Durch den allgemeinen Lockdown in quasi allen Ländern der Erde brechen den Verleihern von Elektrotretrollern die Einnahmen weg. Experten gehen davon aus, dass viele Sharing-Anbieter diese Krise nicht überstehen und pleite gehen werden.
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Die Verleiher von Elektrotretroller konnten vor wenigen Monaten vor 'Kraft kaum laufen' – waren sie doch durch Finanziers gut mit 'Spielgeld' ausgestattet worden. Analysten prognostizierten Milliarden Umsätze (Micromobilität: 150 Milliarden Umsatzpotential in Europa?). So schossen die Angebote in vielen Städten in die Höhe. Überall standen eScooter, oft zum Missfallen der Anwohner, im öffentlichen Verkehrsraum herum und behinderten die Leute.
Ende des Hypes
Insgeheim ging mir bereits letztes Jahr die Frage durch den Kopf, ob und wie lange dieser 'Hype' anhalten kann und wann die ersten Anbieter wieder verschwinden. Durch den eingeschränkten Winterbetrieb hatten die Verleiher von Elektrotretrollern schon eine Durststreck zu überstehen. Das Lockdown des öffentlichen Lebens hat nun das Geschäft der Sharing-Anbieter quasi zum Erliegen gebracht.
BCG Experten erwarten bei Mobilitätsdiensten, insbesondere #Escooter Anbietern, zwischen März & Mai einen Umsatzrückgang von 80%. Wegen der #Coronakrise startet der Verdrängungswettbewerb der #Mobilitätsbranche früher als gedacht. https://t.co/PEIjBW4X6m#mikromobilität #covid19 pic.twitter.com/T5TYCyKrw9
— BCG Germany (@BCG_Germany) March 26, 2020
In obigem Tweet wird zwar 'nur' von Umsatzrückgängen von 80% geschrieben. eScooter werden in einer großen Stadt höchstens ein Mal pro Tag ausgeliehen. Aber das bedeutet das Aus für viele Anbieter. Denn deren (in meinen Augen oft windigen) Geschäftsmodelle werden gerade pulverisiert.
(eScooter, Symbolbild, Quelle: Pexels, Magda Ehlers, freie Nutzung)
Bald kommen die Pleiten
Daher erwarten Fachleute einen Verdrängungswettbewerb zwischen den einzelnen Anbietern und dass bald einen harte Auslese erfolgt. Das Handelsblatt adressiert das Thema in diesem Artikel und zitiert Daniel Schellong, Mobilitätsexperte beim Beratungsunternehmen Boston Consulting Group (BCG):
Die Coronakrise trifft alle Mobilitätsdienstleister, egal ob Big Player oder Start-up. Kein Unternehmen hat in seinem Finanzplan so massive Einbrüche berücksichtigt, wie wir sie derzeit in der Coronakrise sehen.
Die Experten hatten in 'einigen Monaten' eine Konsolidierungswelle bei Sharing-Anbietern – auch im eScooter-Bereich – vorausgesehen. Diese Konsolidierung tritt jetzt aber wohl sofort ein – den Firmen geht schlicht das Geld aus. Und Finanziers werden sich aktuell hüten, frisches Geld zuzuschießen. Der US-Anbieter Bird hat sich gerade von 30% seiner Belegschaft getrennt (siehe eScooter-Verleiher Bird hat 30 % der Belegschaft entlassen). Und dem US-Verleiher Lime droht in wenigen Wochen das Geld auszugehen (siehe eScooter-Verleih kollabiert: Lime-Zahlen vor und nach Covid-19). Wie es bei Voi oder Tier ausschaut, weiß ich nicht. Aber es sieht für die Branche nicht gut aus. Weitere Details könnt ihr bei Interesse dem Handelsblatt-Beitrag sowie dem zweiten Handelsblatt-Artikel hier entnehmen.
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