Das Turiner Grabtuch gehört zu den Reliquien, die von Menschen katholischen Glaubens als Totentuch von Jesus verehrt werden. Aber stimmt das wirklich? Hat Jesus in diesem Grabtuch gelegen – oder ist das nur eine fromme Legende?
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Das 4,36 Meter lange und 1,10 Meter breite Leinentuch zeigt scheinbar die Konturen eines Menschen samt einem bärtigen Gesicht. Die ersten Erwähnungen des Grabtuches, welches in Turin im Dom lagert, gehen auf das 14. Jahrhundert zurück. Gemutmaßt wurde, dass es sich um eine geschickte Fälschung handeln könnte.
(Von אסף.צ – אני צילמתי וערכתי, Gemeinfrei, Quelle: Wikipedia)
Wissenschaftler gingen dem schon lange gehegten Verdacht nach und haben die Blutflecke am Grabtuch nochmals analysiert. Mittels einer Puppe und Freiwilligen stellten die Wissenschaftler Blutflüsse nach, wie sich bei den Verletzungen eines Gekreuzigten auftreten müssten. Wie hier berichtet wird, sind die Blutmuster auf dem Grabtuch 'vollkommen unrealistisch'. Die Muster passen zwar zu einem Körper, der aufrecht am Kreuz hängt. Nicht aber zu einem Körper, der nach seinem Tod in das Tuch gelegt wurde und nachblutete. Das Ganze ist also eine Fälschung aus dem Mittelalter. Frühere Untersuchungen hatten 1988 ergeben, dass das Tuch im Zeitraum 1260 und 1390 nach Christus gewebt worden war, also nicht vor 2.000 Jahren als Totentuch für den Leichnam von Jesus verwendet wurde.
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Die Datierung auf das Mittelalter ist inzwischen als Ergebnis einer fehlerhaften Probennahme widerlegt. Die Pollenproben und andere Untersuchungen ergeben eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Tuch echt ist.