Was kostet eine E-Roller- (eScooter) Versicherung?

eScooter mit Zulassung dürfen seit Juni 2019 zwar in Deutschland auf öffentlichen Wegen benutzt werden. Aber die Gefährte müssen versichert sein. Mit welchen Kosten muss man bei dieser Versicherung jährlich rechnen?


Anzeige

Das Vergleichsportal verivox hat sich auch dieses Themas angenommen – denn die machen ja auch Versicherungsvergleiche für KFZ.

Haftpflichtversicherung ist vorgeschrieben

Bevor das Fahrzeug im öffentlichen Raum gefahren werden darf, muss der Halter eines eScooters eine entsprechende Haftpflichtversicherung abschließen. Das ist so in der Verordnung über die Teilnahme von Elektrokleinstfahrzeuge mit Lenk-/Haltestange im Straßenverkehr festgeschrieben, siehe auch mein Blog-Beitrag E-Scooter ab 15. Juni 2019 in Deutschland legal. Ausgenommen sind lediglich Fahrzeuge, die weniger als 6 km/h Maximalgeschwindigkeit schaffen.

Das Bestehen einer gültigen Versicherung ist mit einem Versicherungskennzeichen (einer Plakette) am Fahrzeug nachzuweisen. Während bei Mofas ein festes Schild gefordert wird, hat das Versicherungskennzeichen die Abmessungen von 6,5 x 5,3 Zentimeter und ist als Aufkleber ausgeführt. Dieser Aufkleber ist hinten am Gefährt anzubringen. Der Fahrer des eScooters muss zudem den Versicherungsschein mitführen, um diesen bei einer Kontrolle vorweisen zu können.

eScooter-Versicherungsplakette
(eScooter-Versicherungsplakette – Quelle: kvs-versicherungsmakler.de)

Die Webseite der kvs-versicherungsmakler.de informiert über die Regularien (siehe obiger Screenshot). So ändert sich die Farbe des Versicherungskennzeichens jedes Jahr, welches ab dem 1. März eines jeden Jahres neu angebracht werden muss. Die Gültigkeit beträgt maximal 12 Monate. Wichtig ist auch, dass die Versicherungskennzeichen nur ausgegeben werden, wenn der E-Roller eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) oder eine Einzelzulassung haben! Ohne Zulassung ist der Betrieb im öffentlichen Raum unzulässig.

Webseite 'Die Versicherer' mit Infos zu eScooter
(Webseite 'Die Versicherer' mit Infos zu eScootern)

Einiges Wissenswerte ist auch in der FAQ zur eScooter-Versicherung des Verbraucherportals der GDV nachzulesen (siehe auch obiger Screenshot der Infoseite). Und einen sehr informativen Übersichtsartikel zur eScooter-Versicherung haben die Jungs von scooter-bible.de verfasst (gelöscht). Es sind also genügend Seiten vorhanden, auf denen sich Jeder ausgiebig informieren kann.

Ohne Versicherung wird es kritisch. Bei einem Unfall muss der Fahrer verursachte Schäden selbst zahlen. Zudem drohen auch ohne Unfall hohe Strafen: Wer ein versicherungspflichtiges Fahrzeug ohne gültigen Versicherungsschutz in Betrieb nimmt, begeht eine Straftat. Das Gesetz sieht dafür eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe vor (§ 6 Pflichtversicherungsgesetz). Einige Informationen sind z.B. in diesem Artikel von Auto-Bild nachzulesen.

Kosten und Deckungshöhe der Versicherung

Die Haftpflichtversicherung kommt für Schäden gegenüber Dritten, die der eScooter-Fahrer verursacht hat, auf. Dies geht bis zur Deckungssumme der Haftpflichtversicherung. Der Versicherer benötigt dazu die Daten aus den Fahrzeugpapieren des eScooters mitsamt der Fahrzeug-ID-Nummer.

Die Versicherung dürfen auch Personen ab 16 Jahren, die noch minderjährig sind, abschließen, sofern die Eltern ihr Einverständnis per Unterschrift erklären. Eine Haftpflichtversicherung für eScooter schlägt mit 40 bis 60 Euro jährlich zubuche. Versicherungsnehmer unter 23 Jahre dürften dabei höhere Prämien als Ältere zahlen.

Die Bayrische wirbt mit einer Prämie von 2,29 Euro/Monat (27,50 Euro/Jahr). Die LVM wirbt zwar mit Kosten 21,75 Euro/Jahr, gibt aber in einer Fußnote 29 Euro an. Interessant ist die HUK-Coburg, die mit einem E-Scooter-Saison 2019-Versicherungsschutz ab 14,20 Euro wirbt (der Trick dabei: das Versicherungsjahr beginnt ab 1. März und ist ja schon angebrochen) – alles Stand Juli 2019. Ein Vergleich der Prämien bzw. ein Online-Abschluss lässt sich über die folgenden Seiten vornehmen:

  • Check 24
  • Verivox über eine Schaltfläche im Artikel, eine Liste der Versicherer findet sich am Artikelende

Beachtet aber auch die Versicherungsbedingungen der jeweiligen Versicherer. Diese schließen eine Haftung bei Fahrten unter Medikamenten-, Alkohol- oder Drogeneinfluss aus. Kritisch wird auch das Fahren des eScooters bei Übermüdung. Das Gleiche gilt bei risikoreicher Fahrweise (über rote Ampel, gegen Einbahnstraße etc.). Die eigenen Schäden werden grundsätzlich von der Haftpflichtversicherung nicht ersetzt.

Teil- oder Vollkasko-Versicherung?

Um bei eigenen Schäden ebenfalls abzudecken, kann man ein Teilkasko-Versicherung bei den jeweiligen Versicherern abschließen. Diese sollte Verlust durch Diebstahl sowie Schäden am Gerät durch Sturm, Hagel, Brände/Explosion – und Wildunfälle abdecken. Ob das Sinn macht, muss jeder, abhängig vom Wert des eScooters und dessen Nutzung, selbst entscheiden. Verivox gibt die Prämien mit 5 bis 10 Euro/Monat an.

Ähnliche Artikel
E-Scooter ab 15. Juni 2019 in Deutschland legal
E-Roller, was man über eScooter wissen muss
eScooter: Deutsche halten die für gefährlich, kaufen sie aber
eScooter-Sharing: Was kosten Circ, Lime, Tier und Voi?


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Anzeige

Dieser Beitrag wurde unter eScooter abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert