Mark Zuckerberg kündigt die Entlassung von 11.000 Mitarbeitern an

[English]Nun ist es offiziell, kurz nach den US-Midterm-Wahlen kündigt Mark Zuckerberg, der Chef der Facebook-Mutter, Meta, Massenentlassungen an. Das Unternehmen, welches Facebook, Instagram und WhtsApp betreibt, will 11.000 Mitarbeiter entlassen. Das sind schätzungsweise 13 Prozent der Belegschaft. Weitere Schritte sollen Meta zu einem schlankeren und effizienterem Unternehmen zu werden lassen.


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Massenentlassungen bei Meta

Die wirtschaftlichen Bremsspuren machen sich auch in Amerikas Techkonzernen bemerkbar. Hatte ich die Tage über die Entlassung von 50 % der Twitter-Belegschaft berichtet (Götterdämmerung bei Twitter? Entlassungen, Horrende Kosten, Werbekunden springen ab), ist jetzt die Facebook-Mutter Meta an der Reihe. Gemunkelt wurde es schon seit einigen Tagen, jetzt hat Mark Zuckerberg die Entlassung von 11.000 Mitarbeitern angekündigt. In einer Mitteilung an die Mitarbeiter heißt es:

Today I'm sharing some of the most difficult changes we've made in Meta's history. I've decided to reduce the size of our team by about 13% and let more than 11,000 of our talented employees go. We are also taking a number of additional steps to become a leaner and more efficient company by cutting discretionary spending and extending our hiring freeze through Q1.

Er hat entschieden, dass die Belegschaft des Meta-Konzerns um mehr als 11.000 Mitarbeiter verkleinert wird. Ca. 13 % der Mitarbeiter werden also entlassen. Außerdem will Meta wir eine Reihe weiterer Schritte unternehmen, um ein schlankeres und effizienteres Unternehmen zu werden. Dazu sollen die diskretionären Ausgaben gekürzt und der bereits bestehende Einstellungsstopp bis zum ersten Quartal verlängert werden. Spiegel Online hat hier einige Zahlen zu Verlusten, die Zuckerberg anhäuft. Der Aktienkurs stieg nach dem Bekanntwerden der Entlassungen um 4 Prozent.

Mitarbeiter werden informiert

Betroffene Mitarbeiter sollen in in Kürze eine E-Mail erhalten, in der sie darüber informiert werden, was diese Entlassung für sie bedeutet. Danach wird jeder betroffene Mitarbeiter die Möglichkeit haben, mit jemandem zu sprechen, um seine Fragen beantwortet zu bekommen und an Informationsveranstaltungen teilzunehmen. Zudem plant Meta eine Reihe von sozialen Maßnahmen für die gekündigten Mitarbeiter. In den USA ist folgendes vorgesehen:

  • Abfindung: Meta zahlt 16 Wochen des Grundgehalts plus zwei weitere Wochen für jedes Dienstjahr, ohne Obergrenze.
  • PTO (bezahlte Abwesenheitszeiten): Meta zahlt für alle verbleibenden bezahlten Abwesenheitszeiten.
  • Unverfallbare RSUs (Restricted Stock Units, Unternehmensaktien): Alle betroffenen Mitarbeiter erhalten ihre Unverfallbarkeitserklärung am 15. November 2022 für diese Aktien.
  • Krankenkasse: Meta übernimmt sechs Monate lang die Kosten für die Krankenversicherung der Mitarbeiter und ihrer Familien.

Zudem will Meta betroffenen Mitarbeitern eine dreimonatige Karriereunterstützung durch einen externen Anbieter bieten. Dazu gehört auch ein frühzeitiger Zugangs zu unveröffentlichten Stellenangeboten. Mitarbeiter, die mit einem Visum für die USA bei Meta gearbeitet haben, sollen Unterstützung bei der Einwanderung in die USA erhalten. Dazu gibt es bei Meta spezielle Einwanderungsspezialisten, die Mitarbeiter je nach den Bedürfnissen beraten können. Außerhalb der USA soll die Unterstützung ähnlich sein, und das Unternehmen will bald mit separaten Prozessen nachziehen, die die lokalen Arbeitsgesetze berücksichtigen.

