Am 22. April 2025 gelang dem deutschen Unternehmen ATMOS Space Cargo eine Wiedereintrittskapsel mit einer SpaceX-Trägerrakete in eine Erdumlaufbahn schießen, um diese danach beim ersten Testflug der Phönix 1-Mission in die Erdatmosphäre eintreten zu und anschließend im Südatlantik landen zu lassen.
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ATMOS Space Cargo ist ein deutsches Startup, welches sich zum Ziel gesetzt hat, Wiedereintrittskapseln zum Zurückholen von Experimenten aus dem Weltraum zu entwickeln. Man will einen speziell auf die Biowissenschaften zugeschnittener Rückholdienst für Weltraumfracht, der sehr erschwinglich, regelmäßig und zuverlässig ist, mit europäischem Ursprung und globalem Anspruch, anbieten.
Bahndaten der Phönix 1-Mission
Im Februar 2025 hatte ATMOS Space Cargo (ATMOS) den Testflug seiner PHOENIX-Wiedereintrittskapsel in eine niedrige Erdumlaufbahn (Low Earth Orbit, LEO) für April 2025 angekündigt. Die aufblasbare Kapsel sollte im Rahmen der Bandwagon-3-Rideshare-Mission mit SpaceX in den Weltraum starten. Geplant war, dass die Kapsel zwei Erdumlaufbahnen absolvieren wird, bevor sie den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre versucht.
Am 22. April 2025 startete die Bandwagon-3-Mission mit einer Falcon-9-Rakete von SpaceX um 2:48 Uhr (MESZ) vom US-amerikanischen Raumhafen Cape Canaveral (Florida). Mit an Bord dieser Mission war auch die Phönix 1-Raumkapsel. Phoenix wurde entwickelt, um Material aus der Erdumlaufbahn auf die Erde zurückzubringen und einen sicheren Transport für eine Vielzahl hochwertiger Produkte zu gewährleisten, die im Orbit hergestellt werden.
Atmosphärisches Bremsmodul (IAD) von Phönix, Bild: ATMOS
Phoenix besitzt ein aufblasbarer atmosphärisches Bremsmodul (IAD), das sowohl als Hitzeschild als auch als Hochgeschwindigkeitsfallschirm fungiert. Dadurch soll die Wiedereintrittskapsel in der ersten Version bis zu 100 Kilogramm Fracht zur Erde transportieren und dort sicher landen können.
Bisher ist bekannt, dass Phönix 1 das geplante Flugmanöver ausführte, um dann über Südamerika in die Atmosphäre einzutreten und nach dem Wiedereintritt im Südatlantik, ca. 2000 km vor Südamerika zu wassern. Wegen einer von SpaceX vor Tagen geänderten Flugroute fand der Zielpunkt der Wasserung 500 km weiter östlich statt. ATMOS nannte drei Hauptziele für den Testflug des Prototyps:
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1. Erfassung von Flugdaten der Kapsel und ihrer Unterkomponenten im Orbit.
2. Sammlung wissenschaftlicher Daten von Kundennutzlasten, die Technologie-Demonstratoren und biologische Experimente tragen.
3. Erfolgreiche Entfaltung und Stabilisierung des aufblasbaren Hitzeschilds während des Wiedereintritts in die Atmosphäre.
Informationen zum genauen Zustand der Kapsel gibt es bisher nicht. Das Unternehmen ging aber in seiner Missionsbeschreibung davon aus, dass der Wiedereintrittskörper den ersten Testflug nicht übersteht. Golem hat in diesem Artikel einige Informationen zum ersten Testflug veröffentlicht. Auch heise hat in diesem Artikel mehr Details zum ersten Testflug veröffentlicht. So konnte ein Teil der Daten nicht von der Raumkapsel heruntergeladen werden – und die Wasserung ließ sich wegen Wolken nicht verfolgen.
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