast hundert Kilometer Höhe in die Atmosphäre reichen. In den Spektren der Leuchterscheinungen konnten die Forscher atomares Eisen und Nickel, sowie molekularen Stickstoff und ionisierten molekularen Sauerstoff nachweisen.
Stickstoff und Sauerstoff sind für die roten und blauen Farben verantwortlich. Die Metallatome erzeugen dagegen das grünliche Leuchten. Die Frage ist aber, wie diese Metallatome in die oberen Atmosphärenschichten kommen? Hier liefern die Forscher die Erklärung, dass jährlich tausende Tonnen Meteoritenstaub auf die Erde herunter regnen. Und dieser Staub enthält genau die betreffenden Metallatome, die dann das Leuchten verursachen. Neben den Erklärungen in der oben verlinkten Mitteilung (in englisch) gibt es auf scienexx.de diesen deutschsprachigen Artikel, der das Ganze erläutert.
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