Meta wird Zugang zu den meisten Meta-Systemen für Mitarbeiter, die heute entlassen wurden, sperren, da die Mitarbeiter Zugang zu sensiblen Informationen haben. Allerdings bleiben die E-Mail-Adressen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen den ganzen Tag über aktiv, damit sich jeder verabschieden kann.


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Digitalisierungsschub durch COVID-19

Zuckerberg übernimmt die Verantwortung für diese Entscheidungen und begründet, warum Meta in diese Situation gekommen sei. Durch die COVID-19-Pandemie wurde der digitale Wandel stark vorangetrieben, was zu einem überdurchschnittlichen Umsatzwachstum führte. Viele Analysten prognostizierten, dass dies eine dauerhafte Beschleunigung sein würde, die auch nach dem Ende der Pandemie anhalten würde. Auch Zuckerberg seit davon überzeugt gewesen, schreibt er. In dieser Phase beschloss er daher, die Meta-Investitionen erheblich zu erhöhen.

Leider hat sich dies nicht so entwickelt, wie Zuckerberg erwartet hatte. Der Online-Handel ist nicht nur zu früheren Trends zurückgekehrt, sondern der makroökonomische Abschwung, der verschärfte Wettbewerb und der Verlust von Einnahmen aus Anzeigen haben laut Zuckerberg dazu geführt, dass die Einnahmen von Meta viel geringer als erwartet ausfielen.

In diesem neuen Umfeld müsse Meta seine Kapitaleffizienz steigern, schreibt Zuckerberg. Meta habe einen größeren Teil der Ressourcen auf eine kleinere Anzahl von Wachstumsbereichen mit hoher Priorität verlagert. Dazu gehören die KI-Entdeckungsmaschine, die Anzeigen- und Geschäftsplattformen und Zuckerbergs langfristige Vision für das Metaverse.

Meta hat die Kosten im gesamten Unternehmen, u. a. durch die Kürzung von Budgets, die Reduzierung von Vergünstigungen und die Verkleinerung des Immobilienbestands gesenkt. Jetzt strukturiert man die Teams im Unternehmen um, um die Effizienz zu steigern. Aber diese Maßnahmen allein werden die Ausgaben von Meta nicht mit dem Umsatzwachstum in Einklang bringen. Daher wurde der Entschluss zu Entlassungen getroffen.


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13 Antworten zu Mark Zuckerberg kündigt die Entlassung von 11.000 Mitarbeitern an

  1. gabi sagt:

    Das "Metaverse" Projekt hat lt. anderen Pressemeldungen 30 Milliarden(!) Verlust eingefahren, evtl. ist ein Grossteil der Entlassungen dort zu suchen.

    • Singlethreaded sagt:

      Für dieses Metaverse fehlt mir eindeutig das Verständnis was das eigentlich genau sein soll?! Vielleicht eine Mischung aus Secondlife und dem Holodeck der Enterprise. Bei dem was ich bis jetzt so gesehen habe, kann ich keinen Gegenwert in Höhe von 30 Milliarden erkennen. Nun bin ich wahrscheinlich zu alt und auch nicht wirklich die Zielgruppe.

      • Tyramizou sagt:

        Du bist nicht zu alt um zu erkennen, dass die Grafik von seinem Metaverse schlechter ist als Games aus dem Jahre 1996….

        Wahrscheinlich hat der Suckerbörg ne eigene Engine basteln wollen (Ego-Probleme) anstatt die U4 zu nutzen – die er ja kostenlos nutzen könnte.

        So aber ist das halt lächerlicher Käse, der zum Fremdschämen einlädt.

  2. Dieter Baumgartner sagt:

    Hallo

    die Hochphase von Facebook ist schon wieder vorbei – Die Userschar ist zu TICTOC weiter gezogen – Was Mark mit Meta so vorhat ist für mich derzeit nicht erkennbar. Das ICloud Geschäft ist durch Google und Amazon und vielleicht Apple beherrscht.

    Fakt ist

    Börsenwert je Aktie

    Anfang Januar 2022 = 300 $ – Aktuell um die 100 $ – 2/3 Wertverlust

    Mark Zuckerberg muss also kleinere Brötchen backen.

