Auch der Discounter Aldi scheint wohl über das Thema "Kundenbindung" nachzudenken. Laut Medienberichten plant Aldi wohl so etwas wie eine Kundenkarte als Konkurrenz um Payback-Modell. Und es läuft darauf hinaus, dass es künftig keine gedruckten Prospekte mehr von Aldi geben wird.
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Wenn Kundenbindung nervig wird
Ich finde es inzwischen nur noch als nervig. Was früher die Rabattmärkchen waren, sind heute Kundenkarten oder sogar Apps auf dem Smartphone. Seit Jahren wird man in so gut wie jedem Geschäft gefragt: "Haben sie eine Kundenkarte". Persönlich habe ich eine Zweit-Kundenkarte beim Bio-Markt unseres Vertrauens – und meine Frau hat eine Payback-Karte. Ach ja, eine Treuekarte mit Stempeln beim Friseur, beim Schuhverkäufer, beim Bäcker, beim Weinhändler etc. gibt es wohl auch.
Was für mich gar nicht geht, sind Apps wie sie Rewe, Lidl etc. marktschreierisch bewerben. Einmal möchte ich mir meine Geräte nicht mit solch einem App-Geraffel voll müllen. Zudem weiß ich nicht, welche Daten diese Apps alles abziehen und welche Sicherheitslücken schlummern. Mir kommt sofort mein Beitrag Betrug: "Unberechtigte Fremdeinkäufe" mit Netto-App; PayPal verweigert Erstattung drüben im IT-Blog in den Sinn, der die Gefahren solcher Lösungen aufzeigt.
Aldi gehört nicht zu den Märkten, die wir häufig frequentieren – auch wegen der im Artikel Aldi-Parkplatz und die Massen-Knöllchen in Monheim, Renter soll für ungenügende Lidl-Einkäufe Parkstrafe zahlen angesprochenen Problematik. Aber der Discounter ist gut frequentiert.
Bald keine Aldi-Prospekte mehr?
Die Tage las ich bei Focus Online diesen Artikel, der zwei Botschaften transportiert. Aldi führt derzeit einen Test durch, in bestimmten Städten/Regionen keine gedruckten Prospekte mehr zu verteilen. Rewe macht dies bereits seit Sommer 2023, was mir aber gar nicht aufgefallen war. Aber die Aldi-Prospekte habe ich durchaus durchgeblättert, um zu sehen, ob das Sonderverkäufe bestimmter Artikel stattfinden.
Walking-Schuhe gehören schon mal zu den Einkäufen, da ich diese schnell an den Sohlen durchgelaufen habe. Den 10 Spiralbohrer- oder Schraubenschlüsselsatz brauche ich dagegen nicht mehr. Und Elektronik kaufe ich persönlich auch seit einiger Zeit nicht mehr bei Aldi, weil es schlechte Erfahrungen gab.
Die gedruckten Prospekte werde ich – und wohl so mancher aus der Leserschaft – vermissen. Man kann sich zwar auch Online informieren, aber etwas gedrucktes, in dem Du blättern und die Druckerfarbe riechen kannst, ist halt eine gänzlich andere, haptische Erfahrungsebene. Aber die Welt geht deshalb nicht unter. Und es ist aktuell nur ein Test – mal sehen, wie Aldi entscheidet.
Aldi plant angeblich Payback-Konkurrenz
Im Focus-Beitrag wird auch ausgeführt, dass Aldi Süd Mitte 2025 in Deutschland mit einem eigenen digitalen Punktesystem, welches an Payback erinnert, starten will. Aldi Nord führt derzeit in Belgien Tests durch. Kunden können in den belgischen Provinzen Westflandern, Ostflandern und Hennegau die neue Funktion bereits in 70 Geschäften testen, schreibt Aldi an die Presse. Wann das alles genau nach Deutschland kommt, ist allerdings noch nicht festgeschrieben.
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Wie ist die Meinung der Leserschaft? Ist der Verzicht auf gedruckte Prospekte kein Problem und wird begrüßt? Und wie schaut es mit einem digitalen Punktesystem, möglicherweise per App aus?
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Der Verzicht auf die gedruckten Prospekte trifft mich nicht wirklich, da ich bei Aldi Stammkunde bin, aber kaum für die Sonderverkäufe. Eine Aldi-App kommt mir nicht aufs Handy. Ich habe schon bei den letzten Rubbellosaktionen nicht mehr mitgemacht, weil die viel zu viele Daten wissen wollen.
Ich bin heilfroh, dass "mein" Edeka, im Gegensatz zu anderen Edeka-Märkten, wo ich ab und zu mal aufschlage, nicht nach der Deutschlandcard fragt. Diese Frage nervt einfach. Aldi nervt aus anderen Gründen und sieht mich deshalb seltener: die Hektik an den Kassen,
Aldi hat wahrlich wichtigere Baustellen zu beackern, als nun auch so 'ne dämliche App Einzuführen!
Was die gedruckte Werbung betrifft, kann man nur froh sein, wenn Händler von alleine damit aufhören. Nachdem selbst eine Regierung mit grüner Beteiligung unfähig ist, diesen Wahnsinn generell zu verbieten. Politiker die zu blöd sind Politik zu machen … alles was die heutzutage noch können, ist Geld zum Fenster rausschmeißen, da sie es als einzige Lösung zu sehen scheinen, jedes, aber auch jedes Problem'chen irgendwie mit Geld zu lösen. Da sieht man, wer die meisten Hack-Brötchen um die Jahrtausendwende gefuttert hatte … (BSE) …
Einbrecherbanden werden den bunten, weithin von der Straße aus gut sichtbare Werbemüll in den Briefkästen jedoch vermissen. Waren sie doch ein gutes Erkennungsmerkmal für gerade leer stehende Häuser und Wohnungen . . .