Die Aktivität von Zecken steigt mit den Temperaturen. Wer sich viel im Freien aufhält, läuft Gefahr, sich Zecken einzufangen. Damit steigt auch das FSME-Infektionsrisiko – eine Schutzimpfung kann helfen.
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Das Risiko, an einer FSME-Infektion zu erkranken, ist in den Monaten März bis Oktober – der sogenannten Zeckensaison – besonders hoch. Gefährdet sind vor allem Menschen, die in zeckenexponierten Risikogebieten leben, arbeiten oder dorthin reisen. Betroffen sind vor allem Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen und der südöstliche Teil Thüringens. Einzelne Risikogebiete befinden sich zudem in Mittelhessen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und Sachsen.
Steigende FSME-Zahlen
Aktuelle Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen, dass im Jahr 2016 in Deutschland besonders viele Fälle der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet wurden. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Anstieg der FSME-Fälle um 56 Prozent. Die meist durch einen Zeckenstich übertragenen Krankheitserreger können Infektionen mit schwerwiegenden Folgen nach sich ziehen.
Dabei besteht auch in Nicht-Risikogebieten die Gefahr von einer mit FSME-Viren-infizierten Zecke gestochen zu werden: So gab es im vergangenen Jahr in fast allen Bundesländern vereinzelte FSME-Fälle. Besonders während der Zeckensaison sollte daher bei entsprechender Symptomatik auch in Nicht-Risikogebieten an FSME gedacht werden.8
Kommt es nach einem Stich einer mit FSME-Viren-infizierten Zecke zu einer FSME-Erkrankung, kann diese sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern zu einer Erkrankung des zentralen Nervensystems und der Hirnhäute führen. Mögliche schwerwiegende Folgen dieser Erkrankungen können Bewusstseinsstörungen, Schluck- und Sprechstörungen, Lähmungen der Gesichts- und Halsmuskulatur, Atemlähmungen oder Lähmungen von Extremitäten sein.
Impfen schützt
Auch wenn keine ursächliche Behandlung existiert, kann zum Beispiel durch eine Schutzimpfung einer FSME-Infektion vorgebeugt werden. Die Impfquoten stagnieren bzw. fallen allerdings seit 2009/2010 in den FSME-Risikogebieten. Mit einer Schnellimmunisierung, bei der die ersten zwei Impfdosen im Abstand von nur 14 Tagen verabreicht werden, kann noch zum Jahresbeginn ein Impfschutz für die Zeckensaison aufgebaut werden. Diese gewährleisten bereits einen saisonalen Impfschutz.
Mehr als 89 % der geimpften Erwachsenen hatten bereits zwei Wochen nach der zweiten Impfung eine ausreichende Immunität gegen FSME. Die dritte Dosis sowie weitere Auffrischimpfungen erfolgen wieder gemäß dem normalen Impfschema: Die erste Auffrischimpfung sollte drei Jahre nach der dritten Impfung und weitere Auffrischimpfungen alle fünf Jahre stattfinden. Personen über 60 Jahre sollten alle Auffrischimpfungen in einem Abstand von drei Jahren durchführen lassen.
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