  3. 1ST1 sagt:

    Irgendwo, war es bei Heise oder Golem – hab ich heute was von einem Twitter-Ingenieur gelesen, dass Twitter nach der Massenentlassung wahrscheinlich die Plattform nicht mehr lange stabil halten lassen, dass schon jetzt einzelne Funktionen aus dem Ruder laufen und auf vereinfachte Fallbacks zurückfallen. Hoffen wir das mal nicht für Facebook. Kommt zwar jetzt ein Aufschrei, ich weiß aber dass für manche Leute FB tatsächlich wichtig ist, ich gönne es denen.

    • Günter Born sagt:

      Hab das noch auf dem Radar – ist auf MIT Technology Review erschienen. Die deutschsprachige Übersetzung findet sich bei heise.

      Zu Facebook: Da kämpfe ich schon seit Monaten, dass Beiträge von mir immer wieder wegen angeblichem SPAM gesperrt werden. Ich lege Widerspruch ein – aber die Moderation kommt der KI nicht hinterher. Die KI triggert auf irgendwelche Schlüsselwörter in meinen Blog-Beiträgen und macht dann eine Sperre rein. Kürzlich war sogar eine Drohung, meinen Zugang zu sperren. Als ich angekündigte, das Posten in IT-Gruppen einzustellen, kam von vielen Gruppenteilnehmern, dass sie dann weg seien, weil die Inhalte fehlen.

      Ich sehe mich nicht als Influencer – aber wenn die Plattformen es nicht schaffen, die 1-2% der Leute, die regelmäßig in hoher Frequenz für Zielgruppen relevante Inhalte generieren, zu stützen, fallen die in "Beliebigkeit" und werden untergehen. Twitter, Facebook & Co. gehen schweren Zeiten entgegen.

      PS: Ich glaube, ich bräuchte einen digitalen Clone von mir – oder ich muss mir eine Katze zulegen, die über die Tastatur spaziert und endlich sinnvolle Beiträge erzeugt ;-).

      • Andreas sagt:

        Das mit der Katze wäre so oder so eine gute Idee. Ob deren Beiträge dann besser sind, wird sich zwar erst noch herausstellen müssen. Aber die Aussicht auf "Günther Borns Katzenbilder" bereitet mir jetzt schon Vergnügen. Und letztlich tätest Du damit auch der Wirtschaft einen Gefallen: https://www.cnbc.com/id/49391395 :-)

  4. Luzifer sagt:

    naja so ist das nun mal mit überbewerteten Firmen an der Börse, in "Krisenzeiten" kosten die massiv Arbeitsplätze… bussiness as usual. Wartet ab, bis die Blase ganz platzt!

    Da ich persönlich nix von diesem Konzern nutze, wayne!

  5. Alexander Majer-Wendelstein sagt:

    Mein Kommentar wurde nicht veröffentlicht. Also brauche ich auch keinen mehr zu schreiben.

    • Günter Born sagt:

      Kann ich nichts mit anfangen – im SPAM oder Papierkorb ist nichts. Wenn es kein Troll-Kommentar war, ist der nicht im Blog eingegangen.

      Korrektur: Ähm, sorry, aber wenn Du im englischsprachigen Blog auf Deutsch kommentierst und dann hier im Deutschen Blog Beschwerde führst, dass dein Kommentar nicht erscheint, liegt der Fehler nicht bei mir. Dein Kommentar ist im englischsprachigen Blog-Beitrag zu finden …

    • ThBock sagt:

      …und, lies es dir ruhig noch mal durch, bevor du es hier evtl. posten möchtest.
      Stichwort "Jeff Bezos"!

  6. JG sagt:

    Und kein shitstorm wie bei Twitter in den Medien.

  7. Cornelia sagt:

    Mark Zuckerberg ist zum Glück nicht Elon Musk; ich denke, der hat seine Entscheidung nicht leichtfertig getroffen. Ausserdem führt er das Unternehmen schon länger. Die erwähnten Sozialabfederungen erscheinen mir übrigens – für US-Verhältnisse – recht ordentlich zu sein.

    Dass bei den Diensten alles wie bisher weiterläuft, ist in anbetracht der Personalreduktion von 13% aber eher zweifelhaft. Persönlich hoffe ich, dass WhatsApp nicht allzusehr beeinträchtigt wird. Facebook und Instagram betreffen mich indes nicht.

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