Was machten Steinzeitler, wenn sie die Wände einer Höhle neu (oder sich selbst) bemalen wollten? Sich Farben dafür besorgen. Und wo? Auch in der Steinzeit gab es wohl schon so etwas wie 'Farbenfabriken'.
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Die Porc-Epic Höhle in Äthiopien findet sich zwei Kilometer südlich der Stadt Dire Dawa. Die Höhle selbst liegt 9 Meter unter dem Gipfel einer senkrechten Felswand namens Garad Erer, und 140 Meter über dem Bett eines Wadi (Quelle). In der Höhle wurde 1933 ein menschlicher Kiefer gefunden. Man nimmt an, dass die Höhle bereits vor 43.000 bis 42.000 Jahren bewohnt war.
Bereits 1929 fand man auch diverse Ockersteine, insgesamt 40 Kilogramm. Die Steine wiesen verschiedene Farben und Riefen oder Schleifspuren auf (siehe auch folgendes Foto). Einige Steine scheinen im Feuer gelegen zu haben, um andere Farbtöne zu erzeugen.
(Ockerstücke, Quelle Daniela Eugenia Rosso, PLOS)
Eine neue Untersuchung von Daniela Eugenia Rosso (University of Barcelona), Francesco d'Errico und Alain Queffelec (University of Bordeaux) hat nun erstaunliches ergeben. Die Höhle wurde wohl über 4.500 Jahre zur Herstellung von Farbpigmenten aus Ocker genutzt. Dazu müssen die prähistorischen Bewohner die Ockerstücke gemahlen oder abgerieben haben, um Ockerpigmente in verschiedenen Farben herzustellen.
Das zeugt davon, dass bereits in der Altsteinzeit bestimmte Fertigkeiten in einer ganzen Gruppe verbreitet waren und über viele Generationen weiter gegeben wurden. Die Informationen finden sich in der bereits am 24. Mai 2017 hier in PLOS veröffentlichten Untersuchung. Ein englischer Artikel mit Ergebnissen der Studie findet sich auch hier. Ein kurzer deutschsprachiger Artikel findet sich hier. Buchauszüge finden sich bei Google Books hier. Ein kurzer Abriss des Forschungsprojekts kann man hier in deutsch nachlesen.
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