VMWare by Broadcom: Nächster Fail mit Schulungs-Credits

[English]Ein Blog-Leser hat mich per Mail kontaktiert und über den neuesten Fail von VMware by Broadcom berichtet. Es gab Hürden bei der Buchung einer Folgelizenz, die man aber überwinden konnte. Es mussten aber nicht benötigte Leistungen inkludiert werden. die man im Vertrag als Schulungsleistungen vereinbarte. Am Ende des Tages musste der Anwender aber feststellen, dass die gebuchten Credits für Schulungen wertlos wurden, weil die Schulungsunternehmen diese nicht mehr bei VMware by Broadcom abrechnen konnten.


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Über die Verwerfungen bei VMware by Broadcom hatte ich hier im Blog ja wiederkehrend berichtet. Auch über die Probleme und Preissteigerungen bei der Lizenzierung gibt es Artikel. Nun hat ein Blog-Leser einen neue Volte berichtet.

Der Leser arbeitet im IT-Bereich eines großen deutschen Unternehmens und schrieb in einer Mail: "Zum Thema Broadcom haben Sie ja bereits eine ganze Reihe von Artikeln und Zusammenfassungen geschrieben. Es könnte sein, dass ich da noch ein kleines Kapitel zufügen kann."

Hürden bei Folgelizenzierung

Die Situation war, dass das Unternehmen im Oktober mit VMWare (damals noch ohne Broadcom) ein Enterprise Agreement mit der Laufzeit von 5 Jahren abgeschlossen hat. Zu der Zeit musste man bereits für die Verlängerung eines bestehenden Enterprise Agreements mindesten annähernd das gleiche Volumen an Neugeschäft einkaufen, wie es die bestehenden Bestandslizenzen haben, schrieb der Leser.

Da dies die erste Verlängerung eines Enterprise Agreements mit VMWare war, kannte die IT diese kleine Stolperfalle nicht. Man benötigte aber die Lizenz als Enterprise Agreement, damit man weiterhin die weltweit verstreute Infrastruktur zentral verwalten und betreuen konnte.


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Lange Rede, kurzer Sinn: Die Hürde führte dann dazu, dass die IT z.B. für zwei Jahre die Betreuung durch einen TAM (steht wohl für Technical Account Manager) einkaufte, den man eigentlich nicht brauchte.

Der Leser schrieb, dass er im neuen Vertrag einen besonderen Schwerpunkt auf Schulung gelegt habe. Daher wurden auch PSO Credits in recht hohem Umfang in den Vertrag aufgenommen.

VMware Professional Services Credits (PSO) bieten eine kostengünstige und flexible Möglichkeit zum Erwerb von VMware Consulting Services, Schulung und Zertifizierung.

Mit den PSO Credits kann man laut Leser zwar auch andere Sachen wie Beratungsleistung etc. einkaufen. Aber es war geplant, mit den PSO Credits das gesamte Team, von Grundlagen bis zu speziellen Dingen, schulen.

Bei Schulung "in den Schornstein gehängt"

Klang alles wie ein guter Plan, der aber von der Wirklichkeit überholt wurde. Die IT benötige mehr als ein Jahr des Nachbohrens, bis die per Vertrag gebuchten PSO Credits im Broadcom-Kundenkonto zu sehen waren. Auch die Lizenzen seien zwischenzeitlich verschwunden gewesen, jetzt aber wieder in der Anzeige des Kundenkontos.

Nachdem alles klar schien, wollte man dann die Schulung abrufen, erlebte aber eine unangenehme Überraschung. Von den Schulungsanbietern bekommt der Blog-Leser nun gesagt, dass die Anbieter keine PSO Credits mehr gegenüber VMware by Broadcom abrechnen können, weil Broadcom den Vetrag mit den Anbietern gekündigt habe.

Wie schrieb der Leser dazu: "Die Aussage der Anbieter, man müsse das direkt über Broadcom abwickeln, mag richtig sein. Aber dafür müsste auf der anderen Seite überhaupt einer reagieren."

Den für das Großunternehmen direkt verantwortlichen Vertriebsmitarbeiter scheint es noch zu geben, so der Leser. Dieser habe aber seit dem Vertragsabschluss auf keine Mail mehr geantwortet.

Der Chef des Vertriebsmitarbeiters war dann Anfang Januar 2025 in einem Eskalations-Meeting beim Kunden dabei. In diesem Gespräch habe der Chef auch bestimmte Unterlagen zugesagt. Diese seien aber bis heute nicht geliefert worden, gibt der Leser an. Und eine weitere Reaktion habe es danach auch nicht mehr gegeben. Also den Kunden astrein in den Schornstein gehängt und verhungern lassen.

Kleine Anekdote am Rande

Der Leser schrieb, dass dem Unternehmen bei Vertragsabschluss zugesichert wurde, dass alle Lizenztypen, die es bei Abschluss gibt, bis Vertragsende für den Kunden zur Verfügung stehen, so, wie es auch im alten Enterprise Agrement der Fall war.

Da der Kunde durchgängig mit CPU-Lizenzen lizensiert ist und es absehbar war, das es auf Core-Lizensierung gehen wird, war dies noch ein wichtiger Vertragspunkt für die IT. Die Core-Lizensierung ist für das Unternehmen deutlich unwirtschaftlicher.

Nun hat der Kunde von VMware by Broadcom erfahren, dass es auch für Bestandsverträge keine CPU-Lizenzen mehr gibt, obwohl sie im Vertrag enthalten sind.

Der Kunde ist dann mal weg

Der Leser schrieb, dass der Vertrag mit VMware by Broadcom noch bis Oktober 2028 läuft. Es handelt sich übrigens um ein großes Unternehmen, welches international als AG tätig ist.

Wie merkt der Leser an: "Wir haben daher zum Glück Zeit genug, eine Migration auf ein anderes System zu planen." Der Leser ist sich beim Stand heute ziemlich sicher, dass die IT des Unternehmens bei so einem Verhalten gegenüber Kunden und Partnern nicht weiter auf VMWare setzten wird.

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Eine Antwort zu VMWare by Broadcom: Nächster Fail mit Schulungs-Credits

  1. Rolf sagt:

    Seit der Uebernahme von VMWare durch Broadcom und die kurz danach erfolgten massiven Preiserhöhungen empfielt sich wohl in den meisten Fällen die folgende Vorgehensweise: Erkennen und zugestehen, dass auf das falsche Pferd gesetzt wurde und umgehend einen Anbieterwechsel in Gang setzen. Dies kostet zuerst mal viel Zeit und Geld. Falls jedoch aus Bequemlichkeit nichts getan wird ….. dann wird es richtig teuer und im Verlauf der Zeit wird diese Verhaltensweise sehr viel mehr Geld kosten.

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