Die Tücken bei der Ausleihe von eScootern …

eScooterIn vielen Städten werden mittlerweile E-Roller (eScooter) zum Ausleihen angeboten. Eigentlich soll das Ausleihen der Fahrzeuge schnell und easy gehen. Abgerechnet wird nach Zeit, ist die Fahrt zu Ende, stellt man es an der Straße ab und beendet die Ausleihe. Aber die Tücken liegen im Detail, wie folgende Infoschnipsel zeigen.


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Die Theorie: Alles ganz easy

Eigentlich sollte es ganz easy sein: App des Anbieters auf das Smartphone laden, App einrichten und mit Zahlungsdaten versehen, schon kann es losgehen. Freier eScooter in der Stadt gefunden, per App entsperren und losfahren. Was diese Ausleihe kostet, hatte ich im Blog-Beitrag eScooter-Sharing: Was kosten Circ, Lime, Tier und Voi? beschrieben.

Ein Problem ist allerdings, dass es verschiedene Anbieter mit unterschiedlichen Apps gibt. Man muss also ggf. mehrere Apps auf seinem Smartphone haben. Zweites Problem: Bisher verlangen viele Anbieter eine Kreditkarte zur Abrechnung der Ausleihe – hat nicht jeder bzw. will nicht jeder so handhaben.

Die Tücken der Technik

Bei meinen Recherchen bin ich immer wieder auf Nutzerberichte gestoßen, die dann unschöne Erfahrungen schilderten. Hier ein Tweet eines Nutzers, der ein Gerät ausgeliehen hat.

Der gute Mann ist Chef (CEO) von Lean Bakery, scheint die Scooter also häufiger im Ausland zu mieten. Er hat das Fahrzeug per App gebucht, ohne vor dem eScooter zu stehen. Gerät ist nicht am ausgewiesenen Platz vorhanden – und da die Geräte nicht in verbotenen Zonen abgestellt werden darf, sperrt die App das Beenden des Mietvorgangs. Der Support ist auch nicht erreichbar – Anlaufschwierigkeiten?

Der obige Tweet eines anderen Nutzers, der sonst in Zürich unterwegs ist, zeigt ein weiteres Problem. Die letzte Fahrt des Nutzers kann nicht abgerechnet werden – es kommt eine kryptische Fehlermeldung auf dem Smartphone.

Fahrkomfort, Sicherheit und Bergfahrten

Dass die eScooter langsamer als Fahrräder sind, kann schnell zum Problem werden. Wenn der E-Roller-Fahrer beim Abbiegen nicht aufpasst, kann es schnell zu Kollisionen mit schnelleren Radfahrern kommen – hier gab es schon größere Unfälle.

Auf Kopfsteinpflaster soll der Fahrkomfort der eScooter bescheiden sein – und in die Rillen von Straßenbahnschienen zu geraten heißt erhöhte Sturzgefahr. Persönliche hätte ich da echt Schiss, mit den Geräten zu fahren – je kleiner die Räder, umso höher die Sturzgefahr.

Aber ich bin persönlich (in meinem Alter) auch nicht mehr so die Zielgruppe – und nach einem Sportunfall mit partieller Querschnittssymptomatik weiß ich, wie schwer es ist, die Kontrolle über Arme und Beine wieder zu bekommen. Daher kann ich nur zu äußerster Vorsicht und Helm tragen raten.

Interessant fand ich auch einen Selbstversuch eines Redakteurs in der Stadt Bamberg, den dieser hier publiziert hat. Im Klartext kommt die Aussage durch, dass am Berg der eScooter schlapp gemacht hat und geschoben werden musste. Wie es mit schwereren Fahrern ausgeht und wie es im Winter mit den Fahrzeugen ausschaut, steht auch auf einem anderen Blatt. Die Akku-Reichweite von 40 km dürfte ebenfalls nicht immer erreicht werden.

Übrigens auch das gibt es: Der eScooter bleibt nach wenigen Metern plötzlich liegen, weil das Fahrzeug schlapp macht.

Zonen, wo nicht abgestellt werden darf

In vielen Städten gibt es die Auflage, dass die Miet-E-Roller in bestimmten Zonen nicht zurückgegeben werden dürfen – das klang weiter oben ja schon in einem Tweet an.

Der obige Tweet zeigt einmal eine Karte von Köln, wo die ‘verbotenen Zonen’ für das Abstellen markiert sind. Da scheint der Anbieter Circ noch Anlaufschwierigkeiten zu haben.

Weitere Informationsschnipsel

Im Blog-Beitrag eScooter-Sharing: Was kosten Circ, Lime, Tier und Voi? hatte ich einen Abriss diverser Tests mit E-Roller-Verleihern gegeben. Dort wurde dieser Test der Seite t3n referenziert. Die haben einige Verleiher in Berlin getestet zeigte; auch dort gab es den Effekt, dass der eScooter von Circ zwar an einem Platz als frei aufgeführt wurde, aber nicht zu finden war. Die App zeigte dann nur kryptische Fehler auf dem Smartphone an.

Auch so etwas wie in obigem Tweet gibt es, wo ein eSooter in der Miet-App in Wien gleich als doppelt verfügbar angezeigt wird. Hier noch die Hitliste einer Scooter-Fahrerin in München bezüglich Verleiher.

Fazit: Es gibt Ärger mit den Apps und teilweise auch mit den Geräten. Da wird man noch nachbessern müssen. Und wie sind eure Erfahrungen mit der Ausleihe von eScootern?

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2 Antworten zu Die Tücken bei der Ausleihe von eScootern …

  1. Frank sagt:

    wollte das auch mal ausprobieren. Das mit der App hat nach langem hin und her endlich geklappt und wie ich den Roller finde und losfahre weiß ich auch. Aber ich finde nirgendwo eine Erklärung dafür was ich machen soll wenn ich am Ziel bin.
    Woher weiß die App dass ich da bin? Zählt die dann trotzdem weiter? Nirgendwo steht das beschrieben. Ich lasse es darum und fahre mit dem Bus.

    • guenni sagt:

      Normalerweise sollte eine App die Option bieten, die Fahrt abzuschließen, so dass der E-Scooter ausgebucht wird. Andernfalls wird weiter berechnet.

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